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Bau der Gegengrade begonnen

Spatenstich im Wildpark: Mentrup und Wellenreuther vereint für ein "tolles Stadion"

Jetzt geht’s los. Trotz all der andauernden Streiterei zwischen KSC und Stadt hat am Montag tatsächlich der eigentliche Neubau des Wildparkstadions begonnen. In der ersten Umbauphase wird nun die neue Osttribüne fertiggestellt. Bis zum Sommer 2022 soll das neue Stadtion dann fertig sein.

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Angestochen: Die Bauarbeiten für das neue Stadion im Wildpark haben im Beisein von KSC-Präsident Ingo Wellenreuther (5.v.l.) und Oberbürgermeister Frank Mentrup (6.v.l.) begonnen. Foto: Tanja Starck

Jetzt geht’s los. Trotz all der andauernden Streiterei zwischen KSC und Stadt hat am Montag tatsächlich der eigentliche Neubau des Wildparkstadions begonnen . In der ersten Umbauphase wird nun die neue Osttribüne fertiggestellt. Bis zum Sommer 2022 soll das neue Stadion dann fertig sein.

Mit einem symbolischen Spatenstich haben die ewigen Kontrahenten Oberbürgermeister Frank Mentrup für die Stadt als dem Bauherrn und Finanzier sowie Club-Präsident Ingo Wellenreuther für den KSC als Nutznießer des insgesamt 123 Millionen Euro teuren Großprojekts das Startsignal für die eigentlichen Aufbauarbeiten gegeben.

Der Totalunternehmer, die Düsseldorfer Baufirma BAM Sports GmbH, bestimmt nun das Geschehen neben dem grünen Rasen, wo der Zweitligist auch dank zweier provisorischen Tribünen weiter seine Heimspiele bis Sommer 2022 auf der Baustelle Wildpark austrägt.

Rückblende: Stadt Karlsruhe gegen den KSC - das steckt hinter dem Stadionstreit

Stadt vs. KSC: „Nicht immer ganz fair”

Die Gegentribüne entsteht nun als erstes. Dort traten die Honoratioren am Dienstagmittag auch in Wind und Regen auf dem neuen Wall zum Spatenstich an. „Mit dem Vollausbau geht jetzt der eigentliche Neubau los“, freute sich OB Mentrup. Er sprach von einem langen und zähen Ringen bis zum Stadionbau . Die Beteiligten hätten sich da manchen schweren Ball zugespielt. „Nicht immer ganz fair“, hakelte Mentrup nach. Letztlich aber gehe es allen doch nur um „den Heimsieg für den Fußball in Karlsruhe“ durch ein modernes Stadion.

Laut dem Bauunternehmen BAM Sports soll das neue Wildparkstadion aussehen wie in dieser Grafik.
Laut dem Bauunternehmen BAM Sports soll das neue Wildparkstadion aussehen wie in dieser Grafik. Foto: N/A

Auch KSC-Präsident Wellenreuther sprach von „einem historischen Tag“. Das neue Stadion sei „existenzbegründend für die Zukunft des KSC im Profi-Fußball“, betonte er. Alles hätte „früher und einfacher sein können“, meinte er. Mit dem OB habe er mit „Ecken und Kanten bei unterschiedlichen Interessen“ gekämpft, bekannte er. Doch nun müsse man vereint „für ein tolles Stadion“ die letzten „Optimierungen im Rahmen des Budgets“ vornehmen, unterstrich er die KSC-Position.

Überlegungen seit 15 Jahren

Alles was die Bagger bislang binnen exakt eines Jahres im Wildpark bewegten, war unter der Regie des kommunalen Eigenbetriebs „Fußballstadion im Wildpark“ und der städtischen Baugesellschaft Kasig, die sonst für den Kombi-Tunnelbau in der Fächerstadt sorgt, das Abbrechen dieser Tribüne und das Abtragen der Wälle mit den Zuschauerrängen in den Kurven.

Spatenstich für die Neubauphase im Wildparkstadionneubau.
Spatenstich für die Neubauphase im Wildparkstadionneubau. Foto: Tanja Starck

Bereits vor 15 Jahren begannen die konkreten Überlegungen für ein neues Stadion. Lange stritten der KSC und die Stadt, die immer einen Um- oder Neubau im Wildpark favorisierte, um den Standort. Vor sechs Jahren entschied dann die Stadt: Im Dezember 2013 votierte der Karlsruher Gemeinderat mit 36 zu 11 Stimmen für den Verbleib am Standort Wildpark.

Die Hintergründe : Worum streiten der KSC und die Stadt Karlsruhe beim Wildpark-Bau?

Im Juli 2016 sprach sich der Gemeinderat für einen kompletten Neubau an Stelle der Arena von 1955 im Wildpark aus. Im November vor drei Jahren unterzeichneten die Stadion-Partner Mentrup und Wellenreuther ein 113 Seiten starkes Vertragswerk. Im Herbst 2018 gibt der Gemeinderat endgültig grünes Licht.

Platz für 34.000 Fans

Doch auch nach dem Beurkundungstermin durch die Stadt und den KSC am 30. Oktober 2018 knabbern seit 5. November 2018 nicht nur die Bagger an den alten Tribünen, sondern der KSC sorgt mit immer neuen Forderungen für mächtiges Rumoren beim Karlsruher Stadionprojekt.

Besonderes Abschiedsgeschenk: Erlaubte Bengalos im Wildparkstadion.
Feuriger Abschied: Bengalos nach dem letzten Spiel im alten Wildpark am 3. November 2018. Foto: N/A

Das neue Fußballstadion im Wildpark soll Platz für 34.000 Fans bieten, die deutlich näher ans Spielfeld rücken. Die Stadt Karlsruhe ist Bauherrin des neuen Stadions. Wenn alles nach Plan läuft, soll es im Sommer 2022 fertiggestellt sein.

Der Umbau des Stadions erfolgt in drei Bauabschnitten. Nach Fertigstellung der einzelnen Bauabschnitte werden die jeweiligen Neubauten für den laufenden Betrieb geöffnet. Den Start wird die neue Osttribüne machen, danach folgt die neue Tribüne in der Südkurve.

Rückblick ins Jahr 1955: Der Original-Artikel zur Einweihung des Wildparkstadions gegen Rot-Weiss Essen

Am Dienstag geht es vor Gericht in die nächste Runde

Am Tag nach dem offiziellen Baubeginn sehen sich die Stadt und der KSC an diesem Dienstag, 10. Dezember, erneut als Kontrahenten vor Gericht, diesesmal vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe. Dort geht es um die Berufungsklage der Stadt gegen eine Entscheidung des Landgerichts.

Der KSC hatte im September in einem Verfahren des einstweiligen Rechtsschutzes vier einstweilige Verfügungen eingereicht, um vor der endgültigen Baugenehmigung gravierende Nachteile - aus seiner Sicht - für den KSC zu verhindern, im Visier dabei der Ausbau des Hauptgebäudes. Das Gericht sprach dem Verein weitgehende Informationsrechte zu, auch die Planungskosten für Umplanungswünsche seien von der Stadt zu tragen, so das Gericht.

Die Stadt ging in Berufung, gab inzwischen aber einen Großteil der geforderten Vertragsunterlagen an den KSC heraus. Allerdings besteht man weiter auf einer juristischen Klärung - nun vor dem OLG. Juristisch ist der Baubeginn aber möglich, weil die Stadt mit Teilbaubenehmigungen arbeitet.

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