Nach wochenlanger Corona-Abstinenz kehren die Lichtspieltheater in Karlsruhe nach Pfingsten wieder zurück. Da die Kino-Woche traditionell donnerstags beginnt, geht es voraussichtlich am 4. Juni wieder los. Die Kinobetreiber tüfteln derzeit noch im Detail an Sitzabständen, Spielplan und Toiletten-Regelung.
„Wir scharren schon mit den Füßen“, beschreibt Thomas Burkhardt die Stimmung im Filmpalast am ZKM. Nach Pfingsten sind die Kinos voraussichtlich wieder zurück im Spiel – „und darauf freuen wir uns natürlich“, sagt der Chef des größten Lichtspiel-Hauses am Platz.
Weil die Kino-Woche traditionell donnerstags beginnt, rechnen die Filmtheater-Betreiber derzeit mit einem Neustart am 4. Juni. Und zwar unter Corona-Bedingungen: Es gelten die üblichen Distanz-Regeln, die Sitzabstände fallen entsprechend aus, und bis die Kinogänger in ihren Sesseln Platz genommen haben, müssen sie Mund- und Nasenschutz tragen.
Betreiber wollen Spielzeiten wegen Corona aufeinander abstimmen
„Wir werden wohl auch die Spielzeiten entzerren“, kündigt Thomas Burkhardt an. Denn wenn Filme in mehreren Kinosälen gleichzeitig enden, treffen im Foyer oder auf der Treppe Besucherströme aufeinander. Und dann können dort die Abstands-Regeln möglicherweise nicht eingehalten werden.
Von den exakt 2.942 Plätzen, die das Großkino unter normalen Bedingungen bietet, wird nach Auskunft Burkhardts weniger als die Hälfte tatsächlich genutzt werden können. Damit das Kino-Gefühl nicht weiter unter die Räder kommt, muss auch unter Corona-Regularien niemand auf Popcorn, Bier oder Schokoriegel verzichten. „Eventuell greifen wir bei Nacho-Chips oder Popcorn-Tüten zusätzlich auf eine Umverpackung zurück“, überlegt der Chef. Damit allen Hygiene-Vorschriften Genüge getan ist.
In der Schauburg können Besucher Tickets und Snacks jetzt online buchen
Auch in der Marienstraße 16, dem Domizil der Schauburg, sind die Vorbereitungen auf das Ende der Zeit ohne Leinwand längst in vollem Gange. Hausherr Herbert Born hat Plexiglas-Barrieren angebracht, um das Coronavirus am Tresen im Zaum zu halten. Markierungen auf dem Fußboden vor den Toiletten und zusätzlicher Personal-Einsatz sollen auch hier Sicherheit schaffen.
Per Einbahn-System werden die Kinogänger gelenkt: Zutritt findet man ausschließlich über das Hauptportal, hinaus geht es über den Hof. Im kleinen, nur 60 Personen fassenden Kinosaal im Parterre will Herbert Born eventuell erst einmal nur Kinderkino zeigen. Die Vorstellungen jeweils um 15 Uhr sind ein Fall für Familien, die ja ohnehin beieinander sitzen dürfen.
Die Schauburg hat im Übrigen die corona-bedingte Durststrecke genutzt, um ein neues Kassen- und Verwaltungsprogramm einzuführen. Fortan können Tickets auch online gebucht werden – und die passenden Snacks gleich mit. Vor allem aber lassen sich nun einzelne Sitze blocken, was das Corona-Handling deutlich vereinfacht.
Karlsruher Kinos wollen gemeinsam starten
Distanzregelung, die Organisation von Ein- und Ausgang, die Gestaltung der Spielpläne im Hinblick auf das jeweilige Vorstellungs-Ende: Ähnlich wie in den anderen Kinos stehen solche Fragen auch für Axel Rößler, den Betriebsleiter der Universum-City-Kinos am Europaplatz, auf der Agenda. Wenn sich nichts mehr ändert am Zeitplan, den die Landesregierung für die Lichtspieltheater verfolgt, sind die Karlsruher Häuser bestrebt, gleichzeitig ihre Tore wieder zu öffnen.
Ich gehe davon aus, dass es viele Filmfreunde gibt, die sich nach der wochenlangen Abstinenz wieder auf Kinoflair freuen.Thomas Burkhardt, Chef des Filmpalast am ZKM
Derzeit besprechen sich die Kino-Chefs deshalb untereinander. „Ich gehe davon aus, dass es viele Filmfreunde gibt, die sich nach der wochenlangen Abstinenz wieder auf Kinoflair freuen“, meint Thomas Burkhardt vom Filmpalast am ZKM.
Er ist „erleichtert“, dass die Durststrecke nun ein Ende hat – obschon es naturgemäß noch dauert, bis die Reglementierungen aufgehoben werden können. Grund für eine große Sause sieht Schauburg-Chef Herbert Born unterdessen nicht. Sicherheit gehe schließlich vor.