Verzweifelte Autofahrer und verärgerte Anwohner in Knielingen: Aufgrund einer Baustelle auf der Bundesstraße 10 auf Höhe Maximiliansau ist es am Freitagnachmittag zu einem Stau mit einer Länge von knapp zehn Kilometern gekommen. Die Anwohner kritisieren die Planung der Straßenbelags-Ausbesserung.
„Kein Ende ist abzusehen“, so schildert BNN-Leserin Marion Köhler eine Situation, die sich am Donnerstagabend vor ihrer Haustür in Knielingen abspielt. „Keine Chance für Lkw, Busse und Transporter, sich durch die engen Straßen zu wälzen.“
Der Grund für das Verkehrschaos ist eine Baustelle auf der Bundesstraße 10 auf Höhe Maximiliansau in Fahrtrichtung Wörth. Diese läuft noch bis kommenden Sonntag und sorgt dafür, dass sich Verkehrsteilnehmer durch Knielingen zwängen, um einen Stau auf der Südtangente zu umfahren. Dieser war am Freitagnachmittag rund zehn Kilometer lang.
Fahrbahnbelag wird ausgebessert
Bei den Bauarbeiten auf der Bundesstraße wird der Belag ausgebessert. „Siehe den ach so tollen, neuen Betonbelag, für den wir ein Jahr lang dieses Chaos ertragen mussten. Heute nach nur fünf Monaten muss der schon wieder ausgebessert werden. Ich würde mich als Politiker in Grund und Boden schämen“, so Köhlers Fazit, mit dem sie nicht allein dasteht. Freilich: Tatsächlich wird nicht der gerade erneuerte Beton schon wieder ausgebessert. Vielmehr finden die Bauarbeiten nun auf einem Abschnitt jenseits der abgeschlossenen Brückenbauarbeiten statt.
Ich brauche statt 20 Minuten mindestens eine Stunde nach HauseHeiko Koch, Pendlerin aus Wörth
Heike Koch aus Wörth kommt auf der Heimfahrt von ihrem Arbeitsplatz in Knielingen nur schleppend voran. Schon in der Eggensteiner Straße heißt es am Freitag Abwarten. „Ich brauche statt 20 Minuten mindestens eine Stunde nach Hause“, sagt Koch verärgert.
Anwohner brauchen Ewigkeiten nach Hause
Nur wenige Meter weiter, in der Rheinbergstraße, wohnt Hans-Dieter Lang. Vor seiner Haustür herrscht Chaos. Autos reihen sich hinter Autos, bis weit ins Knielinger Zentrum. Hinzu kommt eine rote Ampel an der Kreuzung. Der Lärm sei dabei nicht das Schlimmste, erklärt Lang. Durch die Fahrbahnarbeiten bräuchten die Anwohner Ewigkeiten nach Hause. „Für Fußgänger ist es zudem gefährlich, wenn sie über die Kreuzung wollen“, betont er.
Ich habe noch einen weiten Weg vor mir.Dumihicu Corheliu, Lastwagen-Fahrer
Melissa Freigang lebt ebenfalls in der Rheinbergstraße. Sie hat nach eigener Aussage am Freitag für ihren Rückweg von der Gartenstraße statt zehn Minuten knapp eine Stunde gebraucht. Aber nicht nur in Knielingen warten verzweifelte Autofahrer. Kurz vor der Rheinbrücke nutzt Lastwagen-Fahrer Dumihicu Corheliu den stockenden Verkehr für eine Pause.
Seine Bilanz: nur zehn Kilometer in mehr als zwei Stunden. „Ich habe noch einen weiten Weg vor mir“, sagt er. Der Laderaum ist gefüllt mit Papier. Zielort: England.
Achtung: Das nächste Verkehrschaos wirft seine Schatten bereits voraus. Auch ab kommendem Donnerstag, 25. Juni, werden bis Sonntag, 28. Juni, zwei der drei Spuren rund um die Baustelle in Maximiliansau gesperrt.