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Start vor dem Schloss

Fridays for Future auch ohne Schuleschwänzen: Etwa 2.000 Aktivisten in Karlsruhe

Zu Beginn sah es noch so aus, als kämen nur einige Hundert Aktivisten zum Karlsruher Klimastreik. Diesmal erst am Nachmittag, um 14 Uhr, versammelten sich auf Einladung der Karlsruher Gruppe der Fridays-for-Future-Bewegung dann aber doch etwa 2 000 Menschen auf dem Schlossplatz.

Plakate bei der Kundgebung vor dem Karlsruher Schloss.
Plakate bei der Kundgebung vor dem Karlsruher Schloss. Foto: Stenftenagel

Zu Beginn sah es noch so aus, als kämen nur einige Hundert Aktivisten zum Karlsruher Klimastreik. Diesmal erst am Nachmittag, um 14 Uhr, versammelten sich auf Einladung der Karlsruher Gruppe der Fridays-for-Future-Bewegung dann aber doch etwa 2 000 Menschen auf dem Schlossplatz. Ihr Protest richtete sich vor allem gegen das Klimaschutzpaket, das die Bundesregierung Ende September vorgelegt hatte.

„Mit diesem Klimapaket beweist die Bundesregierung, dass sie keinen Plan hat“, so die Aktivisten von Fridays for Future. „Das Klima wird sich irgendwann wieder stabilisieren“, sagte Volker Stelzer, Umweltforscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Vertreter der Gruppe Scientists for Future. Zwar würden einige Menschen den Klimawandel überleben können, etwa in Patagonien oder der Arktis. „Aber Millionen Menschen werden getötet werden, es wird viel Leid geben.“ Wenn schnell und entschlossen gehandelt werde, könne man diese Folgen der Klimakrise noch abmildern, sagte Stelzer. Kritisiert wurde von den Aktivisten auch der mangelnde Schutz der Wälder in Thüringen oder das Vorgehen der türkischen Regierung in Nordsyrien.

Impressionen von der Demo

Als konkrete Maßnahmen, die in Karlsruhe für den Klimaschutz zu ergreifen seien, forderten die Aktivisten weniger Autoverkehr in der Innenstadt und die Abschaltung des Kohlekraftwerks im Rheinhafen. Die Stadt müsse bessere Straßen für Fahrradfahrer einrichten und die Entscheidung treffen, dass Autos nicht mehr so viel Platz bekommen, forderte etwa Jonathan Köhler von Scientists for Future. Es gebe Beispiele aus anderen Städten, wo das funktioniere. „Man könnte zum Beispiel die Haid- und Neu-Straße aufteilen: eine Hälfte für Autos, die andere für Fahrräder“, sagte er. Dasselbe könne man auch in der Durlacher Allee oder der Siemensallee machen. „Die Gier der Menschen zerstört zuerst das Mitgefühl und dann den Planeten“, sagte eine Sprecherin der Tierschutzorganisation Peta, die in veganer Ernährung eine Möglichkeit sah, die Treibhausgasemissionen weltweit zu reduzieren.

Abschluss am Badischen Staatstheater

Kurz vor 15 Uhr setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung durch die Innenstadt über die Waldhornstraße, Kriegsstraße, den Lidellplatz und die Kriegsstraßenkreuzung am Ettlinger Tor bis zum Hermann-Levi-Platz vor dem Badischen Staatstheater, wo die Veranstaltung am frühen Abend friedlich ausklang.

36 Kräfte der Polizei vor Ort

Die Polizei war mit 36 Kräften im Einsatz und sprach von einem friedlichen Ablauf. Dass 2 000 junge Menschen teilnahmen, obwohl der Klimastreik diesmal außerhalb der Unterrichtszeit stattfand, wertete Pawel Bechthold von Fridays for Future als Erfolg: „Für uns ist die Demo gut gelaufen.“

Mehr Klimastreik

Eine weitere Klimastreik-Aktion findet am Samstag, 26. Oktober, auf dem Kirchplatz St. Stephan statt. Die Parents for Future laden um „5 vor 12“ Uhr zum Gespräch mit den Karlsruher Bürgern über Notwendigkeit und Rechtfertigung des Zivilen Ungehorsams ein.

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