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Gutes tun

Karlsruher Fußballprofis unterstützen soziales Modelabel „Großstadtaffe“

Ein soziales Modelabel erhielt mit den KSC-Spielern Marc Lorenz und Änis Ben-Hatira sowie dem ehemaligen Weltmeister Thomas Häßler prominente Unterstützer. Was hat es damit auf sich? Wie kam es dazu und wie kann jeder helfen?

Änis Ben-Hatira unterstützt das soziale Label.
Änis Ben-Hatira unterstützt das soziale Label. Foto: Salih Montero

Ein soziales Modelabel erhielt mit den KSC-Spielern Marc Lorenz und Änis Ben-Hatira sowie dem ehemaligen Weltmeister Thomas Häßler prominente Unterstützer. Was hat es damit auf sich? Wie kam es dazu?

„Mich hat geärgert, dass viele Menschen ständig über den Werteverfall meckern und beklagen, dass früher alles besser war“, sagt der 38-jährige Karlsruher Manuel Lauinger. Deshalb rief der KSC-Fan 2018 mit dem „Großstadtaffen“ ein „Alltagsheldentrikot" ins Leben, um zu zeigen, dass viele Menschen durchaus bereit sind, etwas für andere zu tun.

Mit einem Kleidungstück wie einem Kapuzenpullover oder einem T-Shirt kann der Träger ein Statement setzen und mit dem Kauf etwas Gutes tun, indem er Geld spendet. Pro Pullover oder Shirt gehen zehn Euro an soziale Einrichtungen wie beispielsweise die Rundschau Altenhilfe in Köln oder das Jonashaus in Berlin.

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Hoodies für Leute, die sich nicht so wichtig nehmen

Zweck des Projekts ist nicht die Erwirtschaftung von Gewinn, sondern die Ansprache von Menschen, denen Werte wichtig sind. Der Initiator des Projekts denkt dabei an diejenigen, die in der Bahn ihren Platz für Ältere freimachen oder ihr Date noch nach Hause bringen. „Einfach Leute, die sich nicht so wichtig nehmen und auch über sich selbst lachen können“, sagt Lauinger, der früher aktiv Fußball gespielt hat.

Den Affen entwickelte Lauinger als passendes Bild. Diesen hat der Karlsruher selbst gestaltet. Beruflich macht er jedoch etwas ganz Anderes. Nach Lehren bei einer Bank und einer Versicherung zog es ihn 2007 zur Bundeswehr, wo er aktuell in Köln stationiert ist. In Kürze steht sein dritter Auslandsaufenthalt an.

Profis engagieren sich für Projekt "Großstadtaffe"

In Köln vermisst der gebürtige Karlsruher die vielen Grünanlagen. An der Domstadt präferiert er die Rheinpromenade. „Aber ich bin schon ein Lokalpatriot und muss zugegeben, dass Karlsruhe die schönere Stadt ist“, sagt der Gründer des sozialen Modelabels.

An Kosten für Werbung dachte Lauinger bei der sehr eng gestrickten Kalkulation nicht. Und den Spendenbetrag möchte er nicht verringern. Bekannter sollte sein Herzensprojekt dennoch werden – durch das Erzählen und Teilen. Daher schrieb der KSC-Fan über die sozialen Kanäle Thomas Hässler, Marc Lorenz und Änis Ben-Hatira an und sie sagten sofort zu.

Der ehemalige Weltmeister Häßler teilte ein Foto mit dem Kapuzenpulli bei Instagram. Der KSC-Spieler Marc Lorenz ging mit dem Pullover im Rahmen der Nachbarschaftsaktion für andere einkaufen und teilte Fotos mit dem Pullover.“ Ich finde es immer gut, wenn Menschen mit solchen Projekten andere Menschen unterstützen“, sagt Lorenz. Zudem sei er einer, der sehr gerne Hoodies trägt, und die Qualität dieser Pullover sei sehr gut.

Da passt viel zusammen.
Änis Ben-Hatira, KSC-Spieler

Ähnlich war es bei Änis Ben-Hatira. „Mit ihm bin ich sogar essen gegangen und es folgte ein Fotoshooting“, so Lauinger. Zu seiner Straßenfußballer-Mentalität passe das Label einfach zu einhundert Prozent. Und auch die Sache ansich. Denn Ben-Hatira kennt sich mit sozialem Engagement aus – wurde dafür mehrfach ausgezeichnet und hat auch eine eigene Stiftung. „Es ist wichtig, dass man die Menschen, denen es nicht so gut geht, nicht vergisst“, sagt 31-jährige Fußballer. Wenn es darum gehe, zu helfen, sei er immer gerne dabei.

Marc Lauinger initiierte 2018 das Projekt "Großstadtaffe".
Marc Lauinger initiierte 2018 das Projekt "Großstadtaffe". Foto: Salih Montero

Und bei dem Projekt „Großstadtaffe“ habe er sofort gesehen, dass es eine aufrichtige Sache mit guter Qualität und ohne Hintergedanken sei. „Als Berliner Junge kann ich mich darüber hinaus natürlich mit dem Namen identifizieren“, so der deutsch-tunesische Fußballspieler, der das Projekt gerne langfristig begleiten möchte. „Da passt viel zusammen.“

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Inzwischen erhält Lauinger bereits Anfragen von weiteren Prominenten. Das Management von Andreas Brehme sei beispielsweise von allein auf ihn zugekommen und auch die Internetsuchmaschine Google möchte das Projekt unterstützen. Über diese Resonanz freut sich der 38-Jährige. „Das bestätigt, dass der sozial-romantische Gedanke richtig war“, so Lauinger.

Spendensumme im Spendenbarometer sichtbar

Durch die Unterstützung der KSC-Kicker konnte die Bekanntheit und Reichweite des Labels gesteigert werden. So kamen schon über 1.000 Euro an Spenden zusammen. Den aktuellen Spendenstand findet man auf der Website des Labels.

Zu Beginn dachte Lauinger, dass Damen-Pullover eher weniger gekauft werden. Doch diese seien die ersten gewesen, die vergriffen waren. Ab Herbst, wenn er wieder von seinem Auslandseinsatz zurück ist, sollen ein Erklär-Video und auch Kinder- sowie Babykleidung folgen.

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