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Kinemathek und Universum zu

Karlsruher Schauburg und Filmpalast am ZKM zeigen die ersten Filme nach der Corona-Pause

Der Filmpalast am ZKM und die Schauburg locken an diesem Donnerstag die ersten Kinofans nach der Corona-Pause. Das Programm der Karlsruher Lichtspieltheater ist stark reduziert, ein großer wirtschaftlicher Profit kann wegen den Corona-Beschränkungen nicht erwartet werden. Die Kinemathek und das Universum bleiben weiterhin geschlossen.

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Die ersten Besucher nach der Coronavirus-Pause: Im Filmpalast am ZKM flimmern am Donnerstag die ersten Filme über die Leinwand. Foto: jodo

Julian Huber und seine Mutter Andrea folgen mehreren Pfeilen am Boden zum Kontrollschalter. Dort wird nicht wie üblich eine Ecke der Eintrittskarte abgerissen. Stattdessen hält Julian sein Ticket für „Sonic the Hedgehog“ an einen Barcode-Scanner – in der Corona-Zeit soll alles möglichst kontaktlos ablaufen.

"Sonic" und "Rettet den Zoo" machen den Anfang im Filmpalast

„Für meinen Sohn ist es toll, dass er wieder ins Kino kann“, sagt Andrea Huber aus Rastatt. Aber auch sie freut sich auf den ersten Film im größten Karlsruher Kino nach langer Zeit. „Sonic“ und „Rettet den Zoo“ läuten am Donnerstag die Zeit nach der Schließung ein.

Alle aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Überblick

Merlin Schieler und David Rupp aus Ettlingen haben sich ebenfalls für die Videospiel-Adaption entschieden. Zuletzt schauten sie Filme auf Netflix als Alternative. Nun wollen sie wieder richtiges Kino-Flair erleben. Die Maskenpflicht stört die beiden nicht weiter.

Am Platz dürfen sich die Gäste dann auch vom Mund- und Nasenschutz befreien. „Popcorn essen mit Maske wäre ziemlich kompliziert“, sagt Schieler grinsend. Eine weitere Corona-Regelung ist die Datenerfassung der Besucher. Theaterleiter Andreas Buschmann weist darauf hin, dass entsprechende Formulare auch im Internet zu finden sind. Gäste können so vor Ort Zeit sparen.

Schauburg hat neues Ticket-System

Auch in der Schauburg heißt es am Donnerstag nach langer Pause wieder „Film ab!“. Hausherr Herbert Born schätzt, dass zunächst vor allem Stammkunden ins Kino kommen. Pünktlich zur Wiedereröffnung ist ein neues Verwaltungs- und Kassenprogramm fertig geworden. Tickets und Snacks können nun auf der Website der Schauburg gekauft werden. Die Online-Buchung vereinfacht auch die Sitzverteilung nach den Corona-Richtlinien.

In der Marienstraße 16 macht am Donnerstag der saudi-arabische Streifen „Die perfekte Kandidatin“ den Anfang. Genau wie im Filmpalast ist das Programm der Schauburg deutlich reduziert. In dem kleinsten der drei Kinosäle mit 61 Plätzen werden vorerst keine Vorstellungen gezeigt. „Der Betrieb lohnt sich nicht, da die Corona-Beschränkung nur eine handvoll Personen zulassen würde“, sagt Herbert Born.

Jede zweite Reihe muss leer bleiben

In den Kinos muss coronabedingt jede zweite Reihe leer bleiben, zwischen einzelnen Gruppen – etwa Familien – sollen immer drei leere Sitze liegen. Der Theaterleiter Andreas Buschmann erklärt, dass das elektronische Ticketsystem im Filmpalast automatisch für die Einhaltung der Regelung sorgt. Nur etwa 30 Prozent der 2.942 Kino-Plätze sind nutzbar.

Aus wirtschaftlicher Sicht müsste man eigentlich das Kino zulassen.
Andreas Buschmann, Theaterleiter ZKM-Filmpalast

„Aus wirtschaftlicher Sicht müsste man eigentlich das Kino zulassen“, sagt Buschmann. Die Wiedereröffnung sei in erster Linie ein Lebenszeichen an die Kinofans: „Uns gibt es noch“. Herbert Born ist froh, dass es wieder losgeht. Und, dass Masken nicht während der Vorstellung getragen werden müssen – wie etwa in Rheinland-Pfalz. Die Filme im aktuellen Programm liefen zum Großteil bereits vor der Corona-Schließung. Mit neuen, größeren Filmen rechnet Born frühestens im Juli.

Kinemathek und Universum sind noch geschlossen

Aber nicht alle Kinos in Karlsruhe sind wieder geöffnet. Das Lichtspieltheater Universum ist am Donnerstag noch geschlossen. Die Kinemathek macht voraussichtlich im Juli wieder auf. Geschäftsführer Marc Teuscher erklärt, dass bei einer jetzigen Öffnung mit einem großen finanziellen Verlust zu rechnen wäre. Als Alternative prüft er, ob auf dem Schlachthofgelände ein Open-Air-Kino veranstaltet werden kann.

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