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OB Mentrup hofft auf Klarheit

KSC weist Insolvenz-Bericht zurück, räumt aber entsprechende Gedankenspiele ein

Dass die finanzielle Lage des KSC in der Corona-Krise ernster denn je ist, steht fest. Einen Bericht, wonach der Fußball-Zweitligist kurz vor der Insolvenz steht, wies Präsident Ingo Wellenreuther allerdings zurück. Entsprechende Gedankenspiele räumte der Verein hingegen ein.

Fans des KSC
Zu Spielbeginn wird von den Fans ein KSC Logo enthüllt. Foto: Uli Deck/dpa/Archivbild

„Wir sind bis zum 30. Juni zahlungsfähig und haben alle Gehälter überwiesen”, betonte Wellenreuther auf BNN-Anfrage. Später erklärte der Club auch in einer Pressemitteilung, dass er zahlungsfähig sei. Zuvor hatte der SWR berichtet, dass der finanziell ohnehin angeschlagene Club aufgrund der Corona-Krise in den kommenden Wochen zahlungsunfähig sei. Demnach fehlten dem KSC zwischen fünf und zehn Millionen Euro.

Insolvenz-Szenario für KSC grundsätzlich ein Thema

„Nach jetzigem Stand sind bis zum 30. Juni 2020 ausreichend finanzielle Mittel vorhanden”, wiederholte KSC-Geschäftsführer Michael Becker noch einmal, was er bereits am Dienstag nach der Sitzung der Deutschen Fußball Liga (DFL) erklärt hatte.

Gleichzeitig bekannte Becker aber: „Sollte kein TV-Geld fließen, müssen wir die Situation noch einmal neu bewerten.“ Dass man sich mit der Möglichkeit einer Insolvenz durchaus befasst, räumte Becker ein: „Das Thema Insolvenz in Eigenverwaltung ist ein Szenario, mit dem wir uns beschäftigt haben – auch schon vor dem DFL-Treffen am Dienstag.“

OB Mentrup hofft auf Klarheit über Finanzlage beim KSC

Wellenreuther bestätigte dagegen, dass es am Nachmittag ein Gespräch mit Vertretern der Stadt geben werde, in dem man diese über die Situation des Vereins informieren und verschiedene Szenarien erörtern wolle. „Ich glaube aber nicht, dass die Stadt, die ja schon das Stadion baut, hier finanziell einspringt”, sagte Becker.

In einer Online-Pressekonferenz zur Corona-Krise brachte Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup am Nachmittag die Hoffnung zum Ausdruck, in dem Gespräch mehr Klarheit über die finanzielle Situation des KSC zu bekommen, etwa ob der Club die Sonderwünsche beim Stadionbau tatsächlich finanzieren könne und was mit den Besserungsscheinen der Stadt geschehen werde.

Am Dienstag hatten Becker und Sportdirektor Oliver Kreuzer den KSC bei einer gut dreistündigen Videokonferenz mit der DFL vertreten . Darin war unter anderem die Verlängerung der Spielpause in der Ersten und Zweiten Liga bis zum 30. April beschlossen worden.

KSC käme bei Insolvenz in dieser Saison ohne Punktabzug davon

Die DFL hatte darin auch Lockerungen bei der Lizenzierung beschlossen, etwa dass es bei einer Insolvenz in dieser Spielzeit keinen Punktabzug geben werde. Normalerweise ist für ein solches Szenario ein Abzug von neun Punkten vorgesehen. Sollte ein Club in der kommenden Spielzeit insolvent werden, muss er lediglich mit drei Zähler weniger kalkulieren. Dies könnte dazu führen, dass sich der KSC mit dem Insolvenz-Szenario noch intensiver befasst.

KSC hat Lizenzspieleretat von fast zehn Millionen Euro

Der KSC hat einen Lizenzspieleretat von etwa 9,5 Millionen Euro. Die Gehälter der Spieler, Trainer und Betreuer, die bis 30. Juni gezahlt werden müssen, belaufen sich auf über drei Millionen Euro.

Zehn Millionen Euro stehen dem KSC in der laufenden Saison aus dem TV-Topf zu. Ausgezahlt wird diese Summe in vier Tranchen.

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