Nachdem am Freitagabend nach einer Sitzung des zuständigen Ausschusses des Gemeinderats die Stadt ihre Position in Sachen Teuerung beim neuen Wildparkstadion mitteilte, hat dies in Reihen des KSC zu Irritationen geführt. Denn die Stadt listet neben Kostentreibern wie Brandschutz und Entfluchtung, oder allgemeinen Kostensteigerungen auch „Sonderwünsche“ des KSC auf, in der städtischen Pressemitteilung ist die Rede von „Klappsitzen oder der Erweiterung der KSC-Geschäftsstelle im Stadion“.
Was die Klappsitze für das neue Wildparkstadion angeht, so heißt es beim KSC, dass man von diesem Wunsch schon länger Abstand genommen habe angesichts von errechneten Mehrkosten von rund einer Million Euro. „Das hätten wir auch selber tragen müssen,“ so KSC-Präsident Ingo Wellenreuther gegenüber den BNN. Was die Geschäftsstelle angeht, sie werde in der Tat größer als geplant angesichts des präzisierten Raumbedarfs. Aber: „Wir mieten die Geschäftsstelle bekanntlich an und zahlen deshalb auch eine höhere Miete.“
Großes Rückhaltebecken für das Wildparkstadion
Zum Thema Regenrückhaltebecken blieb die Stadt in der besagten Erklärung sibyllinisch. So wurde der Betriebsausschuss informiert, so die Formulierung „dass die jetzt vollzogene Volumenanpassung nicht auf geänderten Vorgaben der Stadt beruht Die Einleitbedingungen aus dem Areal in die öffentliche Kanalisation wurden bereits 2016 durch das Tiefbauamt festgelegt und haben sich seither nicht geändert.“ Nach Informationen der BNN handelt es sich um einen Planungsfehler, momentan wird ein großes Rückhaltebecken neben der Haupteinfahrt des Wildparkstadions gebaut. Eine von den BNN angefragte weitere Klärung der Thematik Klappsitze, Geschäftsstelle und Rückhaltebecken durch die Stadtverwaltung war am Montag nicht möglich.
Die Stadt hat am Freitagabend mögliche Kostensteigerungen in einem Korridor von zehn bis 30 Millionen Euro genannt und damit einen BNN-Bericht von Dienstag bestätigt. So mancher in der Kommunalpolitik hat auch die Hoffnung, dass man finanziell noch mit einem blauen Auge davon kommt, sprich dass ein Teil der Kostensteigerungen vom eingeplanten „Risikozuschlag“ aufgefangen wird. Veranschlagt waren bisher für das Gesamtprojekt 123 Millionen Euro, davon waren 76 Millionen Euro für den eigentlichen Stadionkörper kalkuliert.
Die Stadt hat darauf einen Risikoaufschlag von acht Millionen Euro für Unvorhergesehenes addiert. Bei 76,5 Millionen Euro lag das Angebot des erfolgreichen Bieters BAM. 28 Millionen Euro sind für die Infrastruktur am Stadion und im nahen Umfeld eingeplant. Die nach der Kursänderung im April 2018 projektierten Vorabmaßnahmen, die die Stadt übernahm, wurden auf zwölf Millionen Euro kalkuliert. Diese wurden sowohl in der Ausschreibung wie im Verlauf der Arbeiten deutlich unterboten. Die eingesparten Millionen blieben als weitere Risikovorsorge im Projekt.