Der Schock ist groß bei den Zweitliga-Wasserballern des 1. BSC Pforzheim, wie auch die Sorge um Top-Scorer Pascal Sachs. Der hatte wenige Sekunden vor Ende der Heimpartie gegen den WV Darmstadt (24:4) einen so schweren Faustschlag vom Darmstädter Lars Hechler kassiert, dass er ins Krankenhaus gebracht werden musste und wegen doppelten Knochenbruchs für den Rest der Saison ausfällt.
BSC-Trainer Schneider: "Das war vorsätzlich"
„Ich habe es nur aus den Augenwinkeln gesehen“, berichtet Spielertrainer Kevin Schneider. „Das war ein Faustschlag, die Situation davor war relativ ruhig. Zu so einer Tätlichkeit darf man sich nicht hinreißen lassen. Das war vorsätzlich und willentlich.“
Doppelter Bruch der Augenhöhle bei Pforzheims Sachs
Und damit noch nicht genug, müssen die Pforzheimer wohl im Abstiegskrimi gegen Bietigheim kommende Woche auch auf Bojan Marin verzichten, der sich einmischte. „Der (Hechler, Anm. d. Red.) wollte sich wohl mit dem einen Schlag nicht zufrieden geben. Dann ist der Bojan dazwischen und hat ihn wohl auch noch erwischt“, berichtet Schneider. Schließlich bekamen Marin und Hechler einen Ausschluss mit Ersatz nach vier Minuten aufgebrummt, während es für Sachs gleich in mehrere Krankenhäuser und Spezialkliniken ging. Diagnose: doppelter Bruch der Augenhöhle, Saisonaus, so Schneider.
Darmstadt-Vorsitzender verurteilt Schlag - und kritisiert Sachs scharf
Ein wenig anders stellt Martin Diehl, Vorsitzender des WV Darmstadt, die Situation gegenüber dem Pforzheimer Kurier dar. Zwar verurteilte er den Schlag aufs Schärfste. „Das gehört da nicht hin, das wollen wir nicht.“ Allerdings sei der Vorwurf „sehr, sehr einseitig“. Diehl kritisiert Sachs scharf. „Die Aggressivität ging speziell von diesem Spieler aus, in etlichen Situationen. Der hat schmutziges Wasserball gespielt und so gefoult, dass es der Schiedsrichter nicht gesehen hat.“
Darmstädter Jugendspieler wurde Zahnspange zerbrochen
Bei der Tätlichkeit „hat er wieder zuerst geschlagen, Lars hat sich gewehrt“. Einem Jugendspieler der Darmstädter sei zudem vorher ins Gesicht geschlagen worden, wobei dessen Zahnspange zerbrochen sei.
Trotz 24:4 keine Jubelstimmung beim 1. BSC Pforzheim
Dabei war die Stimmung lange Zeit gut. Der BSC hätte einen deutlichen und befreienden Heimsieg bejubeln können von 24:4 (4:0, 11:1, 4:1, 5:2), wobei Sachs siebenmal traf. An Jubeln sei nach dem Spiel aber nicht zu denken gewesen, so Schneider. „Da haben wir uns erstmal um Passi gekümmert und geschaut, dass kein Kontakt mehr zum anderen Spieler ist.“ Schneider ließ offen, ob Sachs nun rechtliche Schritte einleite.