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Nach Gesprächen mit Gabriel und Stoch

Hück will doch für SPD kandidieren - Wende in Pforzheim

Porsche-Mann Uwe Hück lenkt ein: Der prominente Sozialdemokrat erwägt nun doch eine politische Karriere innerhalb der SPD. Hück sagte dem Kurier, er werde sich um einen Platz auf der SPD-Liste für den Gemeinderat Pforzheim bemühen - wenn die Bedingungen stimmen. Hück plante zunächst eine eigene Liste, die Wende kam nach Gesprächen mit Sigmar Gabriel und Andreas Stoch.

Hück Pforzheim
VOLLER EINSATZ: Uwe Hück während einer Wahlkampfveranstaltung für die SPD im Jahr 2005. Jetzt will er in Pforzheim Politik machen. Nach einem Krisengespräch mit SPD-Landeschef Andreas Stoch am Donnerstag scheint auch wieder eine SPD-Kandidatur möglich. Foto: Archivfoto: Alexander Blum

Porsche-Mann Uwe Hück lenkt ein: Der prominente Sozialdemokrat erwägt nun doch eine politische Karriere innerhalb der SPD. Hück sagte dem Kurier, er werde sich um einen Platz auf der SPD-Liste für den Gemeinderat Pforzheim bemühen - wenn die Bedingungen stimmen. "Ich liebe meine SPD, aber die Partei braucht dringend einen Neuanfang." Zunächst wollte der scheidende Betriebsratschef eine eigene "Hück-Liste" für Pforzheim. Die Wende kam nach Gesprächen mit Sigmar Gabriel und SPD-Landeschef Andreas Stoch.

Wächst da zusammen, was zusammengehört? Zwei Botschaften sind Uwe Hück  an diesem Donnerstag ganz wichtig: "Ich liebe meine SPD. Ich kandidiere für die SPD, aber nur, wenn es einen echten Neuanfang gibt", sagte Hück den BNN nach einem Treffen mit SPD-Landeschef Andreas Stoch am Donnerstag in der Porsche-Zentrale in Stuttgart-Zuffenhausen. Das Gespräch, an dem auch der stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD-Pforzheim/Enz Christoph Mährlein teilnahm, sei konstruktiv verlaufen, so Hück.

Hück fordert klares Signal für Erneuerung der SPD

Das offizielle Statement der Landes-SPD klingt ähnlich, wenn auch weniger konkret.  Stoch-Sprecher Andreas Reißig: "Das war ein sehr gutes und konstruktives Gespräch. Die Gespräche sind allerdings noch nicht abgeschlossen. Wir suchen gemeinsam nach einer Lösung. Und wir sind uns sicher, dass wir das beste für Pforzheim erreichen werden."

Wende nach Gesprächen mit Gabriel und Stoch

Zuvor sei Hück am Mittwochabend in einem Telefonat von Ex-Parteichef Sigmar Gabriel zur Kandidatur innerhalb der SPD aufgefordert worden. "Sigmar sagt, dass die SPD mich will", so Hück. Ein Sprecher Gabriels sagte den BNN auf Anfrage, Gabriel werde sich "zu der Causa Hück nicht äußern".

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ERNEUERUNG GEFORDERT: Uwe Hück, Ex-Betriebsratsvorsitzender der Porsche AG, und prominentes SPD-Mitglied fordert seine Partei zur Erneuerung auf. Foto: dpa

Der Zuspruch aus der Partei habe ihn dazu bewogen, seine Pläne für eine Hück-Liste zu überdenken.  Er will sich nun bei der Nominierungsversammlung der SPD in Pforzheim um einen Listenplatz - wenn bis dahin ein Neuanfang erkennbar sei. "Ich bin und bleibe ein SPDler", betonte Hück. Gegenüber Stoch habe er aber klar gemacht, dass er nur auf der SPD-Liste für den Gemeinderat Pforzheim kandidieren werde, wenn diese auch personell einen Neuanfang widerspiegle.

Hück kommt zu Nominierungsversammlung

Die entsprechenden Modalitäten für die Nominierungsversammlung am Samstag sollen nun von den Parteigremien festgelegt werden. Pforzheims SPD-Gemeinderatsvorsitzender Ralf Fuhrmann sagte den BNN: "Das Ergebnis der Gespräche stimmt uns optimistisch. Wir werden das konstruktiv begleiten." Allerdings dränge die Zeit. Bereits am Freitag tagt der Pforzheimer Kreisvorstand der SPD, der die Nominierungen vorbereiten muss.

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LANGJÄHRIGER GENOSSE: Uwe Hück mit der damaligen SPD-Landeschefin Ute Vogt und Bundeskanzler Gerhard Schröder beim Familienfest derLandes-SPD im Europa-Park in Rust im Jahr 2005. Foto: dpa (Archiv)

Hück hat SPD-Gremien überrascht

Wie berichtet waren sämtliche Parteigremien von Pforzheim über Stuttgart bis Berlin überrascht von den politischen Plänen ihres prominenten Mitglieds. Der Porsche-Betriebsratschef hatte am Montag überraschend seine beruflichen Ämter niedergelegt und verkündet, dass er mit einer eigenen Hück-Liste bei der Gemeinderatswahl in Pforzheim kandidieren wolle.  „Ich trete an, um zu gewinnen“, so Hück, die SPD sei dafür in einer zu schlechten Verfassung.
Hück ist SPD-Mitglied seit 1982, unterstützte in Wahlkämpfen nicht nur Sigmar Gabriel, sondern schon Ute Vogt und Gerhard Schröder. Zuletzt hatte  sich Hück zunehmend kritisch über den Zustand der Partei geäußert. Dennoch war die Verwunderung groß, als er seinen Pforzheimer Alleingang ankündigte.  Ein Sprecher von Landeschef Andreas Stoch sagte bereits am Montag dem Pforzheimer Kurier : „Wir kennen ihn als überzeugten und streitbaren Sozialdemokraten. Und wir würden uns sehr freuen, wenn er – gerade in schwierigen Zeiten – weiterhin innerhalb der SPD um die gute Sache ringt und nicht außerhalb.“

Vorsichtshalber wies der SPD-Sprecher auch auf die Rechtslage hin: „Falls er je mit einer eigenen Liste antritt, verstößt er gegen das Statut der SPD.“ Die Folge könne ein für alle Beteiligten ungutes Ausschlussverfahren sein.

Katja Mast früh optimistisch

Als eine der Ersten hatte indes die Pforzheimer SPD-Abgeordnete Katja Mast öffentlich eine einvernehmliche Lösung ins Spiel gebracht.  Am Dienstag zeigte sich die Vizechefin der Bundestagsfraktion gegenüber den Badischen Neuesten Nachrichten optimistisch: „Die Partei ist im Gespräch mit Uwe.“

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