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"Alle fürs Klima"

Globaler Klimastreik am Freitag: Karlsruher OB stellt Mitarbeiter frei

„Alle fürs Klima“ ist das Motto des globalen Klimastreiks am 20. September. Die Bewegung „Fridays for Future“ fordert alle Generationen auf, sich gemeinsam für den Klimaschutz einzusetzen. Auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung dürfen sich beteiligen.

Fridays for Future
Eine Aktion der Klimaschutz-Bewegung «Fridays For Future». Foto: Christophe Gateau/Archivbild

„Alle fürs Klima“ ist das Motto des globalen Klimastreiks am 20. September. Die Bewegung „Fridays for Future“ fordert alle Generationen auf, sich gemeinsam für den Klimaschutz einzusetzen. Fast 30 Karlsruher Vereine und Gruppierungen unterstützen das Anliegen. Sie legten im Umweltzentrum Karlsruhe dar, warum sie sich für den Klimaschutz engagieren.

Von unserer Mitarbeiterin Martina Erhard

Zu Beginn macht ein Film deutlich, wie sehr bereits jetzt Menschen in anderen Teilen der Erde unter dem Klimawandel leiden: Vianney, eine Junge aus Papua-Neuguinea, erzählt, welche Sorgen er sich macht, weil der Meeresspiegel steigt. „Ich glaube, dass es zu Ende geht“, sagt er.

Die Fontäne auf dem Friedrichsplatz lockt die Menschen an.
Mit einer Kundgebung auf dem Karlsruher Friedrichsplatz startet der Klimastreik am Freitag um 11 Uhr. Foto: N/A

„Der Film zeigt Menschen, die stärker betroffen sind als wir“, erklärt Ingo Laubenthal von „Parents for Future“. Er kritisiert, dass die Politik immer noch unverantwortlich handle. Gleichzeitig freut er sich darüber, dass sich inzwischen viele Menschen für eine bessere Klimapolitik einsetzen. „Es entsteht gerade ein Aktionsbündnis, zu dem Vereine, Gewerkschaften oder Kirchen willkommen sind“, sagt er.

Katharina Weber von Fridays vor Future erinnert daran, dass seit Dezember 2018 viele junge Karlsruher zu Klimaaktivisten geworden seien. „Gemeinsam müssen wir uns dafür einsetzen, dass das 1,5 Grad-Ziel erreicht wird, denn nur dann haben wir eine lebenswerte Zukunft.“

Der Fridays vor Future Klimastreik in Karlsruhe

Der Klimastreik am Freitag, 20. September, startet in Karlsruhe um 11 Uhr auf dem Friedrichsplatz mit einer Kundgebung. Im Anschluss ist ein Demonstrationszug von etwa 1,8 Kilometern auf der dargstellten Route geplant. Die Route endet wieder am Friedrichsplatz, wo „Headphonemusic“ zum Abschluss spielen werden.

Route Fridays for Future Karlsruhe Weltklimastreik
route-20-09 Foto: Fridays for Future Karlsruhe

Weitere Termine

Ab 15 Uhr ist in der Karlstraße „Parking Day“ . Dabei werden Parkplätze zu Lebensräumen.

Am Abend startet auf dem Gelände des Kinder- und Jugendzirkus Maccaroni das Aktionscamp „Fridays for Future“ . Bis Sonntag gibt es Workshops und Aktionen.

Bereits am Donnerstag, 19. September , beginnt die Aktionswoche „week4climate“ mit 15 verschiedenen Veranstaltungen. Um 19.30 Uhr organisiert Scientists for Future im vhs-Saal einen Vortrag zum Thema „Klimawandel/Klimakrise – was können wir tun?“ .

Am 22. September, 10 Uhr , machen Parents for Future am Baden Airpark mit ihrem „Stillen Aufschrei“ auf Klimaschäden des Flugverkehrs aufmerksam.

Das komplette Programm gibt es unter www.fffka.de

Inge Härdle von Attac trägt einen offenen Brief vor, der von rund 30 Karlsruher Verbänden und Organisationen unterzeichnet wurde: „Packt endlich eure Aufgaben zum Klimaschutz an“, heißt es darin. Kritisiert wird die Subventionierung klimaschädlicher Energieträger, von Flügen, Rüstungstechnologie und von Massentierhaltung. Der Brief endet mit der Frage an die Verantwortlichen, ob sie den Kindern und Enkelkindern eine zerstörte Erde hinterlassen wollen.

Kirche auf Seite der Klimaschützer

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Der evangelische Stadtdekan Thomas Schalla. Foto: N/A

„Die Evangelische Kirche in Karlsruhe stellt sich an die Seite der Klimaschützer“, erklärt Dekan Thomas Schalla. Er verweist darauf, dass die „Bewahrung der Schöpfung“ ein wichtiges Anliegen der Kirche sei. Am Freitag werden Kirchengemeinden die Aktionen mit Andachten und Glockengeläut begleiten. „Einige Kirchen werden die Uhren um fünf vor Zwölf anhalten“, fügt Ulrike Nemson von der Evangelischen Landeskirche hinzu.

Verdi-Vertreterin Amely Poll versichert die Unterstützung der Gewerkschaft: „Wir rufen unsere Mitglieder im gesamten Bezirk dazu auf, sich zu beteiligen“, sagt sie. „Die Leute müssen aber in der Freizeit zur Demonstration gehen, denn wir dürfen sie nicht zum Streik aufrufen.“

Mitarbeiter der Stadtverwaltung können sich für die Teilnahme am „Friday for Future“ am 20. September freistellen lassen : Laut einer von Frank Mentrup erlassenen Regelung ist dies im Zuge einer „verlängerten Mittagspause“ von 11 bis 14 Uhr möglich.

In einem Schreiben an die Mitarbeiter der Stadtverwaltung erklärt der Oberbürgermeister: "Der Klimawandel ist eines der großen Probleme unserer Zeit. Weltweit sorgen sich die Menschen über alle Generationen hinweg und wollen sich verstärkt einsetzen.“ Dies gelte auch für die Menschen in Karlsruhe, da diese „ aufgrund der Lage im Rheintal besonders von den Klimaerwärmungen betroffen sein werden “, so Mentrup.

Deshalb unterstütze er die Teilnahme an den geplanten Veranstaltungen zum Klimaschutz. Voraussetzung für eine Teilnahme der städtischen Bediensteten sei aber, dass „die Funktionsfähigkeit der einzelnen Arbeitseinheiten, insbesondere der Bürgerdienste, sichergestellt bleiben muss“, stellt der OB klar.

Ingo Laubenthal weist darauf hin, dass jeder Mensch sich seinen CO2-Fußabdruck ausrechnen könne und Klimaschädliches Verhalten vermeiden müsse. „Jeder kann selbst einen Beitrag leisten“, sagt er. „Die Politik muss jedoch auch dafür sorgen, dass Dinge, die klimaschädlich sind, teurer werden.“

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