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Komplexe Bauten in Karlsruhe

Rettungshubschrauber "Christoph 43" bekommt eigenen Hangar auf Krankenhausdach

Beim 194 Millionen Euro teuren Neubau des Bettenhauses M im Städtischen Klinikum in Karlsruhe muss der Bauherr mit hochkomplexen Vorschriften zurechtkommen und diese mit hohem finanziellen Aufwand berücksichtigen. Dies gilt auch für Details – nämlich einen notwendig gewordenen neuen Hubschrauberlandeplatz.

Landung auf dem Dach des Hauses R: Die Landefläche für Hubschrauber auf dem Haus R (hier der Transport von Covid-Patienten aus dem Elsass im März 2020) ist künftig nur noch Notlandeplatz. Daneben entsteht ein neuer 18 Meter hoher „Helipad“.
Landung auf dem Dach des Hauses R: Die Landefläche für Hubschrauber auf dem Haus R (hier der Transport von Covid-Patienten aus dem Elsass im März 2020) ist künftig nur noch Notlandeplatz. Daneben entsteht ein neuer 18 Meter hoher „Helipad“. Foto: jodo (Archiv)

Momentan läuft dafür die europaweite Ausschreibung. Der neue Landesplatz entsteht auf der Freifläche vor der bisherigen Zentralen Notaufnahme. Aufgrund der von der Europäischen Kommission herausgegebenen und 2014 in Kraft getretenen EU-Verordnung, die den Betrieb von Luftfahrzeugen innerhalb der EU regelt, muss der Flugbetrieb am Städtischen Klinikum diesen strengeren baulichen Vorgaben angepasst werden.

Hauptlandeplatz vor der Zentralen Notaufnahme

Es ist deshalb geplant auf der Freifläche vor der Zentralen Notaufnahme, die bisher schon als Notlandeplatz diente, einen neuen, den gültigen Richtlinien entsprechenden Hauptlandeplatz als freistehende Konstruktion zu errichten.

Der derzeitige Hauptlandeplatz auf dem Dach des Hauses R wird in Zukunft als Notlandeplatz genutzt. Und er muss bis zur Fertigstellung des neuen Landeplatzes voll funktionsfähig sein. Geplant ist eine erhöhte sogenannte Helipad-Plattform für den Tag- und Nachtflugbetrieb.

Diese Plattform, eine Stahlbaukonstruktion, ist etwa 18 Meter hoch, wie die zuständigen Mitarbeiter des Klinikums und einer für die Projektsteuerung zuständigen Ingenieursgesellschaft erklären. Der Zugang erfolgt über ein Haupttreppenhaus mit Aufzugsanlage für Liegendkrankentransport, einem Pilotenraum und Helipad-Leitstand mit Tower-Funktion.

Wobei Tower ein großes Wort ist, es geht eher um einen Raum mit guter Sicht mit einer „sachkundigen Person“ auf die Landeplattform. Wo genau dieser Raum hinkommt, ist noch nicht ausgeplant. Die Gesamtplattform des Helipad beträgt 28 mal 28 Meter. Hinzu kommt noch ein Sicherheitsnetz, eine sogenannte Fangnetzanlage, von zusätzlich mindestens zwei Meter um die Plattform herum.

Der Hauptzugang zum Hubschrauberlandeplatz findet im Regelfall (Patiententransport) über die Aufzugsanlage statt. Doch damit nicht genug. Es ist auch ein zweiter Flucht- und Rettungsweg gefordert, der auf der gegenüberliegenden Seite einzuplanen ist. Dieser muss so gestaltet sein, dass eine Verlegung des Patienten jederzeit liegend möglich ist.

Was passiert mit Rettungshubschrauber "Christoph 43"?

Im Erdgeschoss unterhalb der Landeplattform müssen zudem Aufenthaltsräume für Rettungssanitäter und die Hubschrauberbesatzung errichtet werden, verlangt es der Ausschreibungstext.

Ist dies eine Vorbereitung auf einen ständig dort stationierten Hubschrauber? Bisher ist Beschlusslage, dass der einst in Karlsruhe stationierte Rettungshubschrauber „Christoph 43“ nach der Fertigstellung des Neubaus des St. Vincentiuskrankenhauses wieder in die Steinhäuserstraße zurückkehrt.

Er wurde 2016 wegen der Bauarbeiten auf den Baden-Airpark verlegt. Es bleibt aber bei temporären Hubschraubereinsätzen am Städtischen Klinikum.

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Der Rettungshubschrauber „Christoph 43“ am Regionalflughafen Rheinmünster-Söllingen. Foto: N/A

Der Raum ist gedacht als Aufenthalts- und Pausenraum für die Rettungssanitäter – egal, ob sie per Hubschrauber oder sonst wie ans Klinikum kommen. Denn „Christoph 43“ landet künftig auf dem Dach des Neubaus des Vincentiuskrankenhauses und bleibt dort stationiert.

Hangar für Rettungshubschrauber auf Dach des Vincentiuskrankenhauses in Karlsruhe

Im Neubau der Vidia-Kliniken sind bereits aufwendige Installationen für den ständigen Hubschrauberstandort eingebaut. Beispielsweise muss der Hubschrauber auch betankt werden können. Auf dem Dach des Neubaus ist ein Hangar eingeplant, in dem der Hubschrauber über Nacht stehen wird. Künftig können zwei Hubschrauber landen, sagt Melanie Barbei, Sprecherin der ViDia-Kliniken.

Eine Aufgabe, die gewisse Anforderungen an die Statik des Gebäudes bedeutete. Mit dem Aufzug kann der eingeflogene Patient direkt in den Schockraum und die Diagnostik gebracht werden.

Die Fertigstellung des neuen Gebäudes ist für September 2020 geplant, dann kommt die Inbetriebnahme und die Abnahme durch die Behörden. Wenn dies erfolgt ist, kehrt der Hubschrauber endgültig vom Baden Airpark wieder zurück nach Karlsruhe.

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