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Weltkriegs-Granaten entdeckt

So laufen die Bauarbeiten im Karlsruher Wildparkstadion

Im Wildparkstadion verläuft bislang alles nach Plan. Bauarbeiter stießen nur vereinzelt auf Spuren aus dem Zweiten Weltkrieg. Sollte allerdings eine Weltkriegsbombe entdeckt werden, hätte das Einfluss auf den Bauablauf.

Wildpark
Im Wildpark nimmt das Dach über der provisorischen Nordtribüne Gestalt an. Foto: Sandbiller

Langsam lässt der Kran den Stahlträger in den Wildpark einschweben. Element für Element nimmt das Dach der provisorischen Tribüne im Norden des KSC-Stadions Gestalt an. Beim ersten Liga-Heimspiel der neuen Saison werden die Supporters dort von Sonne oder Regen geschützt ihrer Elf zujubeln.

„Mitte Juli ist das Dach fertig“, sagt der Technische Projektleiter Martin Suric. Überhaupt gilt für den Arena-Bau: „Wir liegen im Zeitplan“, versichert Werner Merkel. Er ist Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs Fußballstadion im Wildpark. Nach wie vor gilt das Ziel, dass bis Mitte 2022 alles steht.

Südkurve

Wie im Norden schon geschehen wird nun im Süden eine provisorische Tribüne errichtet. Aktuell werden Erdwälle neu modelliert. Zweieinhalb Meter sind schon erreicht. Ein Meter kommt nun noch oben drauf.

100.000 Kubikmeter Material werden in den drei Kurven zusammen bewegt, berichtet Benjamin Pfahler vom Ingenieurbüro Roth und Partner. Er hat die Bauoberleitung. Das Material bleibt dabei im Wildpark. Es wird wieder verarbeitet – nach einer Kampfmittelsondierung, versteht sich.

Vereinzelt Granatsplitter und defekte Granaten

„Im Süden wurden bisher lediglich vereinzelt Granatsplitter und defekte Panzersprenggranaten gefunden“, so Pfahler. Er weiß: Sollte eine Weltkriegsbombe entdeckt werden, hätte das Einfluss auf den Bauablauf.

Dem aktuellen Plan zufolge beginnt am 1. Juli der Tribünenbau. 4.200 Fans haben in der Südkurve Platz. Ein Teil davon sind Sitzplätze.

Sicherheitspuffer vorgesehen

Untergebracht werden in diesem Bereich auch die Gästefans. Es folgt ein Sicherheitspuffer. Dann sitzen Heimfans im bisherigen Familienblock E-4.

Auf der Nordkurve stehen 5.000 Zuschauer, womit man mit der Haupttribüne zusammen auf die von der Liga geforderten mindestens 15.000 Zuschauer kommt. Ein Wert, der in allen Bauabschnitten erreicht wird, so Suric.

Abriss Gegentribüne ab 5. August

Der Abriss der Gegentribüne startet am 5. August. Beim ersten Liga-Heimspiel kann sie also voraussichtlich noch auf Basis von Tagestickets genutzt werden.

„Zunächst werden wir die asbesthaltigen Dach- und Seitenverkleidungen entfernen“, erläutert Suric. Technische Einrichtungen wie eine Druckerhöhungsanlage für das Löschwasser sollen herausgebaut und an anderer Stelle in der Stadt wiederverwendet werden.

Freier Blick auf Adenauerring

Nach drei bis vier Wochen werden die Fans dann einen – abgesehen von den Erdwällen – freien Blick auf den Adenauerring haben.

Bevor die Gegentribüne verschwindet, werden die Stadionbauer einen Teil der Holzbänke sichern. Einige von ihnen sollen im Präsentationscontainer unterkommen. Der steht bereits auf dem früheren Amateurplatz II. Künftig soll es dort Infos etwa zum Auftakt von Baustellenführungen durch den Wildpark geben.

Fans dürfen Sitzschalen abschrauben

Die im Besitz der Stadt befindlichen Sitzschalen der Gegen- und Haupttribüne dürfen dann von den Fans auf Spendenbasis abmontiert werden. „Der Erlös kommt je zur Hälfte der KSC-Jugend und der Aktion ,Keine kalten Füße‘ zugute“, erläutert Merkel. Ein Termin, wann geschraubt werden darf, steht noch nicht fest.

Fixiert ist indessen der Tag, an dem die Stadt den neuen Rasen dem KSC übergibt. „Das erfolgt am 12. Juli“, sagt Betriebsstellenleiter Wildparkstadion, Jürgen Wiedemann. Das vor zwei Wochen verlegte Grün müsse derzeit erst mal festwachsen. Bespielt werden könne es im Moment noch nicht.

An Nikolaus beginnt der Neubau

Ab 6. Dezember beginnt am Standort der jetzigen Gegentribüne dann tatsächlich der Neubau: Dort wird die künftige Osttribüne errichtet. Im Spätsommer 2020 soll sie fertig sein – und anschließend der Seitenwechsel erfolgen. Dann beginnt nämlich der Abriss der Haupttribüne.

In der Folge sitzen die Fans im Wildpark erst einmal nur auf der neuen Osttribüne und der provisorischen Nordkurve. Die provisorische Südtribüne wird in dieser Phase wieder rückgebaut und endgültig ersetzt, erläutert Suric. Das dauere etwa neun Monate, gleiches gilt für den Neubau im nächsten Schritt in der Nordkurve.

34.000 Plätze

Rück- und Neubau der Haupttribüne soll 17, 18 Monate umfassen. Am Ende steht dann Mitte 2022 ein Stadion mit 34.000 Plätzen. Merkel nennt das eine solide, passgenaue Größe.

„Wir arbeiten transparent“, betont der Betriebsleiter. Das bedeute auch, die Öffentlichkeit über den Baufortschritt zu informieren. Baustellenführungen sollen im Frühjahr 2020 starten, wenn die neue Osttribüne im Rohbau erkennbar ist.

Merkel plant Fangespräche, bei denen Experten Fragen beantworten. Und voraussichtlich im November oder Dezember, wenn die Baugenehmigung für das Projekt im Wildpark vorliegt, soll wieder ein Bürgerforum im Südwerk folgen.

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