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Mögliche Bedrohungslage

Großes Polizeiaufgebot an Pforzheimer Schule - Einsatz beendet

An der Osterfeldschule in der Pforzheimer Innenstadt hat es am Mittwochmorgen einen großen Polizeieinsatz gegeben. Schwer bewaffnete Beamte riegelten das Gelände ab und durchsuchten das Gebäude. Grund waren Informationen über eine mögliche Bedrohungslage.

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Schwer bewaffnete Polizisten haben am Mittwochmorgen die Osterfeldschule in Pforzheim umstellt. Foto: Igor Myroshnichenko

An der Osterfeldschule in der Pforzheimer Innenstadt hat es am Mittwochmorgen einen großen Polizeieinsatz gegeben. Schwer bewaffnete Beamte riegelten das Gelände ab und durchsuchten das Gebäude. Auslöser war eine Todesdrohung in einem Schüler-Chat. Wie die Polizei später mitteilt, ist ein Minderjähriger dafür verantwortlich, dem die Folgen seines Handelns nicht bewusst gewesen seien. Das Kind räumt die Tat ein.

Polizeigroßeinsatz in der Osterfeldschule Pforzheim: Kurz vor Mitternacht am Dienstag ist dort über die Eltern eines Schülers der Hinweis auf eine mögliche Bedrohung eingegangen. Die Polizei nahm die Sache ernst.

90 Einsatzkräfte sowie aus Karlsruhe und Pforzheim stehen um 7.30 Uhr hochgerüstet im Osterfeld, darunter auch 32 Kräfte aus Bruchsal, die zum Polizeipräsidium Einsatz gehören. Gegen 11 Uhr gibt es dann Entwarnung. Ein Sprengkörper wird ausgeschlossen, Ermittlungen wegen Androhung einer Gewalttat sind damit zunächst allerdings nicht vom Tisch.

Während Pressesprecher Raphael Fiedler vor der Schule steht und über die Gefahrenlage informiert, durchstreifen noch etliche seiner Kollegen die Schulgebäude. Seit 8.45 Uhr suchen sie Raum für Raum ab. Erst gegen Mittag gibt es Entwarnung, was das Schulgebäude selbst anbelangt. Die Absperrung des Quartiers wird aufgehoben.

Bedrohungsnachricht in Schülerkreisen verbreitet

Bei der Bedrohungsnachricht, die den Einsatz ausgelöst hat, handelt es sich laut Polizei um eine Todesdrohung gegen einen Zwölfjährigen und dessen Freunde. Eltern hatten sie in einem Schüler-Chat entdeckt und der Polizei gemeldet.

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Die Osterfeldschule in der Pforzheimer Innenstadt. Foto: Google Earth

Polizei veranlasst Schließung

Während die Bedrohung besteht, können Eltern das Geschehen rund um den Unterrichtsort in relativer Gelassenheit verfolgen. Noch in der Nacht werden vom Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums aus die Schulleitungen informiert und Einsatzkräfte mobilisiert. Nachts fällt auch der Entschluss,  den Unterricht am Mittwoch  zu streichen. Das Risiko, dass ein Kind die Schule betritt, will niemand eingehen.

100 Grundschüler finden Zuflucht in Turnhalle

Kommunikationstechnisch liegt es bei den beiden betroffenen Schulen, die Ausnahmesituation zu bewältigen. Sie informieren die Eltern, sorgen dafür, dass insbesondere die Grundschüler, die dennoch kamen, einen sicheren Platz haben.

Etwa 100 Grundschüler, die nicht zu Hause erreichbar waren, werden in der Turnhalle auf dem Schulgelände in Sicherheit gebracht und von Lehrkräften sowie Polizisten betreut. Die meisten von den Kleinen werden binnen kurzer Zeit von Eltern, Großeltern oder anderen Vertrauten in Obhut genommen. Ältere Jungen und Mädchen dürfen schlicht wieder nach Hause gehen.

Fast 1.000 Schüler betroffen

Von der Sperrung der Schule und dem Polizeieinsatz sind 620  Realschüler sowie 330 Grundschüler und 70 Lehrer betroffen. Insgesamt lief der Einsatz "ruhig und besonnen" ab, bilanziert Pressesprecher Raphael Fiedler. Der Vorfall erfülle den Straftatbestand Störung öffentlichen Friedens durch Androhung einer Gewalttat. Genaue Informationen über die Hintergründe der Tat wolle die Polizei aus taktischen Gründen nicht geben.

Mit in den Einsatz einbezogen sind natürlich auch die Rettungskräfte. Rund 20 Männer und Frauen von DRK und ASB stehen am Messplatz parat. Ein solcher Abstand zum Ort des Geschehens sei üblich, heißt es auf Nachfrage. Gegen 10.30 Uhr rückten Notarzt, Sanitäter und Psychosoziale Notfallversorgung wieder ab.

Ernstfall in Pforzheim erprobt

Am Freitag, 27. Oktober 2017 gab es an der Nordstadtschule schon einmal Alarm. Ein ähnlich umfassendes Polizeiaufgebot reagierte damals vorbildlich auf die Amok-Meldung einer 13-jährigen Schülerin. Diese stellte sich als Fehlalarm heraus. Die Schule sah sich damals gezwungen, die Vorfälle aufgrund deren Schock-Wirkung pädagogisch aufzuarbeiten.

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