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Sanierungen vorgezogen

Karlsruher Schwimmbäder nutzen die Corona-Zwangspause

Wegen der Corona-Krise machen auch die Karlsruher Bäder vorerst bis 19. April Zwangspause. In der Zeit sollen nun für später geplante Revisionen vorgezogen werden. Obwohl unklar ist, ob die Freibäder im Mai öffnen können, wird auch dort gearbeitet.

Rappenwört
Im Freibad Rappenwört sind Mitarbeiter wie Thorsten Greiner mit der Saisonvorbereitung beschäftigt. Foto: jodo

Karlsruhes Bäderchef Oliver Sternagel will die zunächst bis 19. April verhängte Zwangspause der Bäder wegen der Corona-Krise möglichst sinnvoll nutzen. „Wir versuchen, die für spätere Zeitpunkte geplanten Revisionen vorzuziehen.“ Im Europabad sollen jetzt die Duschen im Saunabereich erneuert werden. Es werden Fugen ausgebessert, Hölzer bearbeitet, einige Fliesen wieder verklebt und Öfen überarbeitet.

„Wir schließen jetzt nicht einfach den Laden ab. Und wir können aus technischen Gründen auch nicht einfach das Wasser ablassen“, so Sternagel. Auch wenn derzeit keiner vorhersagen kann, ob die Freibäder wie gedacht im Mai in die neue Saison starten können, wird auch dort gearbeitet.

Startklar nach Zwangspause sein

„Einerseits müssen wir die Anlagen in Schuss halten. Andererseits müssen wir auch startklar sein, wenn wir wieder öffnen dürfen“, sagt der Bäderchef Sternagel. Deshalb würden die Verträge mit den rund 50 Saisonkräften wie geplant geschlossen, ab April sollen sie die Teams verstärken. „Wir brauchen unsere Kräfte. Wir können sie nicht einfach so beispielsweise an das Gartenbauamt abgeben“, sagt Sportbürgermeister Martin Lenz.

Nun gelte es, für die anstehenden Arbeiten Material zu beschaffen, Fliesen beispielsweise. „Vielleicht können wir mancher Firma, der wegen der aktuellen Lage Aufträge wegbrechen, so neue Arbeit verschaffen“, sagt Lenz. Umgekehrt berichtet Sternagel, dass einige Mitarbeiter, die aktuell nicht benötigt werden, Überstunden abbauen. „Die Akzeptanz ist gut.“

Barrierefreie Pools statt Sauna im Vierordtbad

Um im Vierordtbad durchstarten zu können, müssen Hauptausschuss und Gemeinderat erst noch grünes Licht für die 4,45 Millionen Euro teure Maßnahme geben. Der Bäderausschuss stimmte der bereits zu.

„Bisher dachten wir, dass wir mit Rücksicht auf die benachbarte Schwarzwaldhalle immer mal wieder Pause machen müssen, weil der Presslufthammer zu viel Lärm macht. Da dort jetzt vorerst aber keine Veranstaltungen stattfinden, könnten wir durcharbeiten“, so Sternagel.

Die bestehenden drei Blockhaus-Saunen sollen abgerissen werden. Geplant sind stattdessen drei Solebecken im Freien, der Zugang soll barrierefrei sein. Ende des Jahres, spätestens im Frühjahr 2021 soll das Fünf-Sterne-Angebot fertig sein, so das Ziel der Bäderbetriebe.

Fehlende Einnahmen im siebenstelligen Bereich

Die jetzt angeordnete Schließung der Bäder verursacht nach Einschätzung Sternagels im Zeitraum bis 19. April Mindereinnahmen im siebenstelligen Bereich. Allein beim Europabad komme man auf eine halbe Millionen Euro pro Monat.

„Im Januar und Februar hatten wir sensationelle Zahlen“, bilanziert der Bäderchef. Am Sonntag vor einer Woche sei es dann merklich eingebrochen. Seit Samstag sind die Bäder nach Entscheid von Oberbürgermeister Frank Mentrup ebenso zu wie Theater, Kinos und Bibliotheken.

Bäder sind Kultureinrichtungen

Aus Kostengründen im Umkehrschluss einzelne Freibäder gar nicht oder kürzer zu öffnen, ist für Sternagel keine Option. „Bäder sind Kultureinrichtungen. Sie kosten Geld, das wissen wir. Wir versuchen, Kosten zu minimieren.“ Auch der gesundheitliche Aspekt dürfe nicht vergessen werden.

Hallenbäder könnten länger geschlossen bleiben

Allerdings erwägen Lenz und Sternagel, aus Kostengründen diesen Sommer Hallenbäder länger als bisher üblich geschlossen zu lassen. „Dies könnte Grötzingen, Neureut und das Weiherhofbad betreffen“, so Sternagel. Sicher würden bis 19. April ohnehin nicht alle Revisionen abgeschlossen sein.

„In einigen Fällen müssen wir auch sehen, ob wir richtig große Sachen jetzt in Angriff nehmen. Denn die Firmen können ja nicht in jedem Fall garantieren, dass sie es in dem Zeitfenster fertigstellen können. Insofern wird einiges doch im Sommer anfallen.“

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