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Angebot für Familien

Aktion in den Osterferien: Stadtteilspaziergänge in Karlsruhe funktionieren trotz Coronavirus

Als stadtweite Osterferienaktion, die trotz Coronavirus funktioniert, hat die Mobile Spielaktion (Mobi) des Stadtjugendausschusses Karlsruhe 19 rätselhafte Stadtteilrouten ausgeschildert. Das gesamte Stadtgebiet ist berücksichtigt.

Zur Anlaufstelle am neuen Stadtteilspaziergang durch Karlsruhe-Durlach-Aue machen die Erzieherinnen Lea Grob, Saskia Schmidt, Ulrike Gutjahr, Sylvia Bielen, Ulrike Kats und Denise Kaufmann (von links) den Kindergarten St. Johannes. Täglich aktualisieren sie eine Live-Show, die großen Schau-Fenster, bieten Bastelmaterial und einen Osterstrauch.
Zur Anlaufstelle am neuen Stadtteilspaziergang durch Karlsruhe-Durlach-Aue machen die Erzieherinnen Lea Grob, Saskia Schmidt, Ulrike Gutjahr, Sylvia Bielen, Ulrike Kats und Denise Kaufmann (von links) den Kindergarten St. Johannes. Täglich aktualisieren sie eine Live-Show, die großen Schau-Fenster, bieten Bastelmaterial und einen Osterstrauch. Foto: jodo

Was tun Karlsruher Familien mit Kindern in diesen strahlend schönen Ferientagen, in denen die Corona-Krise so viel unmöglich macht? Nicht nur die Pflanzenwelt blüht auf, es sprießen auch fröhlich-bunte Initiativen aus dem Boden.

So können derzeit kleine Leute, aber auch andere Menschen jeden Alters trotz der weitreichenden Kontaktbeschränkungen die Stadt mit Freude und anders als sonst erleben. Dafür lassen sich viele Menschen etwas einfallen. Eltern engagieren sich privat und Erzieherinnen weit über das Dienstliche hinaus.

Stadtweit leistete das Team der Mobilen Spielaktion (Mobi) des Stadtjugendausschusses der Stadt Karlsruhe einen Sondereinsatz. Innerhalb von nur vier Tagen zauberten sieben Mobi-Mitwirkende garantiert kinderfreundliche, barrierefreie und von viel Grün gesäumte Stadtteilspaziergänge.

Damit landeten sie einen Treffer: Am ersten Tag war ihre Osterferienaktion bereits von 25 Familien entdeckt, die alle der jeweiligen Lösung auf die Spur kamen und so einen erfolgreichen Auftakt absolvierten.

19 rätselhafte Stadtteilspaziergänge locken

19 rätselhafte Stadtteilspaziergänge gibt es nun für Eltern mit ihren Kindern, machbar sind sie auch für je zwei ältere Spürnasen, die auch unbegleitet den zurzeit vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von zwei Metern wahren können. Mit Ausnahme einer „Bergetappe“, dem Rätselparcours am Turmberg, sind die jeweils drei bis fünf Kilometer langen Strecken auch kinderwagentauglich.

Anders als sonst heißt es jetzt: Probier mal was alleine aus.
Elisabeth Peitzmeier, Geschäftsführerin des Stadtjugendausschusses

„Für uns steht im Vordergrund, was wir für Familien tun können in dieser Zeit, in der Kinder weder ihr gewohntes Umfeld noch ihre Spielgefährten haben“, sagt die Geschäftsführerin des Stadtjugendausschusses, Elisabeth Peitzmeier. "Anders als sonst heißt es jetzt: Probier mal was alleine aus.“

Erzieherinnen bieten in Karlsruhe täglich wechselnde Live-Show

Am Zaun um die Oberwaldschule Aue hat Stefan Supper einen Startpunkt der Rätsel-Rallye entdeckt. Der Schulleiter weiß noch nicht, ob die Idee bei den Familien ringsum ankommt. Aber er weiß, wie es weitergeht: Richtung „Pica-Café“ nebenan.

Das Café ist zwar ausgeräumt, aber der Schriftzug am Eckhaus springt noch ins Auge. In der fast dörflichen Atmosphäre des Stadtteils können ältere Kinder auch unbegleitet gut danach suchen.

Schräg gegenüber gibt es eine täglich wechselnde Live-Show. Manchmal sind es mehr als zehn Erzieherinnen, die ein facettenreiches Programm für 83 Kinder ab dem ersten Lebensjahr gestalten. Die großen Glasflächen des Kindergartens St. Johannes sind wahre Schau-Fenster für vorbeigebrachte Gemälde.

An einem Osterstrauch sammelt sich gebastelter Schmuck. Ein Kistchen steckt voller Kuverts mit Transparentpapier in vielen Farben, zum Mitnehmen für ein Regenbogenbild am heimischen Fenster. Und die Glastür zum Büro hat Schlieren: „Da drücken unsere Kleinen Küsse von außen an die Scheibe“, sagt Sylvia Bielen gerührt. Zusammen mit Saskia Schmidt leitet sie die Einrichtung. Beide sind sehr glücklich mit dem Engagement ihres Teams.

Jona
Bekannte Gesichter: Anja Gerbert zeigt ihrem Sohn Jona nicht nur Videos aus der Kita. Von außen sehen kann der Kleine die Erzieherinnen dort auch. Foto: pr

Die Eltern und Kinder in Durlach und Aue sind es auch. Anja Gerbert mit ihrem Söhnchen Jona zum Beispiel. Der Kleine begreift mit seinen 14 Monaten, dass es die ihm gerade erst vertraut gewordenen Erzieherinnen sind, die ihm per Video auf dem TV-Monitor ein Bilderbuch zeigen. Er schaut daheim mit der Mama zu – dann geht es in die Sonne, auf der Suche nach Hund und Katze, die der kleine Mann gerade erkannt hat.

Kindgerecht: Bunte Steinschlange zum Mitmachen

Charmant und auf Augenhöhe selbst der kleinsten Stadtbewohner präsentiert sich ein künstlerisches Gemeinschaftsprojekt an der großen, grünen „Drachenwiese“ neben der Kita. Am Rand des Fuß- und Radwegs parallel zu den Straßenbahngleisen, die dort zur Sicherheit eingezäunt sind, verleitet eine regenbogenbunte Steinschlange fast jeden Passanten zu einem Zwischenstopp. Viele fotografieren auch.

Steinschlange
Die Steinschlange an der Drachenwiese in Durlach-Aue ändert sich von Tag zu Tag. Fast jeder hält an, um sie zu betrachten, viele fotografieren auch. Foto: ke

Hinter dem leuchtend grünen Kopf der Schlange reihen sich auf mehr als 15 Schritten schillernd bemalte, eiförmige Kiesel wie Schmuckstücke aneinander, bis dahin, wo ein Rasierpinsel das vorläufige Ende markiert. Verlängern ist erbeten.

Ich wünsche mir, dass noch mehr Steinschlangen in Karlsruhe entstehen.
Durlacher Initiatorin der Mitmachaktion an der Drachenwiese in Karlsruhe-Durlach-Aue

„Ich habe zu Beginn nur fünf Steine und die Spielregel ausgelegt“, erzählt die 35 Jahre alte Initiatorin. Mit ihrem zweieinhalb Jahre alten Töchterchen spaziert sie täglich zur Wiese. „Manchmal verschwindet ein besonders schöner Stein, ist aber am nächsten Tag zurück“, beobachtet sie. „Es ist schön, wenn das so ankommt“, sagt sie zufrieden. „Ich wünsche mir, dass noch mehr Steinschlangen in Karlsruhe entstehen.“

Fährtenleger berücksichtigen das gesamte Stadtgebiet

Als stadtweite Osterferienaktion hat die Mobile Spielaktion (Mobi) des Stadtjugendausschusses Karlsruhe 19 rätselhafte Stadtteilrouten ausgeschildert. Nur Familien dürfen gemeinsam gehen, andere höchstens zu zweit.

Das gesamte Stadtgebiet ist berücksichtigt, von Daxlanden bis Wolfartsweier, von der Südstadt bis Neureut. Für die Weststadt und die Waldstadt hat sich das Mobi-Team sogar jeweils zwei Routen einfallen lassen. Bei Durlach gibt es die größte Auswahl: eine Altstadt-Strecke, eine Wegführung durch Durlach-Aue und eine ausnahmsweise topografisch anspruchsvolle Route am Turmberg.

Unsere Stadt ist so schön und so groß, da kann man immer wieder tolle, grüne Ecken entdecken.
Ralf Birkner, Fährtenleger

Till Kasselmann hat die einzige „Bergetappe“ in der Stadt angelegt. Er und alle anderen Fährtenleger ließen eine Menge Ortskenntnis einfließen, berichtet Ralf Birkner. Jeden Morgen kontrollieren die Urheber ihre jeweilige Route, damit unterwegs keine Lücken klaffen.

Die für Kinder und Familien ausgearbeiteten Routen führen gezielt möglichst fern vom Straßenverkehr durch attraktive Grünzüge, ruhige Gegenden und schmucke Winkel. „Unsere Stadt ist so schön und so groß, da kann man immer wieder tolle, grüne Ecken entdecken“, schwärmt Birkner. Deshalb sei das Angebot auch für Erwachsene attraktiv.

Startpunkte sind häufig an Schulen

Auf den Routen lassen sich versteckte Hinweise entdecken und Buchstaben sammeln. Als Startpunkt hat das Mobi-Team häufig eine Schule ausgesucht. Wo die Startpunkte sind, steht zusammen mit den Spielregeln in einer Übersicht im Internet.

Das erste und alle weiteren Hinweisschilder sind zu erkennen an einem Logo, das den roten Mobi-Bus zeigt. Auf dem Startschild und an jeder nächsten Station steht geschrieben, wo es weitergeht.

Jedes Schild bringt einen weiteren Lösungsbuchstaben. Wer alle aufgeschrieben hat, kommt am Ende jedes Spaziergangs an ein Schild ohne Buchstaben, aber mit einer Codetabelle. Sie ist für alle Stadtteilspaziergänge gleich. Am Ende jeder Tour muss noch die jeweilige Lösung ausgetüftelt werden. Die gesammelten Buchstaben an sich ergeben nämlich noch keinen Sinn. Erst decodiert ergibt sich der Klartext.

Wer will, schickt dem Mobi-Team per E-Mail an mobi@stja.de die Lösung mit Name der Route. Solange der Vorrat reicht, gibt es für richtige Lösungen eine CD mit Mobi-Liedern. Wer sie haben möchte, muss in der E-Mail eine Postadresse nennen, damit die CD zugeschickt werden kann. Für besonders aktive Routengeher gibt es Zusatzpreise.

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