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Mietvertrag gekündigt

DRK Durlach auf verzweifelter Suche nach einer großen Garage

Das DRK Durlach hat ab Juli keine Garage mehr für seine Fahrzeuge, der Mietvertrag wurde auf Ende Juni gekündigt. Seit Jahren sucht der Ortsverein nach einem passenden Gelände - bislang erfolglos. Besonders für den Katastrophenschutz könnte das Folgen haben.

Sechs Fahrzeuge hat das DRK Durlach derzeit in einer Halle im Westen Durlachs untergebracht. Ein alternativer Standort müsste etwa 250 Quadratmeter Fläche bieten, rechnet der Ortsvereinsvorsitzende Bernhard Warter.
Sechs Fahrzeuge hat das DRK Durlach derzeit in einer Halle im Westen Durlachs untergebracht. Ein alternativer Standort müsste etwa 250 Quadratmeter Fläche bieten, rechnet der Ortsvereinsvorsitzende Bernhard Warter. Foto: jodo

Bernhard Warter zuckt mit den Schultern. Wie es im Juli mit der Katastrophenschutz-Arbeit des Durlacher Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) weiter gehen soll – der Vorsitzende weiß es selbst nicht. Schon seit Jahren sucht der Verein vergeblich nach einer Garage für seine sechs Fahrzeuge. Ideen gab es viele, Lösungen keine.

Der Mietvertrag für die Halle, die derzeit noch als Unterschlupf dient, wurde vom Vermieter zum 30. Juni gekündigt. „Wenn gar nichts hilft, müssen 30 Leute ihren Abschied aus dem Katastrophenschutz erklären“, sagt Warter.

Fahrzeuge müssen in abgeschlossenem Gebäude abgestellt werden

Zum Knackpunkt könnte sich eine Bedingung entwickeln, die die Branddirektion nach Angaben des DRK-Ortsvereins stellvertretend für das Land als Besitzer der drei Katastrophenschutz-Fahrzeuge stellt. Demnach muss der Verein sich darum kümmern, dass die Wagen in einem abgeschlossenen Gebäude parken.

Schon im Oktober 2018 bemängelte die Branddirektion bei einer Überprüfung, dass selbst am aktuellen Standort im Westen Durlachs die „Zugriffsmöglichkeit unbefugter Dritter nicht umfänglich verhindert werden kann“.

In der Halle stehen auch Autos, Anhänger und Wohnwagen anderer Mieter. Passiert ist seitdem nichts. Vor gut einem Jahr wandte sich der Ortsverein mit der Bitte um Unterstützung an das Durlacher Stadtamt und die Fraktionen im Ortschaftsrat.

Lange Liste potenzieller Standorte

„Es hat seit Jahren immer wieder Anstrengungen gegeben“, sagt Thomas Rößler, der Leiter der Hauptverwaltung. „Leider sind alle erfolglos geblieben.“ Mal scheiterte es an der Lage, mal am fehlenden Baurecht, mal waren die Flächen für den Ortsverein einfach zu teuer.

Von einer langen Liste potenzieller Standorte weiß auch Warter zu berichten. So hatte er vor einiger Zeit ein ehemaliges Tankstellengelände in Grötzingen im Auge. Er stand sogar mit einem Architekten für den Bau einer kleinen Halle in Kontakt, ehe das Projekt platzte.

Auch über Flächen in der Ochsentorstraße, nahe des Durlacher Bahnhofs und beim Polizeisportverein gab es Gespräche. „Wir brauchen gar kein Filetstück“, sagt Warter. „Es geht um keine Rettungswache, es gibt keine Ausfahrt mit Blaulicht. Wir könnten sogar mitten in einen Wohnbezirk.“

Stadt sagt Unterstützung zu - macht aber wenig Hoffnung

Durch die Kündigung des Mietvertrags ist die jahrelange Suche nun unter Zeitdruck geraten. Warter hat sich hilfesuchend an die Stadtverwaltung gewandt. Dabei gehe es nicht darum, jemandem Versäumnisse zu unterstellen oder sich einfach bedienen zu lassen, betont er.

Man habe großes Verständnis für die Schwierigkeit der Objektsuche, teilt Bürgermeisterin Bettina Lisbach auf Nachfrage der BNN schriftlich mit. Die Stadt werde „im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit Vorschlägen unterstützend tätig“, ergänzt Sprecherin Helga Riedel.

Viel Hoffnung macht man dem DRK-Ortsverein damit allerdings nicht. Die Fahrzeugunterbringung sei Sache der Hilfsorganisationen, dafür erhielten diese Zuschüsse vom Land, heißt es aus dem Rathaus. Die Stadt verfüge „nicht über die notwendigen Liegenschaften, um den Hilfsorganisationen und ihren Ortsgruppen flächendeckend geeignete Unterstellmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen“, ordnet man den Wunsch aus Durlach ein. Für den DRK-Ortsverein läuft indes die Zeit davon. Nicht einmal zwei Monate bleiben, um zumindest eine Übergangslösung für die Fahrzeuge zu finden.

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