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Am Freitag im ZKM

"Made in Baden-Award" ehrt Unternehmer: Hopp und Burda kommen

Das tut der badischen Seele gut: Es gibt etliche Unternehmer aus Baden, die weit über Deutschland hinaus einen exzellenten Ruf genießen. Der „Made in Baden“ ehrt dieses Jahr alte Bekannte - und eine junge Karlsruherin, die in der Wirtschaft einen großen Namen hat.

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OHNE IHN GÄBE ES NICHT SAP und keinen Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim: Zu Studentenzeiten jobbte Dietmar Hopp übrigens in der Packerei der BNN. Foto: dpa

Das tut der badischen Seele gut: Es gibt etliche Unternehmer aus Baden, die weit über Deutschland hinaus einen exzellenten Ruf genießen. Die Initiative „Die Badische Wirtschaft/Made in Baden“ belegt es jedes Jahr aufs Neue. Auch an diesem Freitag wird sie wieder waschechte Badener im Zentrum für Kunst und Medien auszeichnen. 280 Gäste sind eingeladen.

Die Laudatoren sind ebenfalls prominent: Philosoph Peter Sloterdijk, DFB-Präsident Fritz Keller, das SWR 3-Moderatoren-Duo Zeus & Wirbitzky sowie ZKM-Chef Peter Weibel. Bevor es heißt „Rein in den Smoking und ins Kleine Schwarze“ stellen die BNN die Preisträger vor:

Dietmar Hopp fing bei den BNN an

Dietmar Hopp ist Unternehmer, Investor und Mäzen. Der gebürtige Heidelberger hat 1972 mit vier weiteren früheren IBM-Mitarbeitern die heutige SAP AG gegründet – Deutschlands wertvollstes Unternehmen.

Zupacken konnte der 79-Jährige schon während seines Studiums der Nachrichtentechnik an der damaligen Technischen Universität Karlsruhe: Hopp jobbte in der Packerei der Badischen Neuesten Nachrichten. „Ich habe nachts Zeitungen sortiert und verpackt. Das war ein knochenharter Job, um 5 Uhr ins Bett, um 8 Uhr wieder raus, um 9 Uhr Vorlesung“, erinnert er sich.

Bei der SAP ist Hopp schon längst nicht mehr im operativen Geschäft tätig, engagiert sich aber beispielsweise mit Beteiligungen wie bei der Wircon GmbH in Waghäusel. Ohne Hopp gäbe es auch keine SAP-Arena, die Heimstätte der Adler Mannheim und der Rhein-Neckar-Löwen. Und natürlich keinen Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim. Seine Dietmar-Hopp-Stiftung ist einer der größten ihrer Art in Europa, unterstützt unter anderem medizinische Forschung und den Jugendsport. Obwohl Milliardär, ist Hopp bodenständig geblieben und seiner Heimatregion eng verbunden.

Hubert Burda investierte früh in digitale Angebote

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SCHUF EINEN GLOBALEN VERLAG, der auch noch zukunftssicher ist: Obwohl Hubert Burda längst in München lebt, intoniert er immer noch gerne das Badnerlied. Foto: dpa

Hubert Burda wollte eigentlich Maler werden, stieg dann aber doch in den traditionsreichen Offenburger Verlag seines Vaters ein. Den baute er mächtig aus: Seine Hubert Burda Media Holding SE ist in 20 Ländern präsent, in Deutschland kennt man vor allem Titel wie „Focus“ oder „Bunte“.

Der 80-Jährige erkannte früh, dass das Internet die Medienwelt umwälzen wird und beteiligte sich beispielsweise am Karrierenetzwerk Xing.

Burda ist auch Mäzen und Stifter. Der Medienpreis „Bambi“, das ist Burda – ältere Leserinnen und Leser erinnern sich noch an Glanz-und-Gloria-Zeiten mit Stars wie Rock Hudson und Sophia Loren in der Karlsruher Schwarzwaldhalle.

Burda engagiert sich aber auch für die deutsch-jüdische Aussöhnung und für die „Felix Burda Stiftung“ für Krebsprävention. Das Malen ist als Leidenschaft geblieben – für Burda ein erfüllendes Hobby. Und obwohl er seit Studienzeiten in München lebt, stimmt er lautstark das Badnerlied an, wenn er mal wieder in seiner alten Heimat ist.

Karlheinz Kögel hat die Schallplattencharts seriös gemacht

Karlheinz Kögel kennt Bill Clinton, George Clooney und Kofi Annan. Und das sind nur wenige der Preisträger des „Deutschen Medienpreises“, den er in Baden-Baden platzierte.

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UNTERNEHMER MIT BAHNBRECHENDEN IDEEN: Karlheinz Kögel erfand die Marktforschung im Medienbereich neu und ist Pionier im Last-Minute-Reisegeschäft. Foto: dpa

1946 in Waldshut geboren, machte Kögel in St. Blasien eine Schreinerlehre, holte in Karlsruhe am Abendgymnasium das Abitur nach.

Dann ging er zum heutigen SWR. 1976 ging es mit der media control GmbH in die Selbstständigkeit – Kögel machte Schallplattencharts seriös.

Der Baden-Badener hat auch zahlreiche Reiseunternehmen gegründet – mit L’TUR etwa den europäischen Marktführer im Last-Minute-Segment. Am Reisegeschäft hängt immer noch Kögels Herzblut, heute etwa mit dem Unternehmen HLX. Mittelständische Unternehmen unterstützt der passionierte Flieger als Gründer und Geldgeber des Fonds „Rantum Capital“.

Newcomerin Tijen Onaran kandidierte einst für den Landtag

Tijen Onaran ist Unternehmerin, Moderatorin und Sprecherin. Das Wirtschaftsmagazin „Capital“ sieht sie unter den Top 40 unter 40-Jährigen. Das „Manager Magazin“ zählt die Karlsruherin zu den 100 einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft. Im „Handelsblatt“ schreibt sie regelmäßig Kolumnen, und auch die Hochschule St. Gallen schätzt ihre Expertise.

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ZÄHLT ZU DEN EINFLUSSREICHSTEN FRAUEN der deutschen Wirtschaft: Tijen Onaran aus Karlsruhe. Foto: Deck Foto: dpa

Die 34-Jährige sorgt mit „Global Digital Women“ für eine bessere Vernetzung von Frauen in der Digitalbranche. Ihr Credo: „Keine Mittagspause ohne Begleitung.“ Als Engel auf dem Buchcover wirbt sie für ihr Werk „Die Netzwerkbibel – zehn Gebote für erfolgreiches Networking“.

Vor ihrem Sprung in die Selbstständigkeit war die gebürtige Karlsruherin in den Büros von Christian Wulff, Silvana Koch-Mehrin und Guido Westerwelle tätig. 2006 wurde sie FDP-Kandidatin im Landtagswahlkampf in Baden-Württemberg. Sie erreichte immerhin 8,7 Prozent der Stimmen und bekommt den „Made in Baden-Award“ in der Kategorie „Newcomerin“.

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