113: Das ist die endgültige Zahl der Katzen, die aus der Pforzheim Messie-Wohnung gerettet worden sind. Fast zwei Wochen lang hat der Veterinärdienst die Wohnung in der Westlichen Karl-Friedrich-Straße leer geräumt und die Tiere mit Fallen eingefangen.
„Wir sind froh, dass die Tiere gerettet sind und unsere Arbeit hier beendet ist“, sagt Siegfried Rempfer, Leiter des städtischen Veterinärdienstes, auf Anfrage des Pforzheimer Kurier. Eine schwarze Katze hatte bis zuletzt ausgeharrt und war Mitte vergangener Woche aus der Falle entwischt, aber auch sie konnte inzwischen eingefangen und ins Tierheim gebracht werden.
Lob für Tierheim und Feuerwehr
Der Feuerwehr, die den Veterinärdienst bei der Aktion geholfen hat, bescheinigte Rempfer eine „glanzvolle Arbeit“. Zuletzt hat auch ein Nachbar der Wohnung beobachtet, ob sich weitere Tiere in der Wohnung befinden. Rempfer lobt auch das Pforzheimer Tierheim. Hier werden die 113 Inzucht-Katzen wie berichtet ärztlich versorgt und aufgepäppelt.
„Alle haben Flöhe und Ohrmilben und manche von ihnen auch gesundheitliche Probleme, aber es geht ihnen den Umständen entsprechend gut“, sagt Tierheim-Leiterin Kristin Hinze, die die Zusammenarbeit in dem Animal-Hoarding-Fall ebenfalls lobt: „Die schwierige Situation wurde von allen Seiten gut gemeistert.“
Die schwierige Situation wurde von allen Seiten gut gemeistert.Kristin Hinze, Tierheimleiterin
Um Platz für die Neuen zu schaffen, wurden „Bestandskatzen“ an andere Tierheime weitergegeben. Vermittelt werden können die geretteten Katzen, sobald der Gesundheits-, Ernährungs- und Pflegezustand dies zulässt, teilt die Pressestelle der Stadt mit. So weit seien die Katzen aber noch nicht, so Hinze. Das Tierheimteam sei räumlich und personell voll und ganz mit der Versorgung und Pflege beschäftigt.
Tiere können noch nicht vermittelt werden
Klar ist, dass die behördlich eingezogenen Tiere auf keinen Fall an die Halterin zurückkehren, diese habe das Recht an den Tieren verloren. Ziel des Veterinärdienstes sei außerdem zu erreichen, dass die Frau auch in Zukunft keine Tiere mehr halten darf, so Rempfer. Zu den strafrechtlichen Ermittlungen gegen die ehemalige Bewohnerin der Messie-Wohnung machte die Stadt keine Angaben.
Spenden reißen nicht ab
Derweil reißen die Spenden an das Tierheim nicht ab. Aus der Region und ganz Deutschland wird Geld überwiesen, Futter, Streu und Katzensachen gespendet. Benötigt werden Müllsäcke sowie Inkontinenz- und Wickelunterlagen, schreibt das Tierheim auf seiner Internetseite.