Das Regierungspräsidium informierte über die in diesem Jahr anstehenden Baumaßnahmen. Ab dem kommenden Jahr wird sich dann einiges ändern: Die Zuständigkeit für die Autobahnen A5 und A8 wird dann an eine vom Bund geführte Autobahn GmbH übergehen. Zu der in Karlsruhe entstehenden Niederlassung wird dann auch die A65 gehören – die Autobahn von Wörth in der Südpfalz bis hoch nach Mutterstadt, wie Sachgebietsleiter Jürgen Genthner darlegte.
Er rechnet mit dem Abgang von etwa einem Drittel seines Mitarbeiterstabs. Noch bis Ende Februar laufe das sogenannte „Interessensbekundungsverfahren“, wonach sich diejenigen melden, die zur neuen Autobahn GmbH wechseln wollen.
Laut Genthner, der zusammen mit Sachgebietsleiter Serdal Ulupinar die aktuell anstehenden Baumaßnamen erläuterte, werden es wohl 14 Mitarbeiter sein, die wechseln. Darunter voraussichtlich auch der für Straßenerhalt zuständige Serdal Ulupinar. Für die anstehenden Baumaßnahmen rechnet Genthner mit Kosten von rund 260 Millionen Euro. Im laufenden Jahr würden davon etwa 100 Millionen Euro ausgegeben.
Ein Überblick zu den wichtigsten Maßnahmen:Autobahnausfahrt bei Bruchsal
Die bereits 2017 gestartete Erneuerung der Saalbachkanalbrücke hat die Halbzeit längst überschritten. An der Baustelle auf einer Länge von 350 Meter, bei der im laufenden Fahrbetrieb sechs Fahrspuren aufrecht erhalten bleiben, wird der Verkehr bald in Teilen auf die neu gebaute Trasse umgelegt. An der Autobahnbrücke war ein dammartiger „Bypass“ aufgeschüttet worden. Das insgesamt voraussichtlich 22 Millionen Euro teure Projekt soll im Sommer 2021 fertig sein.
Autobahnkreuz Walldorf
Im Norden des Landkreises Karlsruhe, angrenzend an die Rhein-Neckar-Region, wurde bereits im Oktober 2019 mit der Einrichtung einer neuen Großbaustelle begonnen. Auf einer Streckenlänge von sechs Kilometern wird der Autobahnabschnitt komplett neu gebaut, dazu drei neue Brücken-Bauwerke. Start der Baumaßnahmen ist auf der Westseite, in Fahrtrichtung Basel. In 23 Monaten, wohl bis August 2021, werden 65 Millionen Euro verbaut.
Autobahnkreuz Karlsruhe
Am Anstieg der A8 Richtung Karlsbad wird ab Ende Mai begonnen, eine neue Fahrbahndecke aufzubringen. Die Baumaßnahmen finden auf einer Länge von 6,4 Kilometern statt, der offenporige Lärmschutzasphalt wird ausgetauscht. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Anfang November, und kosten rund 15 Millionen Euro.
B10 bei Karlsruhe-Maxau
Auf der Südtangente westlich von Karlsruhe und Knielingen wird in einer Bauzeit von mindestens zehn Wochen die Fahrbahndecke erneuert. Die Maßnahme war zunächst nicht eingeplant, wird aber vorgezogen. Starten sollen die Arbeiten im Juli, und voraussichtlich bis September dauern. Die nördliche Fahrbahnhälfte wird auf einer Strecke von 1,6 Kilometern erneuert, der südliche Teil auf einer Länge von etwa einem Kilometer. Kosten: rund drei Millionen Euro.
Stadttunnel in Gernsbach
Der seit 15 Jahren betriebene Tunnel Gernsbach wird mit vier Rettungstreppenhäusern – vier zusätzliche Fluchtwege – nachgerüstet. Nach den neuen Richtlinien sind solche Fluchtwege alle 300 Meter vorzusehen. Bei Inbetriebnahme war nur ein Rettungsweg gebaut worden. Die Arbeiten starteten im September 2019, sollen Februar 2021 beendet sein und kosten 16 Millionen Euro.
Pilotprojekt bei Kuppenheim
Ein ambitioniertes Vorhaben startet im Juni auf der B462. Auf Streckenlängen von 2,6 Kilometern beziehungsweise 750 Metern werden Oberleitungsanlagen gebaut, die den Betrieb von Elektro-Lkw-Testfahrzeugen ermöglichen. Das Projekt „eWay BW“ kostet 21,2 Millionen Euro – und ähnelt dem „eWay-Betrieb“ an der A5, dem Projekt Elisa – „Elektrifizierter, innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen“, zwischen Frankfurt und Darmstadt.
Radwegebrücke Weisenbach
Ein besonderes Bauwerk für Radler soll im Ortsbereich von Weisenbach im Murgtal auf der B462 entstehen. Mit Baubeginn noch im Februar soll eine 500 Meter lange, architektonisch anspruchsvolle Fahrradbrücke mit Pylonen über die Murg entstehen. Die Bauzeit ist mit zirka 1,5 Jahren angesetzt. Sie soll voraussichtlich im Juni 2021 enden. Kostenpunkt: sechs Millionen Euro.