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Städtebau der Zukunft

Ein „Ufo” über dem Ettlinger Tor in Karlsruhe: Macht diese Idee das Rennen?

Bei der Planerwerkstatt zur städtebaulichen Zukunft des Ettlinger Tors ist eine Überraschung möglich: Nach BNN-Informationen gehört der spektakuläre Entwurf eines von Stelzen getragenen Rundbaus über dem Karlsruher Verkehrsknoten zu den Favoriten. Das Gremium hat sich nach der Schlusspräsentation der Arbeiten festgelegt. Dabei geht es auch um das Landratsamt-Hochhaus.

Ufo Ettlinger Tor
Eine „Ufo” über der Kreuzung am Ettlinger Tor: Karlsruhe schlägt neue Wege in Sachen Architektur ein. Foto: MVRDV

Der Entwurf des Rotterdamer Architekturbüros MVRDV sei in der engeren Auswahl. Das berichten zwei Personen aus dem Umfeld des entscheidenden Gremiums unserer Redaktion. Eine Quelle aus internen Kreisen konkretisierte die Pläne weiter: Das neue Gebäude solle unter anderem mehr Touristen nach Karlsruhe locken. Die Entscheidung sei mutig, heißt es, denn damit setze die Stadt „Maßstäbe” und schaffe Raum für ein „völlig neues Stadtgefühl”.

Vier renommierte Architekturbüros haben ein halbes Jahr an den Plänen getüftelt und in mehreren Schritten ihre Visionen für das Ettlinger Tor präsentiert. Jedes Büro erarbeitete zwei Versionen - mit und ohne Erhalt des Landratsamt-Hochhauses.

Renommierte Architekturbüros haben Visionen für Karlsruhe erarbeitet

Am Freitag stand die finale Präsentation an, in Zeiten von Corona virtuell per Livestream. Die Büros sprachen eine Empfehlung an das Begleitgremium aus. Das Gremium besteht aus Vertretern des Landkreises und der Stadt Karlsruhe, dem Land sowie externen Fachleuten und Bürgern. Diese Runde entschiedet schlussendlich, was am Ettlinger Tor geschehen soll.

Die Empfehlung gilt für Karlsruhe als extrem mutig: Das mögliche neue Gebäude solle weltweit einzigartig sein und neue architektonische Maßstäbe setzen, heißt es aus internen Kreisen. Karlsruher, die den Livestream mitverfolgten, sprachen sich auch für das Büro MVRDV aus.

Kommt schwebendes Gebäude am Ettlinger Tor?

In der engeren Auswahl stehen dabei die Pläne von zwei Büros, unter ihnen das Büro MVRDV aus Rotterdam. Den Machern schwebt ein runder Komplex vor, der über die Kreuzung am Ettlinger Tor schwebt – wie ein Ufo.

Ideen für eine Nutzung gibt es auch schon: Die Stadtbibliothek könnte dort ihren Platz finden. Das Dach soll begehbar sein und mit grüner Terrasse sowie mit Aussicht über die Stadt zum Verweilen einladen.

Die Planungswerkstatt war von Beginn an dafür ausgelegt, eine Idee und Zielsetzung für das Areal am Ettlinger Tor festzulegen. Um einen Siegerentwurf für die Bebauung geht und ging es nicht. Aufgabe in der Werkstatt war es, neue Gebäude zu schaffen. Das bestehende Landratsamt sollte dabei miteinbezogen werden.

Zum Landratsamt gehören Hochhaus, Langbau und das Kasino. Das gesamte Ensemble – bis hin zur Tiefgarage und den Einbauschränken – steht unter Denkmalschutz. Der Landkreis entschied sich bereits im Januar 2019 für seine präferierte Lösung: Der Denkmalschutz soll aufgehoben werden, ein Neubau entstehen und alles Bestehende abgerissen werden.

Im Gremium wurde nun eine Vorgehensweise festgelegt. Noch ist nichts fix. Doch wie geht es weiter? Die Entscheidung eröffne Raum für neue Diskussionen, so unsere Quelle. Nun müsse die Stadt klären, ob das Gebäude beispielsweise die ganze Kreuzung überragen soll oder nur Teile.

Am Ende müsse das neue Gebäude die Kernstadt mit der Südstadt verbinden, aber auch als Verbindung zwischen Mühlburg und Durlach fungieren.

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