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„Im Regen stehen gelassen”

Erweiterte Kita-Öffnung in der Corona-Krise: AWO Karlsruhe-Land kritisiert Ministerin Eisenmann

Seit Montag können Kitas in Baden-Württemberg ihr Betreuungsangebot wieder ausweiten. Das hatte Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) bereits am 6. Mai verlauten lassen. Seitdem warten die Kommunen und Träger auf weitere Anweisungen und konkrete Ansagen aus dem Ministerium in der Corona-Krise.

Ein Mädchen spielt in einer Kita mit Bauklötzen
Ein Mädchen spielt in einer Kita mit bunten Bechern und Bauklötzen. Foto: Uwe Anspach/dpa/Symbolbild

Deshalb laufen Anfragen von Abteilungs- und Einrichtungsleitungen wie auch von Erziehern und Eltern oftmals ins Leere, kritisiert die AWO Karlsruhe-Land, die selbst Träger von fünf Kindertagesstätten ist. Zudem würde die Kultusministerin „gefühlt ausschließlich über die Medien kommunizieren“, beklagt die AWO in ihrer Pressemitteilung.

„Am vergangenen Donnerstag kam am späten Nachmittag eine Ankündigung per Pressemitteilung aus dem Ministerium, dass am Samstag voraussichtlich eine Verordnung für den 18. Mai erlassen wird. Diese kam dann auch am späten Samstagabend, quasi 24 Stunden vor der Frist“, sagt Dagmar Rolli, Abteilungsleiterin des Kinder- und Jugendbereichs der AWO Sozialen Dienste gGmbH.

Wir werden vom Ministerium schlichtweg im Regen stehen gelassen und bekommen keine klaren Aussagen.
Dagmar Rolli, Abteilungsleiterin bei der AWO

„Wir werden vom Ministerium schlichtweg im Regen stehen gelassen und bekommen keine klaren Aussagen. Da hilft nichts, außer sich selbst zu organisieren, wie wir es momentan bestmöglich tun. Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet, dennoch ist es frustrierend, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie auch den Eltern keine klare und verlässliche Antwort auf berechtigte Fragen geben zu können“, so Rolli resigniert.

AWO: Ministerium hat in Corona-Krise keine klare Linie bei der Kita-Betreuung

„Das Ministerium hat scheinbar keine klare Linie, wie die Betreuung nun laufen soll“, kritisieren auch die Geschäftsführerinnen Elke Krämer und Angelika Nosal. „Alles, was dadurch erzeugt wird, ist Frust bei allen Beteiligten, vor allem aber bei den Eltern, die völlig im Unklaren sind, wie, ob und wann eine Betreuung ihrer Kinder wieder gewährleistet ist.“

Susanne Eisenmann
Susanne Eisenmann (CDU), Ministerin für Kultus, Jugend und Sport von Baden-Württemberg. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

„Wir haben an allen Standorten Notgruppen eingerichtet und können postwendend auch wieder einen eingeschränkten Regelbetrieb gewährleisten. Alles, was es dafür braucht, sind endlich klare Aussagen mit Vorlauf aus dem Kultusministerium, die dann nicht über Nacht umgesetzt werden sollen“, heißt es weiter in der Mitteilung der AWO Karlsruhe-Land.

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