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Kampf gegen Ausbreitung

Coronavirus: Shutdown nun auch in Karlsruhe - Alle städtischen Ämter schließen

Der Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat in Karlsruhe die nächste Stufe der kommunalen und staatlichen Maßnahmen erreicht. Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) verkündete am Dienstagnachmittag im Licht der Entwicklung und anstehenden einschneidender Verordnungen des Landes die Schließung sämtlicher Dienststellen und Ämter der Stadtverwaltung für den Publikumsverkehr.

Karlsruhes Oberbürgermeister Mentrup bei der Pressekonferenz im Hinterhof des Rathauses.
Karlsruhes Oberbürgermeister Mentrup bei der Pressekonferenz im Hinterhof des Rathauses. Foto: nil

In einer per Eilmeldung einberufenen Pressekonferenz begründete der OB dies einmal mit dem Schutz vor einer weiteren Verbreitung des Coronavirus und einer zunehmenden Zahl von Infektionen und Quarantänefällen auch innerhalb der Stadtverwaltung. Man sehe sich auch zum Handeln veranlasst, weil andere Institutionen beispielsweise im Landkreis bereits geschlossen seien und eine Verlagerung auf städtische Dienststellen stattfindet.

Der OB berichtete, dass es am Dienstagmorgen eine Menschenmenge bei der KFZ-Zulassungsstelle in der Steinhäuserstraße gegeben hat. „Diese Traube war nicht zu beherrschen. Wir verbieten Menschenansammlungen, wieso dann nicht in unseren Ämtern?“

Notversorgung und Telefonkontakt zur Stadtverwaltung

Eine Notversorgung sei gewährleistet, die Ämter und Dienststellen seien auch telefonisch zu erreichen. Dies gelte vorerst für einen Zeitraum von zwei Wochen. In dieser Zeit will man unter anderem bauliche Trennungsmöglichkeiten für die persönliche Vorsprache und verstärkte Telefon- wie Onlinekapazitäten schaffen.

Mentrup ging auch auf die von der Bundesregierung und den Landesregierungen verkündeten sogenannten Leitlinien von Montagabend ein. „Das ist eine Verschärfung der bisherigen Verordnungen,“ so der OB.

Geschäftsleben schließt weitestgehend

Beinhaltet ist eine weitgehende Schließung des Geschäftslebens (mit Ausnahme der Lebenmittelgeschäfte und weiterer Unternehmen zur Versorgung), sämtlicher Sportstätten, Kulturbetriebe, Schwimmbäder, aber auch der Spielplätze. Auch Gottesdienste und Vereinsveranstaltungen sind künftig untersagt. „Das sind zunächst Ankündigungen, nun müssen Verordnungen folgen,“ so das Stadtoberhaupt.

Mit der Verordnung der Landesregierung zur Stilllegung eines Großteils des öffentlichen Lebens – veröffentlicht als sogenannte Notverordnung – rechnet man bei der Stadt im Laufe des Mittwoch.

Rechtskräftig für alle Betroffenen sei diese dann voraussichtlich am Donnerstag, so der OB. „Sie löst viele Regelungen ab und macht Sinn.“ Deswegen verzichte die Stadtverwaltung auch auf eine weitere eigene Verordnung.

Auch der Zoo hat geschlossen

Vergangene Woche hatte sie eine eigene Verordnung zur Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus erlassen. Darin stand beispielsweise neben zahlreichen Einschränkungen, dass der Zoo offen bleibt. Das hat sich nun mit den Leitlinien der Bundesregierung und der anstehenden Verordnung des Landes geändert. Der Karlsruher Zoo ist bereits im Lichte dieser Leitlinien geschlossen.

Appell an die Bürger

Mentrup appellierte dringend an die Bürger und die Geschäftswelt, so schnell wie möglich die Beschlüsse umzusetzen, nicht erst auf die Rechtsverordnung des Landes zu warten und die Lage ernst zu nehmen. Erste Geschäfte und Restaurants im Stadtgebiet haben bereits am Dienstag ihre Tore geschlossen, der OB sprach von viel Verwirrung bei den Unternehmen über die Lage.

Klinikum baut Corona-Intensivstation

Das Städtische Klinikum rüstet im Zuge der Corona-Pandemie weiter auf. Für Corona-Infizierte wird eine eigene Intensivstation mit entsprechenden Beatmungsgeräten gebaut.

Wie wir über die Auswirkungen des Coronavirus berichten

Auf bnn.de berichten wir zurzeit verstärkt über die wichtigsten Entwicklungen rund um Corona in der Region rund um Karlsruhe, Bretten, Pforzheim, Rastatt und Bühl. Jeden Tag schränken Kliniken die Besuchszeiten ein, Schulen schließen, Firmen schicken Mitarbeiter nach Hause. Es ist selbst für unsere Redaktion zeitweise schwierig, den Überblick zu behalten. Deshalb filtern wir für unsere Leser aus der Flut an Informationen, welche der vielen Corona-Meldungen wichtig sind – unter anderem in dieser Übersicht .

Alle Informationen prüfen wir, um keine Falschinformationen zu verbreiten. Viele Menschen, auch in unserer Redaktion, machen sich ohnehin Sorgen. Wir möchten sie informieren und nicht verunsichern.

Zwei unserer Kollegen befassen sich ausschließlich mit dem Thema Corona – als unsere internen Experten. Viele weitere BNN-Redakteure recherchieren täglich zu den Auswirkungen von Covid-19 in den Städten und Gemeinden der Region. Unsere Autoren sprechen mit Entscheidern in den Landratsämtern, Krankenhäusern und in Firmen. Gleichzeitig telefonieren sie (Betroffene treffen wir derzeit nicht persönlich) mit Menschen, die Cafés schließen, Veranstaltungen absagen oder zu Hause bleiben müssen.

So möchten wir dazu beitragen, dass Menschen in der Region sich auf dem aktuellsten Stand halten können, um die richtigen Entscheidungen für ihren Alltag und ihre Gesundheit zu treffen.

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