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Cineplex und Rex bleiben dicht

Nur das Koki wagt unter den Pforzheimer Kinos die Neueröffnung

Die Lockerungen haben bislang nur wenig Auswirkungen auf die Kinos in Pforzheim. Zwar öffnet das Kommunale Kino am Wochenende mit einer Pforzheim-Premiere wieder. Wann aber die beiden großen Lichtspielhäuser Cineplex und Rex wieder öffnen, steht in den Sternen.

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Leere Plätze überall: Weil man nur jeden vierten Platz belegen könnte, bleibt der Rex Filmpalast von Geschäftsführer Michael Geiger trotz der Lockerungen und anstehenden Blockbustern wie „Tenet“ oder „Mulan“ geschlossen. Foto: Wacker

Ein ausverkaufter Kinosaal ist normalerweise ein Garant für einen erfolgreichen Tag für Betreiber von Lichtspielhäusern. Wenn allerdings am Samstag der stellvertretende Geschäftsführer Martin Koch im wohl ausverkauften Saal des Kommunalen Kinos (Koki) die Pforzheim-Premiere des Films „La Palma“ abspielt, dann liegt eine gewisse Tristesse über der Veranstaltung.

„Wir müssen drei Plätze zwischen den Leuten freihalten“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer Martin Koch. Er rechnet mit vielleicht 25 verfügbaren Plätzen – von eigentlich 106. Umso bitterer sei da, dass man dann wohl einigen Besuchern absagen muss: „Wir haben schon wahnsinnig viele Karten vorverkauft“, berichtet er.

Einnahmen des Kommunalen Kinos schwinden massiv

Und doch sei es ein Experiment, jetzt zu öffnen. 75 Prozent der Einnahmen stammen in der Regel beim Kommunalen Kino aus den Ticketverkäufen, der Rest kommt aus diversen Fördertöpfen. „Wie viel das jetzt bei Corona ist, das haben wir noch nicht ausgerechnet.“ Die Quote werde man aber nicht halten können.

Dazu kommt, dass die Premiere – bei der Regisseur Erec Brehmer anwesend sein wird – zwar ausverkauft ist, aber die anderen Vorstellungen nicht unbedingt.

Das Autokino Pforzheim gibt am 10. Juni die letzte Vorstellung

Auch beim Autokino auf dem Messplatz, eine Kooperation zwischen Kommunalem Kino und den Pforzheimer Kinobetrieben, scheinen die Zahlen hinter den Erwartungen zu liegen. „Wir beobachten rückläufige Zahlen“, berichtet Koch. Entsprechend werde man am 10. Juni mit „A Star Is Born“ die letzte Vorstellung geben.

Cineplex und Rex werden vorerst nicht öffnen

Noch sorgenvoller als Koch blickt Kinobetriebe-Geschäftsführer Michael Geiger (Rex-Filmpalast, Cineplex, Geiger-Lounge) mit seinen zwölf Kinosälen in die Zukunft. „Wir werden in absehbarer Zeit nicht öffnen“, erklärt er.

Im Gegensatz zum Koki setzt man hier auf die großen Blockbuster. Der Ausfall der Premiere des neuen James Bond hat die Firma mit 50 Mitarbeitern bereits hart getroffen, wie Geiger bestätigt. Nun habe man „keine Filme zu spielen“.

Denn bei einer Auslastung von maximal 25 bis 30 Prozent im Kino, also nicht viel anders als im Koki, sei das einfach ein Verlustgeschäft. „Wir bräuchten da schon eine Auslastung von 80 Prozent“, sagt Geiger.

Geiger-Kinos verzichten auf "Tenet" und "Mulan"

Zwar sollen im Juli mit „Tenet“ und der Realverfilmung des Zeichentrick-Klassikers „Mulan“ zwei Blockbuster starten. Geiger denkt da allerdings defensiv, wenngleich er weiß: „Ein paar Kollegen werden da sicher aufmachen.“ Nur: „Die Kollegen, die schon aufgemacht haben, nennen ganz schlechte Zahlen.“

25 seiner Mitarbeiter seien fest angestellt und daher im Moment auf Kurzarbeit, die anderen 25 „warten, dass es wieder losgeht und wir sie wieder brauchen“. Das allerdings könne aufgrund der Corona-Hygienebestimmungen noch dauern.

Meine Ersparnisse gehen irgendwann auch zur Neige.
Michael Geiger, Geschäftsführer der Pforzheimer Kinobetriebe

Wie lange man das wirtschaftlich durchhalten kann? „Meine Ersparnisse gehen irgendwann auch zur Neige“, sagt Geiger, der auf Hilfspakete der Regierung setzt. Die Angst jedenfalls sei groß, zumal an anderen Standorten Kinos schon für immer geschlossen haben, zuletzt der Stuttgarter Ufa-Palast.

Koki erstmals mit drei spielfreien Tagen

Etwas besser steht da das Koki dar. „Wir können unsere Kosten im Moment im Rahmen halten“, meint der stellvertretende Geschäftsführer Martin Koch – auch weil man deutlich kleiner ist und auch mal selbst an der Kasse einspringen kann. Und weil man erstmals mit drei spielfreien Tagen ins Rennen geht.

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