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Infrastruktur

Kombilösung: Neuer Stress für Autofahrer und Radfahrer in der Karlsruher Innenstadt

Autofahrer und Fahrradfahrer müssen sich auf neuen Stress in der Karlsruher Innenstadt einstellen. Auf der Karlstraße ist am Karlstor kein direktes Durchkommen mehr Richtung City. Auf einer Spur geht es dort nur noch rechts ab auf die Kriegsstraße.

Verkehrte Verkehrswelt am Karlsruher Karlstor: Eigentlich ist wegen des Einbaus des Autotunnels Kriegsstraße die Durchfahrt auf der Karlstraße von der Südweststadt (rechts) zur City gesperrt. Doch zwei Fehlfahrer scheint das gerade nicht zu stören.
Verkehrte Verkehrswelt am Karlsruher Karlstor: Eigentlich ist wegen des Einbaus des Autotunnels Kriegsstraße die Durchfahrt auf der Karlstraße von der Südweststadt (rechts) zur City gesperrt. Doch zwei Fehlfahrer scheint das gerade nicht zu stören. Foto: jodo

Neuer Frust im Stau packt die Leute hinter dem Steuer in Karlsruhe. Auf der Karlstraße ist am Karlstor kein direktes Durchkommen mehr Richtung City. Auf einer Spur geht es dort nur noch rechts ab auf die Kriegsstraße.

Dann staut es sich einspurig bis zur Wendestelle Höhe Ritterstraße, um in Kolonne auf der Gegenfahrbahn der Kriegsstraße zurück zum Karlstor zu schleichen und so den Weg nach Norden auf der Karlstraße wieder aufzunehmen.

Als für einen Augenblick die Sperrschilder zur Seite gerückt sind, bricht das Chaos aus: Sofort nutzen mehrere Autofahrer den Fußgängerweg und zwängen sich im Pulk der Passanten über die Kreuzung. Andere nehmen verbotenerweise den Mittelweg, der eigentlich den Bahnen vorbehalten ist.

Unter erheblicher Gefahr für die Fußgänger fädeln diese Blindfahrer nördlich des für sie gesperrten Karlstors wieder auf ihre Fahrspur aus.

Verkehr am Karlstor leidet unter Kombi-Stadtumbau in Karlsruhe

Jetzt hat die Kombi-Stadtumbau-Lösung also auch das Karlstor fest im Griff. Über eineinhalb Jahre, bis in den Herbst 2021, bleibt das so. Die Autofahrer müssen auf Umleitungstour über die Kriegsstraße durch den Stau.

Noch rollen die Bahnen über die alte Kriegsstraßen-Unterführung, und die Autos kommen in Nord-Süd-Beziehung über die Kreuzung. Aber nicht mehr lange, dann ist das Karlstor mit der Ausnahme für den oberirdischen Autoverkehr auf der Kriegsstraße komplett dicht.

Ab 1. April schnappt die Baustellenfalle auch für die Autos zu, die auf der Karlstraße von der Amalienstraße in die Südweststadt und Richtung Hauptbahnhof unterwegs sind. Auch ihnen bleibt dann nur der Umweg über einen Wendepunkt auf der Kriegsstraße, um von der einen auf die andere Seite des Karlstors zu gelangen.

Straßenbahnverkehr zwischen Europaplatz und Mathystraße wird monatelang unterbrochen

Am 20. April werden dann die Straßenbahngleise unterbrochen. Fünf Monate, von April bis September 2020, sowie erneut rund ein halbes Jahr, von Mai bis Oktober 2021, muss deshalb der Straßenbahnverkehr in der Karlstraße zwischen Europaplatz und Mathystraße eingestellt werden. Insgesamt ist das Gleis auf der westlichen Nord-Süd-Schiene der City damit rund ein Jahr unterbrochen.

Das Karlstor ist der letzte der fünf großen Knoten im Innenstadtring, der im Kombi-Bauspiel nun an der Reihe ist. Zuerst waren für den Einbau der U-Strab das Mühlburger Tor und das Durlacher Tor für mehrere Jahre Großbaustellen mit Behinderungen für alle Verkehrsteilnehmer. Dazu kam das Ettlinger Tor rund drei Jahre lang für den Einbau des Kombi-Bauwerks – der Kreuzung von U-Strab ganz unten und Autotunnel Kriegsstraße darüber.

Unterführung am Karlstor wird nach dem 20. April abgerissen

Der große Knoten Mendelssohnplatz war 2018 und 2019 an der Reihe. Übrigens bleibt die westliche Rampe der Autounterführung Karlstor stehen. Man könne die über 50 Jahre alten Mauern der Rampe, die östlich der Hirschstraße endet, mittels leichter Sanierung und ergänzendem Schallschutz für den Autotunnel weiterverwenden, erklärt der Kombi-Bauherr, Kasig-Chef Frank Nenninger. Die Unterführung Karlstor wird unmittelbar nach dem 20. April abgerissen.

Damit entsteht die Baugrube für den stabileren Westkopf des Autotunnels Kriegsstraße. Die Fußgänger bekommen einen Steg, laut Kasig-Pressesprecher Achim Winkel „20 Meter westlich der heutigen Kreuzung“, um auf der Karlstraße in beide Richtungen voranzukommen.

Zwei provisorische Brücken für Straßenbahnen

Zwei provisorische Brücken werden im Herbst 2020 für die Straßenbahnen über der Baugrube installiert sein. Die Bahnen können dadurch voraussichtlich ab Mitte September 2020 wieder über die Kreuzung rollen. Aber nur bis Mai 2021, dann wird der Bahnverkehr am Karlstor erneut für fünf Monate unterbrochen. Die Hilfsbrücken werden wieder abgebrochen, der Autotunnel wird vollendet – und neue Schienen mit einem Gleisdreieck für den neuen oberirdischen Bahnabzweig in die Kriegsstraße verlegt.

Im Oktober 2021 soll das Karlstor umgebaut sein. Die Bahnen können dann laut Winkel wieder auf der Karlstraße durchrollen. Das Abbiegen am Gleisdreieck auf die neuen Schienen über dem Autotunnel Kriegsstraße soll aber erst im Dezember 2021 möglich sein, wenn die neue Kriegsstraße mit Autotunnel komplett fertig ist.

Auch Radfahrer müssen Umwege fahren

Die Radfahrer können zwar am Karlstor noch in beide Richtungen fahren. Sie sehen aber auf der Karlstraße bereits die Schilder, die sie ebenfalls zu Umwegen über die Ritterstraße beziehungsweise über die Hirschstraße leiten. Fußgänger können auf der Karlstraße das Karlstor nur noch auf dessen Ostseite passieren.

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