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Fraktionen fordern Aufklärung

Unverständnis über Kostensteigerung beim Wildparkstadion in der Karlsruher Stadtpolitik

Die zu erwartende Kostensteigerung beim Neubau des Wildparkstadions hat in der Stadt für Wirbel gesorgt. Die Grünen, derzeit stärkste Fraktion im Gemeinderat, lehnen Zusatzaufwendungen ab. CDU und FDP bekennen sich indes zum Neubau - finden die Details der Fehlplanung aber teils unverständlich.

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Der Bau des neuen Wildparkstadions ist voll im Gange, nun drohen Kostensteigerungen Foto: Rastätter

Die zu erwartende Kostensteigerung beim Neubau des Wildparkstadions hat in der Stadt für Wirbel gesorgt. Die Grünen, derzeit stärkste Fraktion im Gemeinderat, lehnen Zusatzaufwendungen ab. CDU und FDP bekennen sich indes zum Neubau - finden die Details der Fehlplanung aber teils unerklärlich.

Der BNN-Bericht über die Kostensteigerungen beim Wildparkstadion hat in der Karlsruher Kommunalpolitik für Aufsehen gesorgt. „In Grundzügen sind wir informiert, aber noch nicht vollständig“, sagt der Grüne-Fraktionsvorsitzende Aljoscha Löffler zu den Kostensteigerungen beim Bauprojekt Wildparkstadion.

Alles was mit Zusatzaufwendungen zusammenhängt, sind wir nicht bereit mitzutragen

Aljoscha Löffler, Vorsitzender der Grünen-Fraktion im Gemeinderat

Er erhoffe sich weitere Details von der Sitzung der gemeinderätlichen Wildparkkommission in dieser Woche. Für die Grünen sei aber klar, dass sämtliche Mehrkosten zu vermeiden seien. Die Grünen hatten im Oktober 2018 zusammen mit anderen gegen den Neubau des Wildparkstadion votiert, eine Mehrheit von CDU, SPD und FDP stimmte dafür.

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„Alles was mit Zusatzaufwendungen zusammenhängt, sind wir nicht bereit mitzutragen,“ sagt der Vorsitzende der inzwischen größten Fraktion. Es müsse auch geklärt werden, welche Beträge vertragliche Ansprüche der Baufirma sind. „Wir erwarten von der Stadt den Hinweis auf Einsparmöglichkeiten.“

Die Rede ist von einem Betrag zwischen 15 und 30 Millionen Euro. Die Kostensteigerungen beziehen sich auf beide Teilmaßnahmen – auf den Stadionkörper sowie die Infrastruktur. Die Stadt selbst will sich Ende der Woche äußern, nach der Sitzung des Ausschusses, so Pressesprecher Bernd Wnuck. Bisher ist der Gesamtkostenrahmen bei 123 Millionen Euro festgelegt.

Unmut über „Fehlplanung” beim Wildparkstadion

Detlef Hofmann von der CDU-Fraktion verweist ebenfalls auf die Grundinformation durch die Stadt und sieht im wesentlichen die Baupreissteigerung als Grund für den Kostenanstieg beim Wildparkstadion. Er hoffe, dass die bei der Projektplanung vorsorglich eingestellten Millionen sowie die Einsparung bei der Wallentsorgung dies zumindest teilweise kompensierten.

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„Völlig unerklärlich ist aber, wie diese Fehlplanung bei der Entwässerung passieren kann.“ Dieser Fehler sei ausschließlich aufs Konto der Stadt zu buchen und habe mit dem KSC nichts zu tun. Für ihn ist aber klar: Dass Stadion müsse fertiggebaut werden. „Sollen wir etwa ein halb fertiges Stadion stehen lassen?“

Hofmann empfiehlt dringend, den Bau zügig voranschreiten zu lassen. „Je länger man braucht, desto mehr steigen die Kosten“. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Parsa Marvi betont die Position, dass der Bau des Wildparkstadions vollständig realisiert werden muss. „Wir sind optimistisch, dass wir hier zügig vorankommen,“ so Marvi.

Die aktuell bekannt gewordenen Kostensteigerungen seien zwar schmerzlich, aber die Kostenaktualisierung sei in Folge erhöhter Baupreise, Brandschutzmaßnahmen und Neueinschätzung der Entwässerungskosten nicht vermeidbar. Bei derartigen Großprojekten gebe es immer ein Restrisiko. Marvi betont, dass diese Kostensteigerungen nicht durch Wünsche des KSC verursacht seien. „Hier hätte für unsere Fraktion eine klare rote Grenze gelegen.“

Keine „Bauruine”

Die FDP-Fraktion zeigte sich angesichts des Berichts über die Kostensteigerungen „verwundert und verärgert“, so ihre Stellungnahme, Wie könne es sein, dass in einem neu geplanten Stadion der Brandschutz schon teurer werde? Auch dass das abzuleitende Regenwasser zu gering bewertet wurde, nennt die FDP einen Planungsfehler, „der jetzt teuer zu stehen kommt“.

Die „Preisgleitklausel“ könne man nicht nachvollziehen, es doch die immer die Rede von einem Festpreis gewesen. Auch die FDP will keine Bauruine produzieren, es sei klar, dass das Projekt fortgeführt werden müsse.

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