Grünes Licht für den landesweit ersten Drogenkonsumraum: Das grün-schwarze Kabinett hat am Dienstag auf Bitten der Stadt Karlsruhe die dafür notwendige Verordnung einstimmig beschlossen.
Das bestätigte eine Sprecherin des Sozialministeriums. In dem Raum sollen Schwerstabhängige mitgebrachte Rauschmittel wie Heroin und Kokain unter hygienischen Bedingungen und unter Aufsicht von geschultem Personal konsumieren können. Das soll Drogenkranken helfen und Anwohner entlasten, die unter der illegalen Drogenszene am Karlsruher Werderplatz leiden. Wo der Raum genau entstehen soll, ist noch nicht geklärt.
Umstrittenes Anliegen
Der ab Spätsommer geplante Drogenkonsumraum ist in der grün-schwarzen Landesregierung umstritten. Der Karlsruher Gemeinderat hatte schon vor knapp einem Jahr einmütig dafür gestimmt. Sozialminister Manne Lucha (Grüne) stand von Anfang an hinter dem Karlsruher Anliegen. Bedenken äußerten vor allem die CDU-Fraktion im Landtag sowie das Innenministerium.
Trinkraum bereits eingerichtet
Seit September des vergangenen Jahres gibt es in der Nähe des Werderplatzes, in der Schützenstraße 2, einen Trinkraum . Bei den Räumlichkeiten handelt es sich um eine ehemalige Gaststätte, die das Diakonische Werk schon seit Jahren für verschiedene Angebote genutzt hatte. Die Betroffenen sollen hier die Möglichkeit haben, niedrigprozentigen Alkohol zu konsumieren. Zudem gibt es die Möglichkeit, mit Sozialarbeitern zu sprechen.
dpa/ lsw/ BNN