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Premiere für neue Tribüne

KSC-Fans sorgen für Alarm in den "N"-Blöcken

Das erste Spiel auf der neuen Fan-Tribüne auf der Baustelle Wildparkstadion ist Geschichte. Von der Gegengerade sind die Anhänger des KSC auf die Hintertor-Tribüne in die Blöcke N1, N2 und N3 umgezogen. Der Eindruck von Fans und Verantwortlichen nach dem 3:1-Sieg gegen Meppen am Samstag ist positiv.

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Provisorische Tribüne im Wildparkstadion des KSC © Peter Sandbiller Foto: Sandbiller
Von unserem Mitarbeiter Jürgen Hotz
Bauwerke, zumal Fußballtribünen, sind mit Emotionen verbunden. Die Nordkurve des Wildparkstadions, Block A1 bis A4, ist Geschichte. Auf dem Abraum des Walls wurde nun ein stählernes Provisorium als „N“-Block errichtet (die BNN berichteten mehrfach). „72 Meter breit, 20 Meter tief, Standort der Hintertorkamera“, erläutert Fabian Herrmann, Geschäftsführer der KSC Betriebsgesellschaft die technischen Daten – „und nur 12,30 Meter vom Spielfeldrand entfernt“. „4 200 Plätze sind bisher verkauft, der Rest – zu den 4 930 offiziell ausgewiesenen Plätzen – ist noch Puffer“, denn man wolle sehen, wie sich alles entwickele. Beim Spiel gegen den SV Meppen am Samstag feiert die Tribüne Premiere.

Zu laut für Durchsagen

Auf dem asphaltierten Vorplatz mit Erfrischungsständen erhebt sich eine Wellblechwand, es gibt Tunnel als Durchgänge. Die Supporters bieten gegen eine Spende Fanschals „Karlsruher SC – Gegengerade“ an. Dann ist der Blick frei auf das Spielfeld, und wie bei einem Teleobjektiv erscheinen die Entfernungen stark verkürzt. Gesang brandet auf, 12 562 Besucher sind da. Riesige Banner werden im zentralen Block N2 geschwenkt. „Die Liga Drei ist stramm auf der Zielgeraden!“, feuert Stadionsprecher Martin Wacker an. Später wird es im Block N3 so laut sein, dass man die Durchsage zwar hört, aber akustisch nicht versteht. „Diese Stimmung halten wir jetzt!“, ruft der Vorsänger auf dem Zaun mit dem Megafon in die Menge, und die Menge ruft ins Spielfeld „Wir woll’n euch kämpfen sehen, wir woll’n euch siegen sehen, um jeden Preis, für  Blau und Weiß!“ Obwohl alle hüpfen, ist kaum eine Vibration in der stabilen Stahlkonstruktion zu spüren.
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Angenehm überrascht

„Die Tribüne ist noch etwas ungewohnt, die Ultras verteilen sich, stehen nicht mehr so kompakt wie vorher. Aber insgesamt sind alle zufrieden“, berichtet Fanbetreuer Andreas Gräber – und räumt ein: „Ein bisschen Unmut gibt’s natürlich immer.“ „Sehr gut die breiten Stehplätze, sehr komfortabel“ sagt Matthias Gebhardt mit Sohn Tim, der eigentliche „Hardcore-Fan“ sei. Er habe sich die Tribüne schlimmer vorgestellt, war jedoch angenehm überrascht, auch über den bequemen Zuweg. „Ein bissel zerfahren halt, weil es so in die Breite geht“, meint Maurice, der bisher im D1-Block stand. „Sehr harmonisch! Die Leute sind drauf wie im alten Block“, zeigt sich Mirko Brendelberger zufrieden, einer der Ordner, der bisher Block D2 beaufsichtigte.

In den Logen ist es lauter als sonst

Eine junge Frau – früher Block D1, jetzt N3A – zeigt sich überrascht, „es ist viel komfortabler, es kommt einem größer vor“. Das meint auch einer der Getränkeverkäufer mit Bauchladen, während er vier Bier verkauft, „die Leute stehen nicht so dicht und man kommt besser durch.“ Die Veränderung wird auch im VIP-Bereich auf der Haupttribüne wahrgenommen: „In den Logen ist es lauter als sonst“, so ein Mitarbeiter des Marketings.

Supporters erhalten gemischtes Feedback

„Es ist eine Umgewöhnung, und wir wollen das Beste daraus machen“ sagt Marco Fuchs, Vorsitzende des Fan-Dachverbandes Supporters nach dem Spiel. „Es braucht seine Zeit bis so verschiedene Zuschauer wie der Familienvater mit Kind und der Hardcore-Ultra jeweils ihren Platz finden. Wir haben auch schon Feedback erhalten, positiv und negativ: Die Fahnen schränken einerseits das Blickfeld ein, andererseits ist die Stimmung viel besser durch die Animation. Wir arbeiten dran.“ Trainer Alois Schwartz ist begeistert, denn „es war anders, es war lauter, es war euphorisierter!“
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