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Überblick über einen Monat

Anzahl der Genesenen in Karlsruhe nähert sich der Corona-Infektionskurve an

Fallzahlen rund um das Coronavirus sind seit Wochen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Immer mehr bestätigte Infektionen stehen zunächst einer vergleichsweise geringen Anzahl an Genesenen gegenüber. Nun scheint sich dieses Verhältnis im Stadt- und Landkreis Karlsruhe zu verändern.

Statistisch gesehen: Stadt- und Landkreis Karlsruhe verzeichnen mit Blick auf den Monat April immer weniger Neuinfektionen mit dem Coronavirus.
Statistisch gesehen: Stadt- und Landkreis Karlsruhe verzeichnen mit Blick auf den Monat April immer weniger Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Foto: Bodamer

Fallzahlen rund um das Coronavirus sind seit Wochen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sie führen mitunter zu schnellen politischen Entscheidungen. Immer mehr bestätigte Infektionen stehen zunächst einer vergleichsweise geringen Anzahl an Genesenen gegenüber. Anfang April etwa sind von insgesamt 588 Infizierten im Stadt- und Landkreis Karlsruhe 116 wieder gesund. Inzwischen liegt das Verhältnis bei 1.371 zu 1.056 (Stand bei Redaktionsschluss) – nur noch 234 Menschen sind derzeit demnach infiziert gemeldet.

Während die Regierung weitere Lockerungen diskutiert und beschließt, wird die Differenz zwischen beiden Messgrößen immer geringer. Die Anzahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 steigt nur noch wenig, nachdem sie sich zuvor innerhalb eines Monats verzehnfacht hat.

„Die schrittweisen Lockerungen begrüße ich und bin überzeugt, dass sie im Stadt- und Landkreis Karlsruhe gut vertretbar sind“, sagt Landrat Christoph Schnaudigel. Das gefürchtete exponentielle Ansteigen der Infektionen habe bislang verhindert werden können. Dennoch wird beim Blick auf die Landkarte schnell deutlich, dass manche Städte und Gemeinden im Kreis besonders stark von dem Virus getroffen sind.

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Hotspots beeinflussen Statistik im Stadt- und Landkreis Karlsruhe

Walzbachtal, Bretten und Stutensee bilden beim Verhältnis der infizierten Personen zur Einwohnerzahl die Spitze. Einfluss darauf hatten dort besonders die Ausbrüche in Pflegeeinrichtungen: Die ersten Fälle wurden in Haus Edelberg in Stutensee-Friedrichstal und im Seniorenzentrum in Stutensee-Blankenloch Ende März bekannt. Wenig später melden das Haus Schönblick in Bretten-Neibsheim sowie das Seniorenzent-rum Am Losenberg in Walzbachtal-Wössingen eine ähnliche Entwicklung.

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Corona_Statistik Foto: BNN

Die Heime werden zu Hotspots, in denen sich die bestätigten Fälle aufgrund der Gegebenheiten vor Ort schnell vermehren. Aber auch Flüchtlingsunterkünfte laufen Gefahr, zu solchen Hotspots zu werden, wie zuletzt in Karlsdorf-Neuthard. Inzwischen meldet sich die Gemeinschaftsunterkunft wieder corona-frei.

Trotz der höchsten Einwohnerzahl von rund 313.000 bleibt die Stadt Karlsruhe in der Statistik hinter wesentlich kleineren Kommunen zurück. Auf Tausend Einwohner kommen dort im Schnitt nur 0,5 infizierte Personen. In Bretten, Stutensee und Walzbachtal beispielsweise sind es zwei.

Immer mehr Genesene gegenüber Neuinfektionen

Im Abstand von rund sieben Tagen verdoppeln sich jeweils die Todesfälle im April. Aktuell verzeichnen Stadt- und Landkreis Karlsruhe 81 Verstorbene, am 1. April waren es lediglich acht. Anfang Mai wirft die Statistik ein optimistisches Licht auf die Region. Während die Kurve der Infektionen abflacht, steigt die Zahl der Genesenen verstärkt an. Als genesen gelten Personen, die nach der 14-tägigen Quarantäne mindestens 48 Stunden symptomfrei bleiben, erklärt der Landkreis Karlsruhe in einer Mitteilung.

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Corona_Statistik_Karte Foto: BNN

Ein Programm berechne den aktuellen Stand automatisch und füge eine siebentägige symptomfreie Sicherheitszeit hinzu. Täglich geben Stadt- und Landkreis Karlsruhe über eine Landkarte im Internet Auskunft über die Gesamtsituation.

„Basis der Karte ist ein digitales Tool, das die Landkreisverwaltung für ihre Bedürfnisse selbst entwickelt hat, nachdem sich die vorherigen Meldewege als nicht mehr zeitgemäß und zu komplex herausgestellt hatten“, schreibt das Landratsamt weiter. Testergebnisse von Laboren, die etwa per Fax gesendet wurden, seien zu zeit- und personalintensiv gewesen.

Daten werden automatisch erfasst

Das digitale Hilfsmittel werde großteils dezentral ausgefüllt, etwa von Testlaboren oder niedergelassenen Ärzten. Die Städte und Gemeinden erhalten nach der Verarbeitung im Gesundheitsamt noch am gleichen Tag vollautomatisch alle notwendigen Daten, um die Maßnahmen der Quarantäne umzusetzen. Fehlerquellen könnten deutlich reduziert werden, so der Landkreis. Transparenz sei für die Akzeptanz einschneidender Maßnahmen wichtig.

Landkreis überwacht Entwicklungen

Bürger erhalten über die bei der Kontaktaufnahme mit dem Gesundheitsamt hinterlegte E-Mail-Adresse oder Telefonnummer Nachricht und werden mit notwendigen Informationen versorgt. „Auf diese Weise behalten die Verantwortlichen die Entwicklungen praktisch in Echtzeit im Blick und können bei Bedarf gezielt eingreifen“, sagt Landrat Schnaudigel.

Der Krisenstab, zu dem auch Vertreter der Polizei und Bundeswehr gehören, treffe seine wesentlichen Entscheidungen auf Grundlage der Informationen des Tools. Dass Softwareunternehmen mit vergleichbaren Hilfsmitteln an den Start gehen, mache den Landrat durchaus stolz. Das Wissen und die Errungenschaften rund um die Digitalisierung des Landkreises könne in der Krisenzeit voll ausgespielt werden.

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