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Großprojekt im Zeitplan

Baustopp im Karlsruher Wildparkstadion ist für die Stadt kein Thema

Im Sommer 2022 soll das neue Stadion im Wildpark fertig sein. Nach Jahrzehnten des Stillstands und Streits wird nun tatsächlich gebaut – Insolvenz-Debatte und Corona-Krise zum Trotz. Am Mittwoch war Karlsruhes Baubürgermeister vor Ort und bekräftigte: "Natürlich werden wir den Bau jetzt nicht einstellen".

Die neue Tribüne im Osten des Wildpark-Stadions nimmt Gestalt an. Im Sommer 2022 soll die Arena fertig sein.
Die neue Tribüne im Osten des Wildpark-Stadions nimmt Gestalt an. Im Sommer 2022 soll die Arena fertig sein. Foto: jodo

40 Bauarbeiter sind am Mittwoch im Karlsruher Wildpark im Einsatz, Lastwagen liefern Fertigteile an. Die Osttribüne wächst in die Höhe.

Karlsruhes Baubürgermeister Daniel Fluhrer ist – wie seit Tagen geplant – am Morgen vor Ort auf der Baustelle. Und er stellt in Anbetracht der aktuellen Lage klar: „Natürlich werden wir den Bau jetzt nicht einstellen. Wir sind ja froh, dass das hier so gut abläuft.“

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Die Bauarbeiten liegen komplett im Zeitplan, versichert Oberbauleiter Frank Nenninger. Wegen der Krise sei bisher weder der Betrieb auf der Baustelle runtergefahren noch das Material knapp geworden. Doch kann der KSC künftig die vereinbarte Pacht bezahlen und so das Stadion refinanzieren – das absehbar mehr kostet als die bisher veranschlagten 125 Millionen Euro? Und braucht es Platz für 34.000 Fans? Eine Debatte, die zuletzt auch in Anbetracht eines drohenden Abstiegs geführt wurde – wobei es aus dem Rathaus von Oberbürgermeister Frank Mentrup immer hieß: Man kann die Planungen nicht Woche für Woche vom Tabellenplatz abhängig machen.

Fluhrer ergänzt: „Wir können jetzt auch nicht einfach eine Tribüne oder so weglassen. Es gibt Pläne und Verträge für dieses Großprojekt.“ Und die Verträge dürften auch im Falle einer Insolvenz ihre Gültigkeit behalten. Laut KSC-Geschäftsführer Michael Becker wäre die Stadionbetriebsgesellschaft des KSC von einem solchen Szenario nicht betroffen.

Bauarbeiten im Wildparkstadion werden vom Coronavirus nicht beeinträchtigt

Planmäßig wird im Wildpark montags bis samstags an der neuen Arena gebaut. Dass wegen der Corona-Krise dort derzeit weder trainiert noch gespielt wird, verändert die Abläufe nicht wesentlich. Auch gilt weiter der Ansatz, dass das Stadion von außen her aufgebaut wird. Der Rasen wird nicht von Kränen befahren. Bis September soll die neue Osttribüne fertig sein.

Die provisorisch aufgebauten Zuschauerränge im Süden werden ab Herbst abgerissen, parallel dazu soll die Haupttribüne entkernt und dann abgerissen werden, erklärt Thomas Ernst vom Baukonzern BAM. In Karlsruhe ging der Neubau im Januar los. Vorher wurden im Süden und Norden bereits Teile der alten Arena abgerissen und durch provisorische Tribünen ersetzt. Das Versprechen war, dass während der gesamten Bauzeit wie von der DFL gefordert mindestens 15.000 Besucher Platz haben. An Geisterspiele dachte da noch keiner.



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