Drei Monate gehörte das Gelände ausschließlich den Elefanten , nun sind die Hippos am Zug: Für die Flusspferde im Karlsruher Zoo öffnete sich am Dienstagabend das Schiebetor zur neuen Dickhäuter-Außenanlage.
Während Bulle Platsch die Möglichkeiten noch nicht nutzen wollte, ließ sich seine Partnerin Kathy die ungewohnten Wege schmackhaft machen: Mit Bananen, Äpfeln und Brot lockte Revierleiter Robert Scholz sie auf das neue Freigelände.
Schritt für Schritt
Anfangs noch sehr vorsichtig und stets in der Nähe des Tores, drehte Kathy schließlich doch eine größere Runde in der Anlage. Ins Gras wagte sie sich dabei aber noch ebenso wenig wie aufs Metall der Waage, die im Gelände eingelassen ist. Zoodirektor Matthias Reinschmidt war dennoch zufrieden, als die Flusspferdkuh nach einer Stunde den Mitarbeitern und Zoobesuchern das Hinterteil zudrehte und auf ihr gewohntes Terrain zurückkehrte. „Für den Anfang ist sie weit gekommen“, findet er.
Schritt für Schritt werden die Hippos das Freigelände in Beschlag nehmen, ist er überzeugt. Und freut sich schon darauf, wenn die Dickhäuter irgendwann losstürmen. Flusspferde wirken zwar behäbig, können aber durchaus auch rennen.
Doppelnutzung durch die Dickhäuter
Ende Mai eröffnete der Zoo die Anlage, die zur Doppelnutzung konzipiert ist: Tagsüber gehört das Gehege den Elefanten, in der Dämmerung und nachts sollen die Flusspferde dort weiden. 2000 Quadratmeter Fläche stehen Kathy und Platsch dann zur Verfügung, 20 mal so viel wie auf ihrer bisherigen Freifläche mit Schwimmbecken. Allerdings neigt sich die Freiluftsaison für die Flusspferde dem Ende entgegen.
„Nachts ist es für sie nun draußen schon zu kalt“, sagt Revierleiter Scholz. So lange es die Witterung noch zulässt, werde sich aber das Schiebetor ab sofort abends für die Hipppos öffnen, kündigt der Zoochef an.