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Stadt Pforzheim sperrt Platz

SV Huchenfeld kämpft um Rasen und sendet SOS

Schock für Fußball-Landesligist SV Huchenfeld: Seit Dienstag ist der städtische Sportplatz in Huchenfeld gesperrt. Das Wasser sickert nicht ab, der Rasenplatz gleicht einer Moorlandschaft. Nun kämpft der Aufsteiger um seine Existenz.

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Willkommen im Matsch: Der Huchenfelder Rasenplatz ist unbespielbar und deshalb nun gesperrt. Foto: Wacker

Die Freude war riesig im Pforzheimer Höhenstadtteil Huchenfeld nach dem Aufstieg des ansässigen SV in die Fußball-Landesliga im Sommer 2018. Denn Landesliga, das war schon was, mehr als die Dorfligen, die alle mit „Kreis“ anfangen. Und ein wenig vermochte diese Euphorie auch die Trauer über den Verlust des Huchenfelder Bades abzuschwächen. Blickt SVH-Sportvorstand Rüdiger Haase aber dieser Tage auf den Rasen des SV Huchenfeld, dann steht ihm das Wasser in den Schuhen – und damit auch bis zum Hals. Der Verein sendet ein verzweifeltes SOS.

Stadt sperrt Huchenfelder Rasenplatz

„Mir gefällt das Bild, dass wir jetzt unser Bad mitten auf dem Platz haben“, spottet Haase. Seit Saisonbeginn hatten die Huchenfelder mit dem schlechten – und erst fünf Jahre alten – Platz zu kämpfen. Nun herrscht traurige Gewissheit: Der Platz ist seit Dienstag wegen Unspielbarkeit gesperrt. Das bestätigte Ortsvorsteherin Sabine Wagner gegenüber dem Pforzheimer Kurier. „Da kommt einfach Wasser hoch“, sagt sie.

Huchenfeld-Torwart nennt Platz "schmierig"

Teilweise gleicht der Platz einer Moorlandschaft, in der man eher Wasser- als Fußball spielen kann. SVH-Torwart David Dittrich beschreibt den Platz als „unglaublich schmierig, gerade in den Torräumen“. Und für die kommenden Tage ist auch noch Niederschlag angekündigt. Das Landesliga-Spiel gegen den TSV Reichenbach am Sonntag steht vor der Absage.

SV Huchenfeld kämpft um die Existenz

Die Konsequenzen für den SV Huchenfeld wären fatal, sollte man keine Ausweich-Spielstätte finden. Haase, der von der Sperrung seitens der Stadt nur durch Zufall erfahren habe, stellt klar: „Für uns geht es um die Existenz. Wir sind dann ein Verein ohne Spielbetrieb.“ Und zwar kein kleiner: 160 Jugendspieler zählt der Verein laut Haase, dazu kommen noch etwa 50 Aktive, Alte Herren, Freizeitkicker. Insgesamt zähle man 480 Mitglieder. Nun stehe die Abmeldung sämtlicher Mannschaften im Raum.

Stadt Pforzheim kündigt Stellungnahme an

Das Drama um den Huchenfelder Rasen wirft Fragen auf. Immerhin ist der städtische Rasenplatz erst fünf Jahre alt. Und andere städtische Plätze wie der Holzhof (1. CfR Pforzheim) sind ebenfalls in desolatem Zustand. Ortsvorsteherin Wagner verweist auf die Stadt Pforzheim. Deren Verantwortliche waren am Mittwochabend nicht mehr zu erreichen, eine Stellungnahme für Donnerstag wurde in Aussicht gestellt.

Huchenfelder Sportvorstand erhebt Vorwürfe gegen Stadt Pforzheim

Für Haase ist der Fall allerdings klar: „Die Stadt wollte Geld sparen. Deshalb hat man falsch gedüngt.“ So sei Kompost auf den Rasen gekippt worden, der nun den Rasen ersticke. „Das ist wie ein Schwamm, der gibt kein Wasser mehr ab“, schimpft Haase. Seit Saisonbeginn trainiert die Mannschaft auf dem kleinen 40 mal 20 Meter fassenden Kunstrasenplatz. An einen Umzug an den unteren Rasenplatz sei nicht zu denken. „Der ist eine reine Schlammwüste, da leben jetzt die Regenwürmer. Und gemäht ist der auch nicht“, erklärt Haase, der keine Perspektive sieht.

Ortsvorsteherin Wagner gibt zumindest unteren Platz noch nicht auf

Zumindest hier teilt Ortsvorsteherin Wagner den Pessimismus des SVH-Vorstandsmitglieds nicht. „Der untere Platz ist bespielbar, wenn man kleinere Maßnahmen unternimmt“, glaubt sie. „Wir haben sämtliche in unserer Macht stehenden Mittel versucht, um den unteren Platz flott zu bekommen.“ Die Idee war, kurzfristig Rollrasen zu organisieren und diesen auf dem Platz auszulegen. Bislang sei man aber nicht fündig geworden. Auch ein Ausweichen des Vereins nach Hohenwart werde überprüft. Ob und wie schnell eine solche Lösung kommen kann, das ist noch unklar.

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