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Gegen Corona-Beschränkungen

200 Menschen demonstrieren in Pforzheim friedlich für ihre Grundrechte

Sind die Maßnahmen, die die Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen hat, sinnvoll? Diese Frage haben die rund 200 Teilnehmer einer Demonstration am Samstagnachmittag auf dem Marktplatz mit einem klaren „Ja“ beantwortet.

Demonstration im Regen: Gegen die Einschränkung ihrer Grundrechte aufgrund der von der Regierung verhängten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie protestierten am Samstagnachmittag rund 200 Teilnehmer der friedlichen Veranstaltung auf dem Marktplatz.
Demonstration im Regen: Gegen die Einschränkung ihrer Grundrechte aufgrund der von der Regierung verhängten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie protestierten am Samstagnachmittag rund 200 Teilnehmer der friedlichen Veranstaltung auf dem Marktplatz. Foto: Thilo Kampf

Sind die Maßnahmen, die die Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen hat, sinnvoll? Diese Frage haben die rund 200 Teilnehmer einer Demonstration am Samstagnachmittag auf dem Marktplatz mit einem klaren „Nein“ beantwortet.

„Noch immer sind Grundrechte außer Kraft gesetzt“, sagt Michael Schreyer, der zu dieser Veranstaltung des „Demokratischen Widerstands“ aufgerufen hat, und nennt einige Beispiele. So werde die Würde des Menschen „durch Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verletzt“. Der sei nämlich „nicht nur sinnlos, sondern sogar schädlich, wie die Fachleute und die WHO erklären“.

Beifall für die Polizei

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten, wo bei Demos gegen Artikel 2 des Grundgesetzes („Körperliche Unversehrtheit“) verstoßen werde, habe man in Pforzheim Glück mit den Einsatzkräften, so Schreyer weiter. Für das knappe Dutzend Polizeibeamte gibt es denn auch mehrfach Beifall – und Einsatzleiter Andreas Löb spricht denn auch am Ende von einer absolut ruhigen und friedlichen Veranstaltung.

Auf den Tag genau zum 71. Geburtstag des Grundgesetzes, das am 23. Mai 1949 vom Parlamentarischen Rat verabschiedet wurde, verweist Schreyer auch auf dessen Artikel 20, das Recht zum Widerstand gegen jeden, der diese Ordnung beseitigen wolle.

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Von Bertold Brecht stammt dieses Zitat, dass ein Demonstrant präsentiert. Foto: Thilo Kampf

„Die Diktatur der Exekutive“ sei „keinesfalls verfassungsgemäß“, ist sich der Organisator sicher, und es sei dann Widerstand angesagt, wenn die Regierung die Wahrheit unterdrücken wolle.

Konkret nennt Schreyer den Ministerialbeamten des Bundesinnenministeriums, der eine Analyse, wonach die Maßnahmen überzogen seien, veröffentlicht hatte und danach suspendiert wurde.

Ich kann aus Erfahrung sprechen: Das Ganze ist reine Panikmache.
Jasmin Kramer, Demonstrantin

Zum ersten Mal bei einer Demo ist nach eigenem Bekunden Jasmin Kramer aus Ölbronn. Für sie gehe es darum, erklärt die resolute Frau, auf die Folgen des Lockdown aufmerksam zu machen. Ihre Mutter sei im Pflegeheim, ihre Kinder lange krank gewesen. „Ich kann aus Erfahrung sprechen: Das Ganze ist reine Panikmache. Und, dass ältere Menschen isoliert werden, ist ein Verbrechen.“

Demonstranten lachen über Corona-Regeln

Von „Panikmache“ spricht fast jeder, denn die BNN befragen. Und als Versammlungsleiter Schreyer die Teilnehmer bittet, Abstand zu halten, die Hygienemaßnahmen strikt einzuhalten und nicht die Hände zu schütteln, gibt es Lacher im Publikum.

Viele Menschen hätten aufgrund der Berichterstattung in den öffentlich-rechtlichen Medien Angst, sagt Susanne Heel. Dabei sei die Zahl der Infizierten in Relation so klein, dass man diese Angst nicht haben müsse.

Diese Demo sei ein kleine Etappe auf dem Weg zurück zur Selbstbestimmung, sagt die Frau aus Niefern, die zum Gewaltverzicht aufruft: „Gewalt führt nicht zum Ziel. Friede ist der Weg für uns alle.“

Kritik an den Medien und deren Corona-Berichterstattung

Rednerin Vera Lenz kritisiert die „Mainstream-Medien“, weil die durch falsche Zahlen Panik schürten. Tatsache sei vielmehr, dass – bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung in Deutschland von 80,9 Jahren – die Sterbefallzahlen in den letzten Monaten nicht wesentlich gestiegen seien. So seien 2020 bislang nicht mehr Menschen gestorben als 2018 – und da habe es keinen Shutdown gegeben.

Es gebe sogar eine „Untersterblichkeit“. Und zu den Ursachen für die Todesfälle lägen noch keine Auswertungen vor.

Demonstranten fordern eine Aufhebung aller Corona-Verordnungen

Die Forderungen der meisten Redner an diesem Samstag sind: Shutdown beenden und sofort alle Corona-Verordnungen aufheben. Stopp aller Zahlungen an die WHO, Rücktritt der beteiligten Amtsträger, eine Reform der ärztlichen Ausbildung und ein außerparlamentarischer Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung des widerrechtlichen Missbrauchs von Amtsbefugnissen.

Der „Demokratische Widerstand“ ist laut Schreyer übrigens „weder links noch rechts“, sondern stehe für das Grundgesetz. So wird denn auch nicht nur der Klassiker „Die Gedanken sind frei“ gesungen, sondern, am Ende der Veranstaltung, die Nationalhymne. Lautstark und mit großer Überzeugung.

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