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Kandidatur bestätigt

„Euro Eddie“ möchte Müller zur Präsidentschaft beim KSC verhelfen

Die am 12. Oktober von den Mitgliedern des Karlsruher SC zu beantwortende Präsidentschaftsfrage gewinnt weiter an Brisanz. Wie die Badischen Neuesten Nachrichten erfuhren, wird Edgar Schmitt sich bei der Ordentlichen Versammlung des Souveräns um einen Sitz im Vorstand des Fußball-Zweitligisten bewerben.

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IMAGE-417679 Foto: N/A

Die am 12. Oktober von den Mitgliedern des Karlsruher SC zu beantwortende Präsidentschaftsfrage gewinnt weiter an Brisanz. Wie die Badischen Neuesten Nachrichten erfuhren, wird Edgar Schmitt sich bei der Ordentlichen Versammlung des Souveräns um einen Sitz im Vorstand des Fußball-Zweitligisten bewerben. Diese Information bestätigte der 56 Jahre alte frühere Bundesligaprofi und Trainer unserer Redaktion am Montagabend.

Günter Pilarsky, der für eine weitere Amtszeit kandidierende Vizepräsident, hat sich unterdessen gegenüber unserer Redaktion festgelegt: „Ich werde mich neutral verhalten. Ich würde auch mit Herrn Müller als Präsidenten zusammenarbeiten“, erklärte er. Damit verabschiedet sich der wichtigste Kreditgeber des Vereins der vergangenen Jahre von seiner bedingungslosen Linie, sich nur an der Seite des Amtsinhabers Ingo Wellenreuther im Vorstand zu engagieren.

Unterlagen rechtzeitig zur Deadline

Eine große Überraschung ist die angekündigte Kandidatur Schmitts. „Ich finde die Ideen von Martin Müller sehr gut und bekenne mich zu ihm“, erklärte der in der Fußball-Landschaft nicht nur am Oberrhein enorme Popularität genießende „Euro Eddie“. Diesen Spitznamen trägt er seit 2. November 1993, als er sich mit vier Treffern beim 7:0 gegen den FC Valencia in den KSC--Annalen verewigte. Schmitt werde seine Bewerbungsunterlagen am Dienstag, rechtzeitig zur Deadline für Anwärter für Ämter im Vorstand und Verwaltungsrat, beim Wahlausschuss des KSC hinterlegen.

Pilarsky würde auch mit Müller weitermachen

Schmitt hat sich also dazu entschlossen, Müller in das Amt des Präsidenten zu verhelfen. Müller, Gründer der GEM Ingenieursgesellschaft mbH, die Geschäftspartner der neuerdings beim KSC als Top-Sponsor fungierenden CG Gruppe ist, hatte erst am Wochenende gegenüber den BNN seine Bewerbung ums Amt des Präsidenten bestätigt. Der 55 Jahre alte Unternehmer wird bei der Mitgliederversammlung in der Messe Amtsinhaber Wellenreuther herausfordern. Der CDU-Bundestagsabgeordnete führt den Verein seit 2010. Der erfahrene Politprofi strebt eine weitere dreijährige Amtszeit an der Spitze des Vereins an.

Pilarsky galt bislang als dessen wichtigster Verbündeter. Schließlich stand das Wirtschafts-Schwergewicht treu an dessen Seite und rettete den KSC mit seinen Krediten mehrfach in äußerster wirtschaftlicher Bedrängnis. Den 81 Jahren Pilarsky treibt erklärtermaßen die Aussicht an, die Eröffnung des neuen Wildparkstadions und dann am liebsten in der Bundesliga zu erleben. Müller beschrieb sein Verhältnis zu Pilarsky als „von hohem gegenseitigem Respekt“ geprägt. Imponiert hatte dem Cronimet-Gründer Pilarsky, als Müller im Zuge der Lizenzierung zur Saison 2018/2019 mit 1,2 Millionen Euro in die Bresche sprang und dazu beitrug, dass es weiter ging beim damaligen Drittligisten.

Schmitt vorher bei KSC-Streitgegner Lagardère

Zusätzlich pikant: Schmitt war bis zum Frühjahr für den Sportvermarkter Lagardère tätig und in dieser Eigenschaft zur Sponsorenbetreuung beim KSC eingesetzt. Die Vereinsführung der Karlsruher kündigte im Dezember 2018 den langfristigen Vertrag mit dem Unternehmen, was zu einem gerichtsanhängigen Streit vor dem Landgericht führte. Dort trafen sich der Verein und die Stadt, die Bauherrin der künftigen Arena ist, am vergangenen Freitag wieder, da der KSC vier Einstweilige Verfügungen gegen die Stadt eingereicht hatte. Müller war einer von drei Verwaltungsratsmitglieder des KSC, die zum Dialog mit Oberbürgermeister Frank Mentrup abgesandt waren, um die Gesprächsatmosphäre mit Blick auf das Bauvorhaben zu entspannen.

Nach Pilarskys Abrücken von der ehemaligen Nibelungentreue zum Clubchef ist die Ausgangslage vor dem Wahlgang am 12. Oktober hochbrisant. In Schmitt, Pilarsky, Holger Siegmund-Schultze – derzeit Dritter im Vorstandsbunde – sowie in Kai Gruber (KSC-Dartabteilung) gibt es vier Anwärter für zwei Ämter als Vizepräsidenten.

Das erste von vier Toren: Edgar "Euro Eddie" Schmitt bejubelt seinen Treffer zum 1:0 gegen Valencia. Das "Wunder vom Wildpark" endet mit 7:0 für den KSC.
Das erste von vier Toren: Edgar "Euro Eddie" Schmitt bejubelt seinen Treffer zum 1:0 gegen Valencia. Das "Wunder vom Wildpark" endet mit 7:0 für den KSC. Foto: N/A

Dem auch mit schwierigen Ausgangslagen vor Urnengängen beruflich wohl vertrauten Wellenreuther scheint plötzlich ein Wahlkampf nicht erspart zu bleiben. Offen warb sein Herausforderer Müller mit bereit stehenden Vertrauensleuten für den Verwaltungsrat. Namentlich werden sich laut Müllers Ankündigung Dr. Christian Fischer, Dr. Ulrich Metz und Dr. Boris Liffers um Ämter im Rat bewerben, der bislang von Michael Steidl angeführt wird.

Wellenreuther nimmt am Dienstag Stellung

Am Dienstag äußerte sich Ingo Wellenreuther gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zu dem Statement seines Vizepräsidenten. "Dass Günter Pilarsky erklärt hat, dass er auch im Falle einer anderen Konstellation zur Verfügung stehen würde, steht für mich nicht im Widerspruch", so der KSC-Präsident. "Damit habe ich absolut kein Problem." Zu Schmitts Kandidatur wollte er sich nicht äußern. "Und das steht unabhängig zu dem guten Verhältnis, dass ich persönlich zu Edgar Schmitt habe."

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