Erschütterungen spürbar
Jürgen Genthner, Baureferatsleiter beim Regierungspräsidium Karlsruhe (RPK), hat zusammen mit seinen Mitarbeitern die Damen und Herren beeindruckt: Die Träger über den Köpfen zeichnen die Stahlplatte nach, die das Gerüst der Rheinbrücke bildet, dicke Eisenträger stützen den unteren Teil des Brückenbauwerks, und dazwischen sind die Erschütterungen deutlich zu spüren, die draußen, oben auf der Rheinbrücke, die von West nach Ost und umgekehrt rollenden Lastwagen verursachen.
Korossionsschutz im Inneren
Während draußen abschnittweise saniert wird, laufen die Arbeiten zum Korossionsschutz im Inneren der Rheinbrückeüber die ganze Bauzeit. Augenblicklich laufen unter anderem Asphalterneuerungen und der Ausbau der alten Entwässerungseinrichtungen. Nach dem Jahreswechsel sollen Schutzeinrichtungen abgebrochen und die Beleuchtung abgebaut werden.
Beton statt Asphalt
Zur Erneuerung der Fahrbahndecke wird erst der alte Belag abgefräst. Auf die dann blank liegende Stahlplatte und ein dünne Haftschicht, die darauf gestrichen wird, tragen die Bauarbeiter einen 6,5 Zentimeter starken Betonbelag auf. Das passiert – geschützt durch ein Zelt – ab Februar in Richtung Wörth mit geplanter Vollsperrung an zwei Wochenenden im April, von Juli bis November in Richtung Karlsruhe, dann mit zwei Vollsperrungs-Wochenenden im September. In diesen Monaten sei das Wetter am besten für die Arbeiten geeignet, erläutert der Experte.
Dreimal so fest wie Hochbaubeton
Der dabei verbaute „ultrahochfeste Beton“ habe die dreifache Tragfähigkeit wie im Hochbau verwendeter Beton, erklärt Genthner. Zudem werde der Betonbelag mit Stahlfasern stabilisiert. Unweit der Baustelle liegt die Probeplatte, deren Ausfertigung jetzt die nötige Festigkeit hat, erklärt der RPK-Referatsleiter am Versuchsobjekt: Innerhalb von 28 Tagen sei der Beton ausgehärtet, schon nach einer Woche liege die Festigkeit bei 80 Prozent.
Betontests verzögern Baubeginn
Die Versuche mit dem Beton haben die Bauarbeiten um etwa drei Monate verzögert. Dennoch soll die Brücke im Dezember 2019 fertig und wieder ungehindert befahrbar sein.
Radweg wird etwas schmaler
Der Radweg werde etwas schmaler als bisher, 3,30 statt 3,75 Meter, antwortet Genthner auf die Frage eines Journalisten in der Runde. Immer noch reichlich, scheinen die Zuhörer zu signalisieren. Das ermögliche, die Sicherheitszone zwischen Fahrbahn und Radfahrern von 65 auf 88 Zentimeter zu erweitern. Die Fahrbahn selber wird 11,40 Meter breit. Das biete die Möglichkeit, zwei Fahrspuren in jede Richtung auf einer Brückenseite auszuweisen.