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Fünf Fälle in der Stadt

Karlsruhe: Masern auf dem Vormarsch

Auch beim Gesundheitsamt im Landratsamt Karlsruhe macht sich der bundesweite Anstieg der Zahl von Masernerkrankungen bemerkbar. In der Region ist bisher allerdings nur das Stadtgebiet von Karlsruhe betroffen. "Ich glaube, da kommt noch etwas auf uns zu", sagt Ursula Paschmann aus der Abteilung Infektionsschutz.

Masern
Nach einem Masernausbruch an einer Gesamtschule in Hildesheim droht ungeimpften Kindern der Schulausschluss. Foto: Marius Becker

Auch beim Gesundheitsamt im Landratsamt Karlsruhe macht sich der bundesweite Anstieg der Zahl von Masernerkrankungen bemerkbar. In der Region ist bisher allerdings nur das Stadtgebiet von Karlsruhe betroffen: „Im Landkreis hatten wir in diesem Jahr noch keinen Fall, in Karlsruhe sind es fünf“, sagt Ursula Paschmann aus der Abteilung Infektionsschutz.

Fünf Fälle in drei Monaten – klingt wenig, ist es aber nicht. „2018 hatten wir in unserem Gebiet sechs Fälle, 2017 war es einer, 2016 waren es sieben – das ganze Jahr über. Fünf Fälle in den ersten drei Monaten – das ist schon deutlich“, so Paschmann. „Ich glaube, da kommt noch etwas auf uns zu.“

Erkrankte Karlsruher hatten keinen Kontakt zueinander

Auffällig sei, dass die erkrankten Karlsruher nach ihren Angaben keinen Kontakt zueinander hatten. „Es ist kein Zusammenhang erkennbar“, sagt Ursula Paschmann. Vielmehr machen sich – vielleicht bedingt durch den Pendelverkehr – wohl die Ausbrüche in der Südpfalz und der Ortenau auch in Karlsruhe bemerkbar.

Im Kreis Landau sind in diesem Jahr schon 13 Personen an Masern erkrankt, in der Ortenau sind es neun. Deswegen stehen Ursula Paschmann und ihre Kollegen auch in engem Kontakt mit den Behörden der benachbarten Regionen.

„Außerdem zeigt es sich, dass bei uns vor allem die Gruppe der nach 1970 Geborenen betroffen ist“, berichtet Peter Friebel, Leiter des Gesundheitsamtes. Das sind jene, die als Kinder nicht oder nur einfach geimpft wurden, die Masern aber auch nicht bekommen haben, weil die meisten um sie herum bereits geimpft waren.

Leiter des Gesundheitsamtes begrüßt Masern-Impfpflicht

Und damit auch nicht immun sind. „Das sind jene, denen seit Jahren empfohlen wird, sich impfen zu lassen“, betont Peter Friebel, der die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angestoßene Masern-Impfpflicht befürworten würde.

„Ich finde, das ist eine zumutbare Maßnahme. Es geht um den Schutz anderer. Und mit Masern ist nun mal nicht zu spaßen.“ Eine Masernerkrankung kann zu einer Entzündung des Gehirns und zu schweren Folgeschäden führen. Im schlimmsten Fall kann die Virusinfektion auch tödlich enden.

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