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Kommunalpolitik

Bürgermeisterwahl Kuppenheim: Einziger Bewerber Karsten Mußler sieht seiner dritten Amtszeit entgegen

Alleingang: Karsten Mußler ist einziger Bewerber bei der Bürgermeisterwahl in Kuppenheim am Sonntag. Der 53-Jährige ist seit 2004 Rathauschef in der Knöpfelstadt. In diesem Zeitraum konnten zahlreiche Infrastrukturprojekte umgesetzt werden, zuletzt wurde die neue Veranstaltungshalle eingeweiht.

Bürgermeisterwahlkampf der leisen Töne: Amtsinhaber Karsten Mußler diskutierte mit Kuppenheimer Bürgern über erreichte Ziele und die Herausforderungen der kommenden acht Jahre angesichts rückläufiger Gewerbesteuereinnahmen
Bürgermeisterwahlkampf der leisen Töne: Amtsinhaber Karsten Mußler diskutierte mit Kuppenheimer Bürgern über erreichte Ziele und die Herausforderungen der kommenden acht Jahre angesichts rückläufiger Gewerbesteuereinnahmen Foto: Georg Keller

Nach 16 Jahren als Kuppenheimer Bürgermeister weiß Karsten Mußler, dass manche Entwicklungen Zeit brauchen. „Das geht nicht von heute auf morgen“, sagt der Alleinbewerber bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag.

Von unserem Redaktionsmitglied Georg Keller

Im Jahr 1988 sorgte der Entwurf für eine Ortsumfahrung für massive Proteste, weil Bürger eine Landstraße durch ihre Vorgärten fürchteten. Zwischenzeitlich ist viel Wasser die Murg hinuntergeflossen.

Noch existiert die B3 neu nur im Planungsstadium, aber vielleicht war die Chance für eine Entlastung der Innenstadt noch nie so greifbar.

Ortsumfahrung B3 neu soll Innenstadt entlasten

Die Verkehrssituation ist nur eines der Themen, die an diesem Abend angesprochen werden. Das Interesse an der Informationsveranstaltung war überschaubar, gerade einmal zehn Bürger hatten sich eingefunden. „Ich freue mich über jeden, der sich Zeit nimmt, sich zu informieren“, betont Mußler.

„Wer den Beruf des Bürgermeisters nur als Job sieht, der ist sicherlich falsch aufgehoben“, beschreibt der 53-jährige Mußler sein Amtsverständnis und stellt das „Wir“ in den Mittelpunkt. „Ich bin stolz darauf, dass wir einen kritischen Gemeinderat haben, der sich einbringt“.

In der Stadt seien es insbesondere auch die engagierten Bürger in den rund 70 Vereinen und Gruppierungen, die das kulturelle und gesellschaftliche Leben mitgestalten.

Investitionen in städtische Infrastruktur

In seinem Rückblick hebt Mußler den neu geschaffenen Bürgerpark mit dem Kriegerdenkmal („eine Gedenkstätte mitten im Leben“) hervor. In erheblichem Umfang wurde in die kommunale Infrastruktur investiert. „Man ist nie fertig, aber wir sind wieder auf einem sehr guten Stand“, nimmt der Rathauschef selbstbewusst für sich in Anspruch.

In den kommenden Jahren wird das Gestalten nicht einfacher: „Auch wir merken die Krise der Automobilindustrie“, so Mußler. Die Zeiten sprudelnder Gewerbesteuereinnahmen sind zumindest vorerst vorbei.

Immerhin: Die Stadt hat ein Liquiditätspolster von 18 Millionen Euro. Die Sanierung von Favoriteschule (sieben Millionen Euro) und Feuerwehrgerätehaus (5,9 Millionen Euro) steht kurz bevor.

Ungebremste Nachfrage nach Wohnraum

Obwohl in den zurückliegenden zehn Jahren rund 700 zusätzliche Wohneinheiten entstanden sind, ist die Nachfrage nach Wohnraum ungebremst. „Wir haben noch als Bauerwartungsland ausgewiesene Flächen“, betont Karsten Mußler, um zu ergänzen: „Die Zeit der großen Neubaugebiete ist vorbei“.

Aktuell entstehen auf dem Ochsen-Areal im Stadtkern 35 Wohneinheiten. Die Verdichtung der Bebauung ruft dann auch einen Kritiker auf den Plan: Zu viele Bäume seien den Neubauten zum Opfer gefallen. „Man merkt’s am Klima im Sommer.“

Beim Thema Trinkwasser entwickelt sich eine rege Gesprächsrunde. „Wir werden darauf bestehen, dass im Wasserwerk Förch eine Aktivkohlefilteranlage eingebaut wird“. Ansonsten habe er volles Vertrauen in die Wasserwerke, so Karsten Mußler. Zu den wichtigen Zukunftsthemen zählt er das geplante Stadion und ein Hotel sei „in der Pipeline“.

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