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Altes L'Oréal-Lager

Votiert die Mehrheit im Karlsruher Gemeinderat gegen Pfeiffer & May?

Die Zeichen verdichten sich, dass die Stadt Karlsruhe den Expansionsplänen des Haustechnik-Großhändlers Pfeiffer & May einen Strich durch die Rechnung machen wird. In einer Entscheidungsvorlage für den Gemeinderat empfiehlt die Verwaltung, das Vorkaufsrecht für das ehemalige L’Oréal-Logisikzentrum in der Greschbachstraße zu nutzen.

Das ehemalige L'Oréal-Logistikzentrum in der Greschbachstraße: Pfeiffer & May hat einen Kaufvertrag unterschrieben, doch die Stadt Karlsruhe will ihr Vorkaufsrecht nutzen.
Das ehemalige L'Oréal-Logistikzentrum in der Greschbachstraße: Pfeiffer & May hat einen Kaufvertrag unterschrieben, doch die Stadt Karlsruhe will ihr Vorkaufsrecht nutzen. Foto: jodo

Die Zeichen verdichten sich, dass die Stadt Karlsruhe  den Expansionsplänen des Haustechnik-Großhändlers Pfeiffer & May einen Strich durch die Rechnung machen wird.

In einer Entscheidungsvorlage für den Gemeinderat empfiehlt die Verwaltung, das Vorkaufsrecht für das ehemalige L’Oréal-Logisikzentrum in der Greschbachstraße zu nutzen. Das Interesse der Stadt, das Potenzial des Geländes vollständig auszuschöpfen, überwiege gegenüber den Interessen eines privaten Unternehmens, heißt es in der Vorlage .

Geländekauf für 17 Millionen Euro

Im Hauptausschuss hatten die Parteien den möglichen Kauf des 54.000 Quadratmeter großen Geländes für gut 17 Millionen Euro bereits am vergangenen Dienstag in nicht-öffentlicher Sitzung vorberaten. Dabei zeichnete sich offenbar eine Mehrheit für das Vorkaufsrecht ab.

„Für uns ist die Argumentation der Stadtverwaltung schlüssig. Wir werden für den Kauf stimmen“, kündigt der Grünen-Fraktionsvorsitzende Aljoscha Löffler auf Nachfrage der BNN an.

Auch die SPD-Fraktion wolle geschlossen für die Empfehlung der Verwaltung stimmen, sagt Fraktions-Geschäftsführerin Susanne Oppelt. Beide argumentieren, dass ein Logistikzentrum nur eine begrenzte Zahl an Arbeitsplätzen beherberge und dadurch die Flächenausnutzung im Gewerbegebiet nicht ideal sei.

Fast die Hälfte aller Stimmen sicher

Durch die Stimmen der beiden großen Fraktionen hätte die Vorlage so schon 22 der 49 Stimmen sicher. Eine weitere dürfte durch Rathauschef Frank Mentrup dazukommen. In der dritten großen Fraktion, der CDU, wollte sich Stadtrat Thorsten Ehlgötz am Montag nicht eindeutig äußern. Er wolle die Besprechung mit der Fraktion am Abend abwarten, sagt er.

Pfeiffer & May droht mit Wegzug

Pfeiffer & May möchte in dem Gewerbegebiet im Nordwesten der Stadt unter anderem seinen beiden bisherigen Lager zusammenführen. „Klappt das nicht, werden wir Karlsruhe verlassen, voraussichtlich Richtung Norden. Wir sehen hier nach vielen Jahren vergeblicher Suche keine Lösung“, kündigt Geschäftsführer Ralf Tebrocke im Gespräch mit den BNN an. Das gelte nicht nur für die Karlsruher GmbH, sondern für die gesamte Holding.

Mit der Stadtverwaltung steht Tebrocke in Kontakt, am Montag traf er sich mit Oberbürgermeister Mentrup. Der Wachstumswunsch ist im Rathaus bekannt. Anbieten konnte man ihm bisher nichts.

Mietangebot der Stadt gibt keine Planungssicherheit

„Über den Umgang mit uns als Karlsruher Traditionsunternehmen sind wir sehr enttäuscht“, sagt Geschäftsführer Tebrocke. Man habe Pfeiffer & May in Aussicht gestellt, dass das Unternehmen das Gelände in der Greschbachstraße nach dem Kauf durch die Stadt mieten könne. „Allerdings nur als Zwischenmieter. Da hätten wir keine Planungssicherheit, könnten die notwendigen Umbauten nicht angehen. Das kommt nicht in Frage“, sagt Tebrocke.

Vom Kauf abgesehen wäre für ihn nur ein langfristiges Erbpacht-Modell denkbar. Dann eventuell in Kombination mit einer Neuaufteilung des Geländes – sofern die bestehende Lagerhalle an Pfeiffer & May geht. Dafür spricht allerdings nicht viel.

Gebäude sollen abgerissen werden

Laut Beschlussvorlage möchte die Stadtverwaltung die Lagerhalle und weitere Gebäude abreißen. Kostenpunkt rund 2,8 Millionen Euro. Danach solle das Gelände für eine „hochwertige Dienstleistungs- und Gewerbenutzung“ entwickelt werden. So könne „die Innenentwicklung des Gewerbegebiets durch wertschöpfendere und ökologisch optimierte Planungen“ gesteuert werden.

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