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Ältestes Tier gestorben

Trauer im Karlsruher Zoo: Riesenschildkröte "Flunder" ist tot

Die Riesenschildkröte Flunder, älteste Bewohnerin des Karlsruher Zoos, hatte mehr als 70 Jahre auf dem rachitisch verkrümmten Buckel. Weil nach mehreren kritischen Tagen ihre Organe versagten, wurde sie jetzt eingeschläfert.

Der abgeflachte Panzer kennzeichnete die Riesenschildkröte Flunder. Mehr als 70 Jahre hatte die älteste Bewohnerin des Karlsruher Zoos auf dem rachitisch verkrümmten Buckel
Der abgeflachte Panzer kennzeichnete die Riesenschildkröte Flunder. Mehr als 70 Jahre hatte die älteste Bewohnerin des Karlsruher Zoos auf dem rachitisch verkrümmten Buckel Foto: Timo Deible/Zoo Karlsruhe

Die Karlsruher Seychellen-Riesenschildkröte namens Flunder ist tot. Das älteste Tier im Zoo musste eingeschläfert werden. Flunder hatte seit einigen Tagen die Nahrungsaufnahme eingestellt, die Blutwerte der Schildkröte wurden immer schlechter, berichtet die Zootierärztin Julia Heckmann.

„Der Allgemeinzustand des Tieres hat sich dann rapide verschlechtert, es gab ein multiples Organversagen“, so die Zootierärztin.  Um die Schildkröte nicht lange leiden zu lassen, sei sie am Dienstag eingeschläfert worden.

Schildkröte wurde über 70 Jahre alt

Die Riesenschildkröte erreichte ein geschätztes Alter von mehr als 70 Jahren. Zuletzt war sie rund 150 Kilogramm schwer.

Ein absolutes Charaktertier

„Flunder war ein absolutes Charaktertier. Als ich 1985 angefangen habe, im Zoo zu arbeiten, war sie schon da“, erinnert sich der stellvertretende Zooleiter Clemens Becker. Das Tier war 1976 von einem Privathalter aus Bad Herrenalb übernommen worden.

Flacher Panzer wohl wegen Rachitis

Schon damals fiel an Flunder die ungewöhnliche Panzerform auf. Sie ist wahrscheinlich eine rachitische Verkrümmung durch nicht optimale Haltungsbedingungen, so die Experten.

2016 kam die Rückkehr aus dem Exil

Da auch in Karlsruhe früher keine tiergerechte Haltung für die Schildkröte möglich war, lebte Flunder 19 Jahre lang im Bochumer Tierpark. Erst im Jahr 2016 kam sie aus dem Exil zurück ins Badische und zog im Exotenhaus ein.

Dort lebte sie zusammen mit drei weiteren Riesenschildkröten in einer großen Innenanlage, die im Sommer durch eine Außenfläche ergänzt ist. Flunder hielt sich die meiste Zeit jedoch im großen Wasserbecken auf.

Riesenschildkröten leben heute nur noch auf den abgelegenen und voneinander sehr weit entfernten Inselgruppen Aldabra-Atoll, Farquhar-Atoll, Galapagos und den Seychellen. Auf den Inseln gab es keine Feinde für die Tiere. Sie konnten sich so zu ihrer stattlichen Größe entwickeln. Erst als Seefahrer die friedlichen Tiere schlachteten oder als lebenden Fleischvorrat auf die Schiffe mitnahmen, wurden die früher großen Populationen deutlich dezimiert.

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