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Fließende Übergangslösung

Gemeinderat hat entschieden: Karlsruher Weihnachtsmarkt kehrt zurück auf den Marktplatz

Die Pyramide soll wieder zum alleinigen Schauplatz für den Karlsruher Weihnachtsmarkt werden, das hat der Gemeinderat am Dienstagabend entschieden. Sobald der Marktplatz schienenfrei ist, soll der Abschied vom Friedrichsplatz kommen.

Weihnachtsmarkt
Seit sieben Jahren beherbergt der Friedrichsplatz den Karlsruher Weihnachtsmarkt Foto: jodo

Die Pyramide soll in Zukunft wieder zum alleinigen Schauplatz für den Karlsruher Weihnachtsmarkt werden, das hat der Gemeinderat am Dienstagabend entschieden. In welchem Jahr die Umsetzung final erfolgen wird, ist noch nicht klar. Bis dahin werden der Friedrichsplatz und der Marktplatz Veranstaltungsort sein - doch schon 2020 wird es Veränderungen geben .

„Wir wollen, dass der Umzug kontrolliert, nicht abrupt und chaotisch verläuft“, so SPD-Fraktionschef Parsa Marvi. Wenn die Kaiserstraße beim Marktplatz schienenfrei ist, soll der endgültige Sprung weg vom Friedrichsplatz erfolgen. Wann das soweit ist, kann derzeit keiner definitiv sagen.

Schon 2023 Schluss mit der Übergangslösung?

Die Grünen wollten dennoch die jetzt beschlossene Übergangslösung auf das Jahr 2023 begrenzen, fanden dafür aber keine Mehrheit. Grünen-Stadträtin Renate Rasttäter erklärte grundsätzlich, dass der Friedrichsplatz geschützt werden müsse: „Er soll nicht nur als grüne Oase bestehen, sondern weiterentwickelt werden.“ 2014 war die baustellenbedingte Verlagerung des Weihnachtsmarktes vom Markt- auf den Friedrichsplatz als Übergangslösung geplant.

Es fehlt uns ein schöner Platz der Ruhe.
Michael Haug (KAL)

In der Übergangszeit soll nun das südliche Areal des Platzes, also der Bereich vor dem Naturkundemuseum, frei von Ständen sein. Auch die Erbprinzenstraße, die zentrale Radroute ist, will man freihalten. Das nannte Lukas Bimmerle von den Linken einen zentralen Punkt. Auch Michael Haug (KAL) begrüßte diesen Weg. Er zeigte sich zudem sicher: „Es fehlt uns ein schöner Platz der Ruhe.“

Trubel gebe es etwa am Europaplatz und künftig sicher auch wieder am Marktplatz. Grundsätzlich will die Stadt mit einem Gestaltungswettbewerb die künftige Entwicklung des Friedrichsplatzes ausloten.

CDU: Ein Event im Jahr verträgt der Friedrichsplatz

Detlef Hofmann, CDU-Stadtrat, kritisierte die Grünen. „Für Sie gibt es immer nur radikale Lösungen, schwarz oder weiß.“ Seine Fraktion gehe davon aus, dass der Friedrichsplatz im Winter eine einmonatige Bespielung vertrage. Er appelliere deshalb dafür, sich mit der Grundsatzentscheidung Zeit zu lassen. Man könne dann auch sehen, wie sich der Friedrichsplatz regeneriert, wenn nur noch der Christkindlesmarkt dort stattfindet.

Weitere Events wie das Brigandefeschd werden dort künftig definitiv nicht mehr über die Bühne gehen und nach der für diesen Herbst angekündigten Fertigstellung des Marktplatzes dorthin zurückkehren. Hofmann verwies zudem auf 40.000 Unterschriften, die Schausteller für den Verbleib der weihnachtlichen Buden auf dem Friedrichsplatz gesammelt haben. „Das können wir nicht ignorieren.“

Kinderland bei St. Stephan nicht abhängen

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In der Weihnachtsstadt Karlsruhe haben kleine Besucher mit dem "Kinderland St. Stephan" ihren ganz eigenen Weihnachtsmarkt. (Bild von 2017) Foto: N/A

Dem schloss sich Thomas Hock von der FDP an. Er warnte zudem davor, künftig nur sehr wenige Buden auf dem Friedrichsplatz zuzulassen. Das werde nicht funktionieren. Und das Kinderland bei St. Stephan dürfe man nicht abhängen. Dem schloss sich Petra Lorenz (Freie Wähler) an. Ellen Fenrich (AfD) hält ebenfalls wenig von einer möglichen Größenordnung von zehn Ständen, die im Gestaltungswettbewerb jedoch geprüft werden soll. Sie sagte: „Eine Lösung, die alle zufriedenstellt, gleicht der Quadratur des Kreises.“

Herausforderung: Marktplatz weihnachtlich zu gestalten

Redner mehrerer Fraktionen zeigten sich überzeugt, dass künftig auch auf dem Marktplatz ein schönes adventliches Flair herrschen wird. „Wir bekommen im Eventbereich so viel hin, warum sollte das hier nicht gelingen“, so Marvi. Seine Fraktion blicke voll Optimismus in die Zukunft des Christkindlesmarktes.

Stadtrat Hock erklärte: Nach dem Umbau des Marktplatzes sei der Marktplatz verändert, es werde nicht mehr die Weihnachtsmarkt-Atmosphäre wie früher dort herrschen. Er brachte dabei auch nochmals eine Verbindung in Richtung Schloss und der dortigen Eiszeit ins Spiel.

Infrastrukturproblem auf dem Weg zu Eiszeit

Der Platz der Grundrechte stehe allerdings nicht zur Verfügung, so Oberbürgermeister Frank Mentrup. Eine komplette Verlagerung der Buden hin zum Schloss wurde in der Vergangenheit immer wieder diskutiert, aber verworfen, weil dort die Infrastruktur fehlt. Außerdem glauben Schausteller, dass es dort je nach Wetter sehr matschig und zugig wäre. Da eine Tiefgarage unter dem Areal besteht, ist die oberirdische Traglast zudem begrenzt.

2020 schon erste Veränderung

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Bunt leuchtet das Riesenrad auf dem Karlsruher Marktplatz. Es ist Teil des Weihnachtsmarktes auf dem Marktplatz, der am 27. November startet. Foto: N/A

Das Glühweinwäldchen auf dem Friedrichsplatz wird aus Rücksicht auf die Bäume gestrichen, das Riesenrad kehrt auf den Marktplatz zurück . Auch in den Jahren danach werden die Buden erst einmal auf beiden Plätze verteilt, aber die Übergangslösung und der Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz kommen.

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