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Bald Produktion in Rastatt?

Rastatter Firma Dach erwartet Lieferung von drei Millionen Corona-Schutzmasken aus China

Einer der größten deutschen Hersteller von Mundschutz-Masken, der in Rastatt ansässige Ausstatter „Dach Schutzbekleidung“, kündigt eine unmittelbar bevorstehende Lieferung an – und möchte Corona-Schutzausrüstung ab Mai in Rastatt produzieren.

Sogenannte "High-Risk-Masken" in der Anwendung.
Sogenannte "High-Risk-Masken" in der Anwendung. Foto: BNN/Archiv

Es ist das, worauf viele Ärzte und Pflegekräfte in Kliniken und Arztpraxen dringend warten: Mundschutz-Masken der höchsten Schutzkategorien, die selbst gegen die Gefahren vor dem Corona-Virus (SARS-CoV-2) schützen. Einer der größten deutschen Hersteller, der im mittelbadischen Rastatt ansässige Ausstatter „Dach Schutzbekleidung“, kündigt jetzt die unmittelbar bevorstehende Lieferung von drei Millionen solcher Schutzmasken an.

Die Masken würden im südostchinesischen Shenzhen „zur Abholung bereit liegen, und könnten Dienstag Deutschland erreichen.“ Schutzmasken der so genannten FFP-Kategorien (FFP = Filtering Face Piece) liegen dicht am Gesicht an und haben eine geringe Leckage, damit werde die Atemluft tatsächlich auch gefiltert, sagt ein Unternehmenssprecher den BNN.

Weitere Großlieferung von Corona-Schutzmasken bis Ostern

Nach Deutschland geliefert werden sollen nun in Millionenanzahl die Schutzkategorien FFP2 und FFP3 – für die Zeit bis Ostern sei bereits eine weitere Großlieferung avisiert.

Marc Jüdt, bei dem international aufgestellten Unternehmen „Dach Schutzbekleidung“ als der Head of Legal affairs (CLO), zuständig für Compliance & Corporate Governance der Firma, verweist darauf, dass neben FFP2- und FFP-3-Masken auch medizinische Mund-Nasen-Schutz-Masken, die speziell im OP-Bereich zum Einsatz kommen, geliefert werden sollen.

Diese MNS-Masken sollen in erster Linie verhindern, dass Keime vom Träger der Masken auf Dritte übertragen werden.

Rastatter Firma Dach produziert Mundschutzmasken in China

Die firmeneigenen Produktionsstätten in den südostchinesischen Provinzen Hubei und

Guangdong waren Anfang Februar von der Polizei besetzt worden, um eine Ausfuhr zu verhindern, sagt Jüdt.

Damit sei die Lieferkette nach Rastatt und nach Deutschland insgesamt unterbrochen gewesen. Mittlerweile sei aber die Produktion in China für den deutschen Markt wieder aufgenommen worden, bestätigt auch Firmenchefin Ming Gutsche. Sie hatte das Rastatter Unternehmen 1996 begründet.

Neben Einweg-Schutzkleidung im medizinischen Bereich (Einweglaken, OP-Handschuhe, medizinischer Gesichtsschutz) gehört auch Arbeitsschutzkleidung – vom Schutzkittel bis zur Produktion von Schutzhelmen – zum Portfolio von „Dach Schutzbekleidung“.

Per Spedition kommen die Schutzmasken zur deutschen Bundesverwaltung

Von Shenzhen aus, einer 12-Millionen-Einwohner-Stadt, die Hongkong mit dem chinesischen Festland verbindet, würden die vom Bund georderten Mundschutz-Masken von einer eigens von der Bundesverwaltung beauftragten Spedition nach Deutschland transportiert.

Die Vorbereitungen seien im vollen Gange, so der Unternehmenssprecher Jüdt. Vor einigen Tagen hatte Firmenchefin Ming Gutsche, eine studierte Diplom-Ingenieurin, deutliche Kritik an der Herstellung einfacher Stoffmasken geübt – wie dies etwa die schwäbischen Textilunternehmen Mey und Trigema ankündigten, oder wie dies einige Theater-Werkstätten im Land produzierten.

High-End-Schutzmasken: Ein Exemplar des Typs FFP2 (rechts) und daneben ein FFP3-Modell, das weitreichenden Schutz vor Viren bietet.
High-End-Schutzmasken: Ein Exemplar des Typs FFP2 (rechts) und daneben ein FFP3-Modell, das weitreichenden Schutz vor Viren bietet. Foto: Daniel Karmann/dpa

Feuerwehr und Rettungskräfte seien auf Schutzausrüstung angewiesen, die den Träger der Masken vor Ansteckung schützen. Das könnten Stoffmasken nicht gewährleisten, sagt auch der Unternehmenssprecher Jüdt. Diese würden über kein Filtermaterial verfügen, könnten freilich hilfreich sein zur Verringerung der Verbreitung von Viren, dabei aber den Träger „nicht schützen“.

Eine nachhaltige Versorgungssicherheit mit Schutzkleidung ist Firmenchefin Ming Gutsche ein besonderes Anliegen. Als einer der führenden Hersteller persönlicher Schutzausrüstung (PSA) fühle sich „Dach Schutzbekleidung“ verpflichtet, eine sichere Versorgung mit Schutzkleidung für die Kliniken, Ärzte, Rettungsdienste, Industrie und andere im Land zu gewährleisten, lässt Gutsche wissen.

Ab Mai soll Corona-Schutzausrüstung in Rastatt produziert werden

Die Firmenleiterin kündigte zudem an, in Rastatt ab Mai eine eigene Produktionsstätte zu eröffnen. Dazu werde eine Lagerhalle umfunktioniert, sagt sie. Schutzkleidung betrachtet sie „als Güter der Daseinsvorsorge.“

Das Rastatter Unternehmen war ab Anfang Februar vom chinesischen Produktionsmarkt – wo derzeit noch zirka 90 Prozent der weltweit vertriebenen Mundschutz-Artikel hergestellt werden – abgeschnitten worden, nachdem China die Grenzen für Exporte dicht gemacht hatte.

Wir verfügen über langjähriges Know-how, was die Materialien und ihre Schutzwirkung angeht.
Marc Jüdt, Head of Legal affairs bei Dach

„Unsere allerletzten Vorräte haben wir Anfang März an den Bund verkauft“, sagt Sprecher Jüdt, und verweist auf die langjährigen Erfahrungen in Rastatt: „Wir verfügen über langjähriges Know-how, was die Materialien und ihre Schutzwirkung angeht. Und wir haben ein eigenes Labor zur Materialprüfung.“

Firma Dach vermisst Unterstützung von Ministerien

Was der Sprecher und die Firmenleitung allerdings derzeit ein wenig vermissen, sei die Unterstützung der betreffenden Fachministerien (Soziales und Gesundheit) in Bund und Land bei der Herstellung von arbeitsintensiven Produkten in Deutschland (virendichte Schutzanzüge und -kittel). Da hoffe man noch auf mehr Unterstützung.

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