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Wellenreuthers Herausforderer

Müller stellt beim KSC "keine Bedingungen"

Martin Müller sagt, er sei nicht „Everybody’s Darling“. Der 55 Jahre alte Unternehmer will sich am 12. Oktober in der Karlsruher Messehalle von den Mitgliedern des KSC ins Amt des Präsidenten wählen lassen. Müller, bislang als Verwaltungsrat beim Fußball-Zweitligisten tätig, tritt gegen den seit 2010 amtierenden Politprofi Ingo Wellenreuther an. Unser Redaktionsmitglied René Dankert traf Müller.

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Martin Müller Foto: da

Martin Müller sagt, er sei nicht „Everybody’s Darling“. Der 55 Jahre alte Unternehmer will sich am 12. Oktober in der Karlsruher Messehalle von den Mitgliedern des KSC ins Amt des Präsidenten wählen lassen . Müller, bislang als Verwaltungsrat beim Fußball-Zweitligisten tätig, tritt gegen den seit 2010 amtierenden Politprofi Ingo Wellenreuther an. Unser Redaktionsmitglied René Dankert traf Müller.

Herr Müller, was ist Ihre Motivation, Ingo Wellenreuther herauszufordern?

Müller: Die Motivation gibt es schon länger. Sie ist sukzessive über die Jahre gewachsen. Ein Verein wie der KSC sollte von seiner Stadt geliebt werden, die Bürger sollten Herzlichkeit spüren und die Fans ein Teil der Vereinskultur sein. Mein Wunsch wäre auch, aus dem KSC wieder eine Marke zu machen, die Sponsoren und Geschäftspartner anzieht. Gleichzeitig muss sich der Umgang mit diesen weiter verbessern.

Was also kennzeichnet Ihre Vorstellung von Führung?

Müller: Die satzungsgemäße Einbindung der Gremien. Auch würde ich mir für die vier Geschäftsbereiche – Sport, Wirtschaft, Marketing/Vertrieb und Mitglieder/Fans, jeweils einen Vertreter vom jeweiligen Gremium benennen lassen, der als Fachmann für sie mitwirken kann. Man wird selten dümmer durch Zuhören. Ich würde die Mitarbeiter des Vereins mehr einbinden.

Sie saßen Mitte letzter Woche für den KSC mit OB Frank Mentrup zusammen, um die vor der Kulisse der gerichtlichen Auseinandersetzung vergiftete Atmosphäre im Zuge des Stadionbaus zu entspannen. Mit Mandat des Vorstands?

Müller: Sicher. Dieter Hegele, Gerhard Rastetter und ich hatten das Mandat vom Präsidium und Verwaltungsrat. Es ging darum, auszuloten, ob mit der Stadt Karlsruhe noch ein kommunikativer, konstruktiver Stil möglich ist. Frank Mentrup ist auf dieses Gesprächsangebot sofort eingegangen.

Und ist dieser Stil möglich?

Müller: Da bin ich mir sicher.

Unabhängig davon, wer Präsident bleibt oder wird?

Müller: Das ist eine Frage die ich nur für meine Person beantworten kann. Ich bin mir sicher, dass ich ein positives und konstruktives Gesprächsklima mit der Stadt erreichen würde.

Muss sich der Verwaltungsrat nicht auch in der Verantwortung sehen, dass es so weit kam?

Müller: Wir wurden nicht involviert. Ich habe eine Info-E-Mail zehn Minuten vor der Presse bekommen, dass die Vereinsführung vier einstweilige Verfügungen versendet hat. Ich halte es für ein Unding, dass bei so einem Schritt gegen die Satzung verstoßen wird.

Und Sie stellen sich den Mitgliedern ohne Wunsch-Vize ?

Müller: Ja, ich stelle keinerlei Bedingungen bezüglich der Besetzung aller Positionen der jeweiligen Gremien des KSC.

Würde die CG Gruppe, mit der Sie eng verbunden sind, Ihr Engagement für den KSC im Falle eines Präsidenten Müller ausweiten?

Müller: Das ist vollkommen unabhängig voneinander zu sehen. Unser Engagement als CG Gruppe und als GEM Ingenieurgesellschaft ist ein Engagement unter Geschäftspartnern. Es gibt für uns überhaupt keine Ambition, irgendwelche Beteiligungen am KSC zu erwerben.

Kandidierten Sie dieses Jahr für die SPD im Gemeinderat, um sich bekannter zu machen?

Müller: In keiner Weise. Ich kandidierte, weil die SPD auf mich zugekommen ist. Eines sage ich klar: Ich bin ein politisch interessierter Mensch, kein Politiker!

Welches Bestreben hätten Sie?

Müller: Mein erstes Ziel wäre es, dass wir uns wirtschaftlich auf gesunde Beine stellen. Lieber habe ich einen gesicherten Zweitligisten als einen Erstligisten kurz vor der Pleite und mit negativem Image. Ich habe drei Jahre Lizenzierungsverfahren mitbekommen, habe Bankgespräche geführt. Solche Gespräche hatte ich als Unternehmer nie.

Dramatisch?

Müller: Das kann man sagen. Ich bin als Darlehensgeber eingesprungen, als die Situation sehr angespannt war. Die Großzügigkeit Günter Pilarskys darf man nicht dauerhaft überstrapazieren. Mit Verlaub. Mein erstes Ziel wäre es, dass wir den KSC auf eine wirtschaftlich vernünftige Basis stellen. Natürlich werden wir, damit einhergehend, sportliche Ziele verknüpfen.

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