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Budgets für neue Saison unklar

KSC-Trainer Eichner will Profis und Nachwuchs besser verzahnen

Christian Eichner trat den richtigen Ton. Um die Herren im Beirat der Management GmbH von sich und seinen Vorstellungen einzunehmen, hatte er zur jüngsten Zusammenkunft im Wildpark eine Präsentation vorbereitet. Wie kann sich der KSC sportlich zukunftsfähig aufstellen? Wo sieht er Ansätze bei der Kaderentwicklung? Und was bedeutet das für die nahe Zukunft und im Grundsatz für den Club?

Pluspunkte im Beirat: Christian Eichner leistete mit seiner Vorstellung einer Rückkehr des KSC zum Selbstverständnis eines „Ausbildungsvereins“, bei dem das NLZ und die Profiabteilung enger verzahnt sind, Überzeugungsarbeit.
Pluspunkte im Beirat: Christian Eichner leistete mit seiner Vorstellung einer Rückkehr des KSC zum Selbstverständnis eines „Ausbildungsvereins“, bei dem das NLZ und die Profiabteilung enger verzahnt sind, Überzeugungsarbeit. Foto: GES

Christian Eichner traf den richtigen Ton. Um die Herren im Beirat der Management GmbH von sich und seinen Vorstellungen einzunehmen, hatte er zur jüngsten Zusammenkunft im Wildpark eine Präsentation vorbereitet. Wie kann sich der KSC sportlich zukunftsfähig aufstellen? Wo sieht er Ansätze bei der Kaderentwicklung? Und was bedeutet das für die nahe Zukunft und im Grundsatz für den Club?

Lob seiner Zuhörer hörte der 37-Jährige für seine Darlegungen, daneben die Zusage des Beirats, dass man beim abstiegsgefährdeten Fußball-Zweitligisten mit ihm plane. Dies unabhängig davon, wie dieser Abstiegskampf enden wird. Sportdirektor Oliver Kreuzer stärkte man zudem den Rücken.

Kreuzer unterstützte Eichners Vorstoß. „Es geht darum, verstärkt mit dem Nachwuchsleistungszentrum zusammenzuarbeiten. Das war schwierig in der Vergangenheit, jetzt wollen wir auch dort Veränderungen herbeiführen. Das sind Dinge, für die ein Trainer wie Christian Eichner empfänglich ist“.

Zurück zum Verständnis als Ausbildungsverein

Wo also sieht der angehende Fußballlehrer die Hebel für günstigere Perspektiven beim KSC, dessen Mannschaft am Sonntag in Aue ran muss? Eichner erinnert an die DNA, die den KSC einmal als „Ausbildungsverein“ identifizierte, was in der gelebten Praxis jüngerer Jahre in den Hintergrund geraten schien.

„Wir müssen erreichen, dass man eine bessere Verzahnung zwischen dem Nachwuchsleistungszentrum und der Lizenzspielerabteilung hinbekommt, so dass alle wieder mehr voneinander profitieren“, erklärt der frühere Bundesligaverteidiger des KSC, 1899 Hoffenheim und 1. FC Köln.

Dabei sei aber auch zu sehen, dass die „absoluten Topspieler von uns schon relativ früh weggehen. Das ist nicht nur bei uns so, inzwischen wechseln sie genauso früh von Hoffenheim nach München oder von Stuttgart nach München“, schränkt er ein. „Wir müssen einen Weg aufzeigen, dass man bei uns wieder oben ankommen kann“.

U19-Spieler regelmäßig ins Profitraining

Eichner habe ja schon damit begonnen: Unabhängig davon, ob im Training der Profis gerade Lücken zu füllen sind, sollen U19-Spieler bei den Profis regelmäßig mittrainieren. Auch denke man darüber nach, dass Juniorentrainer künftig das Profiteam ins Trainingslager begleiten.

Man könne voneinander nur profitieren, nebenbei stärke das die Qualität des eigenen Trainernachwuchses. Vom ihm übergestülpte Spielsysteme, die in den U-Teams eingepflegt werden, werde es nicht geben, sagt Eichner, doch sollen U19-Spieler „die Begrifflichkeiten“ und „Prinzipien, die bei uns Gültigkeit besitzen“, kennen lernen.

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Es sei ja nichts Neues: „Der KSC kann keine Spieler für 1,5 Millionen Euro einkaufen. So müsse er auf den Weg zurückfinden, der zuletzt bei Marcel Mehlem und Florent Muslija griff: Monetäre Mehrwerte am Ende einer Ausbildung zum Profi.

Budgets für neue Saison noch unklar

Nur mit 20-Jährigen wird der KSC in keiner Profiliga bestehen, Eichner muss das keiner erklären. Der künftige Kader soll eine gesündere Mischung werden. Derzeit wird gesichtet, sondiert, diskutiert.

Für ein Dutzend der Spieler aus dem aktuellen Kader ist unklar, wie es weitergeht. Ihre Verträge laufen aus. Der KSC wird wohl frühestens am 28. Juni um 17.20 Uhr oder gar erst nach der in der zweiten Juli-Woche erwarteten Relegation wissen, in welcher Liga er ab September spielen wird.

Zudem sind die ursprünglichen Budgetansätze für den Lizenzspielerkader „noch nicht final“ überholt, wie Geschäftsführer Michael Becker bestätigt, wobei davon ausgegangen wird, dass bis Jahresende die Spiele ohne Zuschauer stattfinden werden. Becker sucht nach Ansätzen, Einnahmeverluste zu kompensieren.

Eine Million Euro beträgt die Summe der Rückerstattungen an Kartenkäufer, die durch die Geisterspiele ausgesperrt blieben. Jedes Heimspiel gehen laut Becker 100.000 Euro flöten.

Bei einem Dutzend KSC-Profis laufen die Verträge aus

Mario Schragl, Damian Roßbach, Daniel Gordon, Manuel Stiefler, und Janis Hanek sind ebenso wie Burak Camoglu, der von Sturm Graz ausgeliehene Lukas Grozurek, Martin Röser, Änis Ben-Hatira und Anton Fink nur noch bis Abpfiff des letzten Spiels beim KSC gebunden. Jérôme Gondorf wird bei Klassenverbleib bis 2022 bleiben.

Andernfalls kehrt er zum SC Freiburg zurück, wo zur neuen Saison Torwart Benjamin Uphoff landen könnte. Den ganzen KSC zieht es nach Freiburg. In Gedanken. Denn Eichners Vision ist eine Übersetzung dessen, was im Breisgau schon seit langem auf höchstem Niveau funktioniert.

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