Meldungen über Todesfälle im Zusammenhang mit bakterienverseuchter Wurst des hessischen Herstellers Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren sorgten in den vergangenen Tagen für Aufsehen und umfassende Rückrufaktionen, unter anderem bei Kaufland und Metro.
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Nach aktuellem Stand wurden auch an Betrieben in Pforzheim und im Enzkreis Waren des mittlerweile insolventen Wurstherstellers verkauft. „Wir erhalten im Rahmen sogenannter Folgemeldungen vereinzelt Meldungen über Waren, die an wenige Betriebe im Enzkreis verkauft wurden“, bestätigt eine Sprecherin des Landratsamtes auf Kurier-Nachfrage.
In einer ersten Meldung über das Schnellwarnsystem RASFF (Rapid Alert System for Food and Feed) durch die hessischen Behörden war der Enzkreis nicht betroffen. Dennoch sei davon auszugehen, dass auch in den kommenden Tagen weitere Folgemeldungen für den Enzkreis eingehen.
Pforzheim ebenso betroffen
Auch die Stadt teilt auf Anfrage mit, dass auch Pforzheim betroffen sei. Genaueres über den Umfang und die Größenordnung der betroffenen Betriebe, konnte die Abteilung Lebensmittelüberwachung des zuständigen Amt für öffentlichen Ordnung am Montag nicht nennen.
"Sehr viele Betriebsstätten" wurden beliefert
Bei dem Schnellwarnsystem RASFF wurden vor allem Kunden an die zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden gemeldet, bei denen es sich nicht um Handelsketten handelt. „Es handelt sich dabei überwiegend um Zwischenhändler, die die Wurstwaren der Firma Wilke weitervertrieben haben“, sagt ein Sprecher des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.
Nach aktuellem Stand seien „sehr viele Betriebsstätten“ in ganz Baden-Württemberg beliefert worden. Aktuell laufe die intensive Ermittlung von weiteren Vertriebswegen der möglicherweise kontaminierten Wurstwaren.
Die Firma Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren hatte nach Bekanntwerden des Skandals vorläufig Insolvenz angemeldet.