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Vier Vorfälle am Karfreitag

Einbrecher halten sich in Pforzheim nicht an Corona-Regeln

Sie gehen raus und brechen ein: Einbrecher halten sich nicht an das Corona-Gebot, möglichst drinnen zu bleiben. In Pforzheim haben sie am Karfreitag mehrfach zugeschlagen. Die Örtlichkeiten sind nicht weit voneinander entfernt.

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Die leeren Räume im Caphe an der Enz wurden über Ostern das Ziel von Einbrechern. Foto: Wacker

Sie gehen raus und brechen ein: Einbrecher halten sich nicht an das Corona-Gebot, möglichst drinnen zu bleiben. In Pforzheim haben sie am Karfreitag mehrfach zugeschlagen.

„Es fehlt nichts, und ich glaube auch nicht, dass der oder diejenigen weiter in den Alfons-Kern-Turm eingedrungen sind“, sagt Cina Dilber, Betreiberin des Café Rolands, das über Ostern Ziel von Einbrechern war. Dort wie bei einem Laden in der Östlichen blieb es beim Einbruchsversuch. Allerdings wurde die Tür des Cafés in der Theaterstraße beschädigt. „Es ist beunruhigend und macht Arbeit“, erklärt Dilber.

Es gibt hier doch nichts zu holen

Innerhalb kurzer Zeit sei es das dritte Mal gewesen, dass jemand versucht habe, ins Café einzubrechen. „Es gibt nichts zu holen“, wundert sich Dilber.

Gleich viermal haben Unbekannte in der Nacht zum Karfreitag in der Innenstadt zugeschlagen, bilanziert die Polizei. Die Örtlichkeiten sind nicht weit voneinander entfernt. Ein Sprecher bestätigt die beiden vergeblichen Versuche und berichtet von zwei erfolgten Einbrüchen in ein Café sowie in Büroräume in der Emma-Jaeger-Straße. Dabei sei jeweils eine geringe Menge Bargeld gestohlen worden. Die Tatzeit grenzt die Polizei zwischen 17.30 und 11 Uhr ein.

Viermal schlugen Unbekannte über Ostern zu

Beim Café handelt es sich um das „Caphe an der Enz“, deren Betreiber in den sozialen Netzwerken vom Einbruch berichten und mögliche Zeugen um Mithilfe bei der Aufklärung der Tat bitten.

Der Aufruf, zuhause zu bleiben, kommt offenbar nicht bei jedem an. Schlägt die Einbrecherzunft aus der Not von Gastronomen Kapital, die ihre Cafés und Restaurants wegen der Corona-Krise schließen mussten? Oder durchkämmt sie auf ihrem Beutezug gezielter als sonst Betriebsräume, die verwaist sind, weil Menschen im Homeoffice arbeiten?

Polizei: Kein Trend zu gestiegenen Einbruchzahlen in Zeiten von Corona

Einen solchen Trend kann die Polizei nicht erkennen. Im Zuständigkeitsbereich des Pforzheimer Präsidiums gibt es keinen nennenswerten Unterschied zwischen der Zeit vor Corona und der Zeit mit dem Virus, wie Polizeisprecher Dirk Wagner deutlich macht.

Während den Ordnungshütern in der dunklen Jahreszeit Januar und Februar 18 und 14 Einbrüche gemeldet wurden, waren es im März 13 und im April bislang acht. Zwischen Wohnungs- und Firmen- beziehungsweise Ladeneinbrüchen wurde nicht unterschieden. Laut Wagner gab es aber auch keine Verschiebung, wonach Täter ihr „Arbeitsfeld“ nun mehr von Privatwohnungen in Richtung verlassene Firmen, Läden oder Schulhäuser verlegt hätten.

Im Raum Freudenstadt sei kürzlich in einer Nacht in mehrere Geschäfte eingebrochen worden. Da diese in der Nähe zueinander lagen, sei zu vermuten, es habe sich um den oder dieselben Täter gehandelt. Das könnte auch bei den Karfreitagseinbrüchen in Pforzheim der Fall sein.

Verdächtige Aktionen fallen mehr auf

In den stark gelichteten Straßenzügen fallen „verdächtige Gestalten“ Polizeistreifen vermutlich leichter als sonst ins Auge. „Und wenn sich jemand in einem geschlossenen Restaurant zu schaffen macht, fällt das sicher auch eher auf“, vermutet der Polizeisprecher. Offenbar wirken geschlossene Läden und Bars nicht zwangsläufig besonders einladend auf Einbrecher.

Den Betreibern der beiden Pforzheimer Cafés hilft das nicht. Immerhin erhalten sie über soziale Netzwerke viel Trost von Kunden. „Als ob die Gastronomen nicht schon genug getroffen wären“, schreibt eine Nutzerin und rät, sich nicht entmutigen zu lassen.

Von Corona-Trickbetrügern, wie sie andernorts verstärkt auftreten, ist der hiesigen Polizei nichts bekannt. Wagner erinnert sich zwar an entsprechende Hinweise in sozialen Netzwerken, wo vor Leuten gewarnt wurde, die sich mit angeblichen Corona-Tests Zugang in Wohnungen verschafften. „Das waren aber wohl ,Fake News.’“

Polizei sucht Zeugen unter der Telefonnummer:

(0 72 31) 1 86 32 11

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