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Hohe Verluste befürchtet

Nußbaumer Theaterverein sauer wegen Hallenschließungen

Der erste Corona-Fall in Neulingen sorgt für dicke Luft in der Gemeinde. Der Theaterverein in Nußbaum ist sauer wegen der Hallenschließungen. Die vier Theaterabende mussten daher abgesagt werden. Der Verein befürchtet dadurch hohe finanzielle Einbußen.

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Die Weiherhalle in Nußbaum bleibt leer. Die Theaterabende finden nicht statt. „Die Backkörb“ befürchten hohe finanzielle Einbußen durch die Absage. Foto: Dietrich Foto: None

Der erste Corona-Fall in Neulingen sorgt für dicke Luft in der Gemeinde. Bürgermeister Michael Schmidt wundert sich über die Kommunikationswege von Gesundheitsamt und Landratsamt. Er habe eine E-Mail bekommen, in der die Pressestelle mitteilt, dass es vier neue Fälle im Enzkreis gebe – 15 Minuten, bevor die Mail offiziell auch an die Presse verschickt wurde.

„Ein Anruf wäre besser gewesen“, so Schmidt. Der Bürgermeister ist sicher, dass in der Kommunikation etwas schiefgegangen ist. Er fühlte sich von den Ereignissen – genau wie sein Bürgermeisterkollege Werner Henle in Ötisheim – etwas „überrollt“ und vom Landratsamt „überfahren“.

Gemeindehallen zunächst bis 22. März geschlossen

Mit Landrat Bastian Rosenau will er nun besprechen, wer wen hätte informieren müssen. Da nun klar sei, dass die „Einschläge näher kommen“, werden die Gemeindehallen für Veranstaltungen geschlossen. Zunächst bis 22. März. Alle Vereine hätten ihre Veranstaltungen abgesagt. „Wir werden von Woche zu Woche entscheiden, gehen aber davon aus, dass in der Corona-Krise alles erst anfängt.“

Was der Rathauschef nicht verstehen kann, ist die Reaktion des Theatervereins „Die Backkörb“: „Wir widersetzen uns der Anordnung! Wir bitten dringend darum, diese Anordnung wieder zurückzunehmen“, schrieb Vereinsvorsitzender Paul Negele per Mail an die Gemeinde. Wenn die Weiherhalle gesperrt werde und die Theaterabende ausfallen, bedeute das hohe Geldeinbußen, so Negele, der findet, dass die Gemeinde überreagiert. „Wir haben in umfangreichem Maße Lebensmittel eingekauft und sind auch weitere Verpflichtungen eingegangen, die bei Nichterfüllung ziemlich Geld kosten. Wir haben Theaterkarten verkauft, die wir zurückbezahlen müssen. Abgesehen vom Arbeitsaufwand ist dies auch finanziell unser Untergang!“, befürchtet Negele. Er weist darauf hin, dass man bei Erwachsenen Eigenverantwortung voraussetzen dürfe. Dass der Verein durch die Schließung in finanzielle Schwierigkeiten komme, „interessiert unseren Bürgermeister nicht“, empört sich Negele.

Es geht um Bevölkerungsschutz und nicht um Einzelbelange

(Neulinger Bürgermeister Michael Schmidt)

„Es geht um Bevölkerungsschutz und nicht um Einzelbelange“, reagiert Schmidt auf die Vorwürfe. „Es geht hier nicht nur ums Geld. Wir schließen die Halle nicht aus Jux und Tollerei.“ Die Theaterabende an diesem und nächsten Wochenende seien zwar genehmigt worden, allerdings mit Auflagen: Unter anderem hätte jeder Besucher der Veranstaltung Namen und Adresse angeben müssen. Schmidt kann sich vorstellen, dass dieses Prozedere zu unschönen Szenen geführt hätte. Besucher, die sich geweigert hätten, ihre Daten anzugeben, hätten weggeschickt werden müssen.

Große Akzeptanz bei den Vereinen

Unter den übrigen Vereinen gebe es eine „große Akzeptanz“ – und Internetnutzer bedanken sich für die umfangreichen Informationen auf der Seite der Gemeinde und der Facebook-Seite von Bürgermeister Schmidt. Unter anderem schreibt er, dass der Ortsteil des Corona-Falls nicht offiziell bekannt sei, der „Buschfunk“ melde aber Göbrichen.

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