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Kultur

Kunstmesse "art Karlsruhe" wird international immer bedeutender

Die art Karlsruhe wird am 12. Februar mit einer Preview für geladene Gäste eröffnet. Danach sind bis 16. Februar bei 210 Galerien Kunstwerke von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart zu sehen. Schwerpunkte liegen auf Skulptur und Druckgrafik.

Hans-Peter Haas ist ein international renommierter Siebdrucker, der mit Künstlern wie Max Ernst oder Salvador Dalí zusammengearbeitet hat. Teile seiner Kunstsammlung werden auf der 17. art Karlsruhe zu sehen sein, die am 12. Februar eröffnet wird.
Hans-Peter Haas ist ein international renommierter Siebdrucker, der mit Künstlern wie Max Ernst oder Salvador Dalí zusammengearbeitet hat. Teile seiner Kunstsammlung werden auf der 17. art Karlsruhe zu sehen sein, die am 12. Februar eröffnet wird. Foto: Rösner

Mehr Lust, weniger Papier: Auf diesen kurzen Nenner könnte man die nächsten Wochen bis zur Eröffnung der art Karlsruhe bringen. Am 12. Februar findet für geladenen Gäste die Preview der 17. Ausgabe dieses Kunstereignisses statt.

Britta Wirtz, die Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH, möchte „noch mehr Vorfreude“ generieren, und zu diesem Zweck wurde erstmals ein Magazin herausgebracht. Auflage 10.000 Stück, empfohlener Preis fünf Euro. Dafür soll es erstmals keine gedruckte Ausgabe des Katalogs erscheinen. Die Daten und Bilder zu den Künstlern und Ausstellern gibt es stattdessen digital. Das gab Wirtz am Mittwoch bei deiner Pressekonferenz zur art Karlsruhe bekannt.

360 Bewerbungen gingen diesmal ein, berichtete Wirtz. 210 Galerien erhielten vom Beirat der Messe den Zuschlag, darunter 45 Newcomer. Auch „die internationale Strahlkraft“ (Wirtz) sei gesteigert worden: Statt 53 wie im Vorjahr nehmen jetzt 59 Galerien aus dem Ausland an der art Karlsruhe teil, darunter L’ariete aus Bologna, die Galeria Jordi Barnadas aus Barcelona oder die Galleri MDA aus dem schwedischen Helsingborg.

Festival des Dreidimensionalen

Das interne Motto der diesjährigen art lautet „Ein Festival des Dreidimensionalen“. Tatsächlich rücken die Veranstalter das von Anfang an durch art-Kurator Ewald Karl Schrade geförderte Thema „Skulptur“ noch stärker in den Fokus.

Der Skulpturengarten im Atrium zwischen den Messehallen soll stärker ausgebaut werden. Gesponsert von der Vollack Gruppe werden hier einschlägige Galerien weitere Plastiken präsentieren. Auch das Artima art meeting, das Diskussionsforum im Begleitprogramm der Messe, ist diesmal ganz auf den Schwerpunkt dreidimensionale Kunst ausgerichtet.

So wird etwa am ersten Messetag der Bildhauer Olaf Metzel zu Wort kommen. Der Bildhauer, der von 1995 bis 1999 Rektor der Kunstakademie München war, hat sich mit Interventionen im öffentlichen Raum einen Namen gemacht, wobei es ihm immer wieder gelang, brisante Sachverhalte in pointiert-provokanter Form ins Bewusstsein zu rücken.

Neuer Trend Druckgrafik

Schrade erinnerte daran, dass es, als die art Karlsruhe ins Leben gerufen wurde, keineswegs selbstverständlich war, das Medium Skulptur als Messeschwerpunkt hervorzuheben. Inzwischen sind die so genannten Skulpturenplätze zu einem Markenzeichen der Karlsruher Messe geworden. Wie überhaupt das Interesse an dreidimensionaler Kunst zugenommen habe, so Schrade.

Mittlerweile hat der Galerist, der in Mochental und Karlsruhe aktiv ist, ein weiteres Gebiet entdeckt, das im Kommen ist: die Druckgrafik. In den 1960er- und 1970er-Jahren hatte sie ihre Hoch-Zeit, danach wurde es immer ruhiger um Lithografien, Radierungen und Siebdrucke. Seit einiger Zeit jedoch beobachtet Schrade eine Trendumkehr.

Anlass genug für ihn als Kurator, dem Siebdrucker und Sammler Hans-Peter Haas ein Forum einzuräumen. Etwa 260 Blätter besitzt Haas, der mit so bekannten Künstlern wie Salvador Dalí, Max Ernst oder Victor Vasarely zusammengearbeitet hat. Aus den Beständen des international renommierten Druckers sollen etwa 100 Arbeiten in Karlsruhe gezeigt werden, gab Christian Gögger vor der Presse bekannt.

Der Leiter des Esslinger Kunstvereins betreut die Sonderausstellung „Stiftung Hans-Peter Haas“, will aber die Auswahl der Blätter gemeinsam mit dem Sammler besorgen, der demnächst seinen 85. Geburtstag feiert.

Schaufenster für Kultureinrichtungen

Die art dient immer auch als Schaufenster für die Kultureinrichtungen der Region. Dabei wird diesmal nicht zuletzt das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) auf sich aufmerksam machen. Immerhin ist Karlsruhe neuerdings die erste und einzige Stadt in Deutschland, die von der Unesco als City of Media Arts auserwählt wurde, hob Christiane Riedel, geschäftsführender Vorstand des ZKM, hervor.

So umfangreich das Zusatzangebot auch ausfällt: Das primäre Ziel der Messe liegt im Verkauf. Auch für dieses Ansinnen gibt es so etwas wie ein Leitmotiv: „Vom Liebhaber zum Käufer zum Sammler“. Wer sich auf diesen Weg begeben möchte, für den hält die art ein Angebot parat, das von der klassischen Moderne bis in die Gegenwart reicht.

So haben allein 13 Galerien Arbeiten von Pablo Picasso in ihrem Portfolio, aber auch noch weitgehend unbekannte Künstler sollen ihr Publikum finden. Rita Burster, die in Karlsruhe und Berlin präsent ist, wird beielsweise mit Arbeiten des 36-jährigen Künstlers Gary Schlingheider auf der Kunstmesse vertreten sein. Eine „Win-Win-Situation“, wie die Galeristin am Mittwoch betonte. Zumindest eine Chance, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen: In den vergangenen Jahren kamen jeweils 50.000 Besucher zur art.

Die Preview zur art Karlsruhe findet am 12. Februar statt (nur für geladene Gäste). Vom 13. bis 16. Februar täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Hier geht es zur Website.

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