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Ticket-Idee kam von SPD

Karlsruher Kreistag lehnt 365-Euro-Ticket für Verkehrsverbund endgültig ab

Das 365-Euro-Ticket wird nicht weiter verfolgt, das hat der Kreistag am Donnerstag in seiner Sitzung mehrheitlich beschlossen. Den Antrag brachte die SPD-Fraktion ein. „Dieser hinkt der Diskussion hinterher“, sagte Landrat Christoph Schnaudigel.

Die Stadtbahnhaltestelle am Marktplatz.
Die Stadtbahnhaltestelle am Marktplatz. Foto: kaffeeeinstein/Wikimedia

„Wir sind eigentlich schon ein ganzes Stück weiter.“ Die Home Zone sei auf den Weg gebracht. Den Prozess habe der Kreistag schon lange angestoßen. Die Test-Phase soll noch 2020 beginnen.

Wien tauge nicht als Vorbild

„Der SPD-Antrag bremst mich als Landrat und die Vertreter des Aufsichtsrates aus“, so Schnaudigel. „Die Einführung der Home Zone bringt hoffentlich auch eine Tariferleichterung“, sagte Schnaudigel weiter. Sie sei zudem gerechter und innovativ.

Das 365-Euro-Ticket aus Wien tauge kaum als Vorbild, so Tony Löffler von der CDU/Junge Liste. „Wir haben im Landkreis eine andere, keine monozentrale Situation.“ Man brauche eben nicht nur ein günstiges, sondern auch ein attraktives und verlässliches ÖPNV-Angebot.

Bestehendes Waben-System ungerecht?

„Das 365-Euro-Ticket wäre eine einheitliche Home Zone“, so Bernd Stober von der FDP. Ob das zielführend sei, bezweifelte er. „Wer soll das auf Dauer auch bezahlen“, kritisierte Willy Nees, Fraktionsvorsitzender der FDP.

„Mit unserem Antrag wollten wir das Denken aufbrechen“, erklärte Markus Rupp, Fraktionsvorsitzender der SPD. Das Ticket sei klimapolitisch und sozialverträglich. „Wir haben Menschen im Landkreis, denen das gut tun würde.“

Grüne unterstützten SPD-Antrag

Rupp betonte, dass der Konsens darin liege, einen günstigen ÖPNV zu schaffen und das bestehende Waben-System ungerecht sei. „Das Ticket ist nicht unser Problemlöser für alles. Aber wir erachten es in Verbindung mit der Home Zone als sinnvoll.“ Die Grünen unterstützten den Antrag.

Man müsse sich weiter für die Stärkung des ÖPNV einsetzen, so Carina Baumgärtner-Huber. Pünktlichkeit, Verfügbarkeit und Sauberkeit stünden im Fokus, ergänzte Rainer Balzer, AfD-Fraktionsvorsitzender. „Die Home Zone ist nicht flexibel. Sie gilt lediglich von einem definierten Punkt zum anderen“, kritisierte Martin Behr von den Linken.

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