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Vor Rückkehr der Schüler

Pforzheimer Gymnasien stoßen bei Corona-Sicherheitsmaßnahmen an ihre Grenzen

Auf die Rückkehr der Elft- und Zwölftklässler am Montag bereiten sich die Gymnasien in Pforzheim und dem Enzkreis vor. Das Pforzheimer Reuchlin-Gymnasium hat umfangreiche Maßnahmen getroffen, damit sich die 150 Schüler nicht zu nahe kommen.

Über Hygienemaßnahmen informiert ein Poster (hier Schulleiter Kai Adam) die Reuchlin-Schüler.
Über Hygienemaßnahmen informiert ein Poster (hier Schulleiter Kai Adam) die Reuchlin-Schüler. Foto: Ehmann

Am Montag beginnt der Präsenzunterricht an den Schulen – wenngleich auch nur für Elft- und Zwölftklässler in ihren Prüfungs- und Leistungsfächern. Mit umfangreichen Maßnahmen bereiten sich Schulen wie das Pforzheimer Reuchlin-Gymnasium auf die Rückkehr von 150 Schülern vor.

„Es ist eine große Aufgabe und 1,50 Meter ist das Maß aller Dinge“, sagt Schulleiter Kai Adam. Mit dem Zollstock werden in den Unterrichtsräumen derzeit die Abstände gemessen, damit sich die Schüler nicht zu nahe kommen. Außerdem wurden die Gruppen auf zwölf Schüler beschränkt.

„Wir brauchen viel mehr Räume für den Unterricht und stoßen an unsere Grenzen“, verdeutlicht Adam. Ein Glück sei, dass die Schule über ein großes Gelände verfüge. Die Kursstufen können in unterschiedlichen Gebäuden unterrichtet werden.

Hygiene ist in der Corona-Krise sehr wichtig

Wichtig sei auch, dass sich die Schüler regelmäßig die Hände waschen, die Waschbecken müssten daher zugänglich sein. Die Jugendlichen sollen sich zudem in begrenzter Zahl in den Toiletten aufhalten. Um das zu kontrollieren, bekommt jeder ein Kärtchen und muss es vor dem Toilettengang in ein Kästchen legen.

Auch die Situation vor dem Haupteingang der Schule müsse man regeln – ob mit Kreide oder Hütchen werde man sehen. Wichtig sei, dass die Schüler auch beim Gang in das Gebäude Abstand zueinander halten und die Räume nacheinander betreten, so Adam. Allerdings ohne Maskenpflicht. „Ich würde es begrüßen, es bleibt aber jedem selbst überlassen“, sagt der Schulleiter.

Unterschiedliche Einstellungen zur Maskenpflicht

Am Montag ab 7.30 Uhr wird Adam die Schüler einweisen. Anschließend bekommen diese alles schriftlich: die Regeln, Stundenpläne und Verhaltensmaßnahmen. Essen und Trinken soll jeder selbst mitbringen, weil der Kiosk geschlossen ist und die Jugendlichen die Schule nicht verlassen sollen – etwa um im benachbarten Supermarkt einzukaufen.

Wer zu einer Risikogruppe zähle, müsse nicht in die Schule kommen. Adam kann sich bei dem Aufwand, der derzeit betrieben wird, kaum vorstellen, wie es sein wird, wenn mehr als zwei Jahrgänge an die Schule zurückkehren.

Die Carlo Schmid Schulen des Internationalen Bundes (IB) Baden setzen im Schulbetrieb auf Maskenpflicht. Schüler sollen ihre eigene Maske mitbringen. Der Unterricht werde möglichst als Präsenzunterricht stattfinden. Es könne aber auch eine Kombination aus Präsenz- und Onlineunterricht sein. In der Zeit der Prüfungsvorbereitung werden keine Klassenarbeiten geschrieben, sagt Schulleiterin Ursula Heckner-Bisping.

Unterricht beginnt am Remchinger Gymnasium zeitversetzt

Auch am Remchinger Gymnasium startet der Präsenzunterricht für Elft- und Zwölftklässler. Die Schüler sollen zeitversetzt kommen und am Eingang, wo es Desinfektionsmittel gibt, von den Lehrern abgeholt werden. Außerdem sollen sie nach Zusage der Gemeinde eine Stoffmaske bekommen und sich auf unterschiedlichen Laufwegen in Lerngruppen zu maximal 15 in die Klassenzimmer aufteilen, wo sie im Mindestabstand von anderthalb Metern sitzen.

Alles ist zurzeit eine Suche nach Kompromissen.
Sandra Brenner, Schulleiterin des Remchinger Gymnasiums

Die Pausen fänden individuell im Zimmer statt, auf einen Bäcker- und Kioskverkauf werde ebenso wie auf die Cafeteria verzichtet, da es ohnehin nur Vormittagsunterricht gebe.

Für alle anderen läuft der Fernunterricht weiter – eine weitere Herausforderung für die Kollegen, die mit allen Schülern Telefonkontakt aufgenommen haben und auch Beratungsangebote durchführen: „Alles ist zurzeit eine Suche nach Kompromissen, Mittelwegen und Entscheidungen mit viel Augenmaß – niemand soll überfordert, abgehängt, aber auch nicht gelangweilt werden“, verdeutlicht Schulleiterin Sandra Brenner.

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