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Im Baggersee

96 Mutige stürzen sich beim Neujahrsschwimmen in Karlsruhe-Grötzingen ins eiskalte Wasser

Insgesamt 96 mutige Schwimmer aller Altersklassen stürzten sich am Mittwoch bei einer Wassertemperatur von vier Grad in die Fluten des Grötzinger Baggersees, während die zahlreichen Zuschauer am Ufer solidarisch mitfröstelten.

Weder Kälte noch Nebel hielten die Teilnehmer ab, in den Grötzinger Baggersee zu springen. Organisiert wird das Neujahrsschwimmen von der DLRG-Ortsgruppe Durlach.
Weder Kälte noch Nebel hielten die Teilnehmer ab, in den Grötzinger Baggersee zu springen. Organisiert wird das Neujahrsschwimmen von der DLRG-Ortsgruppe Durlach. Foto: Sandbiller

Von unserem Mitarbeiter Heinz Klusch

„Ich wollte einen möglichst verrückten Start ins neue Jahr“, erklärt Vera Grünhage aus Neureut ihre Motivation. Zusammen mit ihrer Freundin Isabell Koob gehörte sie zum Starterfeld beim traditionellen Neujahrsschwimmen am Grötzinger Baggersee.

Teilnehmerzahl kontinuierlich gestiegen

Verantwortlich für diese sportliche Herausforderung ist die DLRG-Ortsgruppe Durlach. Thomas Hetzel, der stellvertretende Vorsitzende, erinnert sich: „Am Anfang stand der Einfall unseres Vorstands – man könnte doch wie in anderen Städten auch, an Neujahr draußen schwimmen

Und bei der Premiere 2004 waren sage und schreibe sechs Teilnehmer angetreten.“ Seither ist diese Zahl kontinuierlich gestiegen, so konnte Hetzel auch diesmal, bei der 17. Auflage, wieder einen Rekord vermelden.

Nur die Retter dürfen Neoprenanzüge tragen

Obwohl bei der Veranstaltung der Spaßfaktor im Vordergrund steht, nehmen die Mitglieder von der DLRG ihre Aufgabe ernst. Das belegt die Tatsache, dass etwa 20 von ihnen am Neujahrstag im Einsatz waren, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. Robin Herrmann, der den Einsatz koordinierte, nennt Einzelheiten: „Wir sind mit zwei Booten im Einsatz, dazu kommen noch Taucher und speziell geschulte Strömungsretter im Wasser. Die dürfen dann als einzige Neoprenanzüge trage.“

Zu den Sicherheitsvorkehrungen gehörten auch die Bademützen mit einer Nummer, mit der der Schwimmer sofort identifiziert werden kann.

Glücklicherweise blieb es aber bei der Einsatzübung, denn es kam niemand zu Schaden. Alle erreichten nach mehr oder weniger langer Verweildauer im See wieder das Ufer, wo die Familie mit Handtüchern und Decken wartete. Zu den Neujahrsschwimmern gehörte auch der zehnjährige Nils Müller aus Durlach, der sich von den Eltern feiern ließ: „Ich war letztes Jahr schon dabei, aber diesmal bin ich bis zum Hals im Wasser gestanden.“

Nach dem Schwimmen gibt es Glühwein

Zum harten Kern des Neujahrsschwimmens gehören auch zwei Ortschaftsräte aus Grötzingen, die das Geschehen regelmäßig vom Land aus verfolgen. „Es muss ja auch Leute geben, die motivieren und anfeuern“, sagt Egon Siegrist. Und seine Kollegin Renate Weingärtner ergänzt: „Das ist ein prima Event, nicht nur für Teilnehmer, sondern auch für Zuschauer.“

Während die meisten Wassersportler bereits bei Glühwein, Hefezopf und Kinderpunsch angekommen waren, zog Joannis Anapolitanos immer noch seine Runden. Erst nach einer Viertelstunde verließ er das ziemlich kalte Wasser. Der gebürtige Grieche wunderte sich: „Ich verstehe nicht, warum die Leute nur einmal im Jahr hierherkommen. Ich mache das zwei- bis dreimal in der Woche. Das ist eine Herausforderung für den Körper, aber ich fühle mich sehr wohl dabei.“

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